Straßenverteiler zum Haus nach wie vor die seit Jahrzehnten vorhandene Kupferkabelstruktur zum Einsatz kommt“, fährt er fort. „Die Telekom unterhält auch im Stadtgebiet von Rosenheim nur einen geringen Prozentsatz sogenannter FTTH-Anschlüsse. Die überwiegende Mehrheit der Rosenheimer Haushalte erreicht die Telekom per VDSL. Auch die Komro unterhält übrigens kein nennenswertes, echtes Glasfasernetz für Privatkunden, sondern setzt auf Internet via TV-Kabel, welches ebenfalls in den 70er/80er Jahren verlegt wurde.“ Er finde, diesem Umstand solle verstärkt Aufmerksamkeit zukommen.
„Was der Leser hier beschreibt, sind FTTC-Anschlüsse: Fiber to the Curb. Bei dieser Ausbauweise wurde das Glasfaser-Kabel bis ins Multifunktionsgehäuse (MFG) am Straßenrand gezogen. Im MFG wird das Signal von der Glasfaser aufs Kupferkabel übertragen, das ins Haus der Kund:in führt“, führt Markus Jodl, Pressesprecher der Deutschen Telekom auf Nachfrage unserer Redaktion aus. „An diesen Anschlüssen sind Geschwindigkeiten von bis zu 250 MBit/s möglich. Es handelt sich hierbei um glasfaser-basierte Anschlüsse. Das ‚F‘ in ‚FTTC‘ steht für ‚Fiber‘, genauso wie in ‚FTTH‘. 80 Prozent der Strecke zwischen Kunde und Internet wird mit Glasfaser überwunden. Lediglich auf der letzten Meile bedient man sich des Bestandsnetzes. Der Vorteil: Durch diesen Ausbau, den wir im vergangenen Jahr abgeschlossen haben, sind wir heute in der Lage den meisten Rosenheimer:innen sofort einen schnellen Internet-Anschluss zu bieten, wie man auch auf unserer Website nachlesen kann. Niemand muss also auf reine Glasfaser-Anschlüsse mit 1 Gigabit warten.“
„Wir haben seit dem vergangenen Jahr unseren Ausbau auf FTTH-Anschlüsse umgestellt. Wir haben 2020 rund 600.000 FTTH-Anschlüsse realisiert. 2021 über eine Million. Und in diesem Jahr werden es über zwei Millionen sein. Wir bauen mehr reine Glasfaser-Anschlüsse als alle unsere Wettbewerber zusammen“, fährt Telekom-Sprecher Jodl fort. „Auch Rosenheim profitiert von diesem Ausbau, wie wir in einer Pressemitteilung dargestellt haben. Und das ist nur der Anfang. Wir bieten jeder Kommune in Bayern an, mit uns über einen flächendeckenden Glasfaser-Ausbau zu sprechen. Die Formel lautet: Eigenausbau plus geförderter Ausbau plus Kooperationen gleich Vollausbau. Wer sich für einen reinen Glasfaser-Anschluss der Telekom registrieren möchte, kann das heute schon auf unserer Website machen.“
„Mir persönlich fehlen leider die technischen Kenntnisse, um den Vorgang umfassend beurteilen zu können. Die Stellungnahme des Anbieters und ihre technischen Aspekte müssten geprüft werden. Sofern der Anschluss aber tatsächlich als reiner Glasfaseranschluss bis zum Gebäude beworben wird, so darf der Verbraucher auch von einer Leitung bis zum Gebäude ausgehen. Die falsche Darstellung als Glasfaser, obwohl die Leitung an wesentlichen Stellen nur auf Kupferleitung basiert, wäre durchaus geeignet, bei dem Verbraucher eine falsche Vorstellung hervorzurufen. Er wäre insoweit getäuscht, eine irreführende Werbung relevant. Aber wie gesagt, hier bräuchte man mehr Informationen“, führt Nikolaus Stumpf von der Verbraucherzentrale Bayern aus. Der Verbraucherzentrale seien Beschwerden wie von unserem Leser geschildert nicht in größerem Ausmaß bekannt geworden.
hs