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Zu wenig Zeit für Herbstfest-Vorbereitung? Auerbräu bei Wirte-Suche unter Druck

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Von: Michael Weiser

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Anspruchsvoller Job: Die Inntalhalle beim Herbstfest ist für Wirte eine Herausforderung.
Anspruchsvoller Job: Die Inntalhalle beim Herbstfest zu bewirten ist für Wirte eine Herausforderung. © Franz Ruprecht

Der eine schaut voraus, die anderen sehen sich um: Während der frühere Inntalhallen-Wirt Andi Schmidt das Geheimnis lüftet, was er als Gastronom in der Region vorhat, sucht Auerbräu noch immer nach einem Wirt fürs Herbstfest. Oder gibt es da schon einen heißen Kandidaten?

Rosenheim – Um es vorwegzunehmen: Groß-Caterer Andi Schmidt bleibt in der Region. Und, nein, es war nicht die Gesundheit, die ihn zum Abschied von der Inntalhalle und vom Herbstfest Rosenheim bewegt habe. „Ich bin bei bester Gesundheit“, teilt Schmidt mit. Und von einem Aufhören in der Gastronomie könne nicht die Rede sein, „im Gegenteil“.

Künftig wird Andi Schmidt auch in Bad Feilnbach vertreten sein. Während der Corona-Zeit, als die Inntalhalle das Impfzentrum beherbergte, hätten er und sein Team sich dazu entschlossen, die Kaiseralm am Kaisercamping zu übernehmen.

Mit seinen beiden Gastro-Firmen „Prinzipal“ und „INN Gastro“ begleite er außerdem weiterhin große Firmenevents und Veranstaltungen, sagt Schmidt exklusiv den OVB-Heimatzeitungen. So übernehme er zum Beispiel auf der Messe „Drinktec“ das Catering für den Weltmarktführer für Abfüllanlagen, Krones.

Während der Corona-Pandemie hätten er und sein Team sich bereits neu aufgestellt. Mit „Prinzipal‘s Easy“ - nach Schmidts Worten „kleine, feine Speisen, unkompliziert, schnell und leicht zu buchen“ -, „Boarisch to Go“ oder „Boarish@Home“ habe man sich „ganz gut durchgekämpft“.

Schmidt kocht Essen für Kindergärten und für Schulen

Neu entstanden sei in jener Zeit auch die Marke „Bio-Logisch“. Er und sein Team belieferten nunmehr viele Kindergärten und auch Schulen in Rosenheim mit frisch gekochten Menüs. Mit hohem Anteil von Bio-Lebensmitteln und möglichst vielen regionalen Produkten, wie Schmidt betont. Weiterhin kochen seine Firmen fürs Kuko in Rosenheim und das Festspielhaus in Erl. Im vergangenen Winter sei das „Bulls“ der Starbulls Rosenheim dazugekommen. „Ein richtig toller Sportsclub“, schwärmt Schmidt. Zu den Gründen seines Abschieds befragt, sagt Schmidt über den Verweis auf neue Herausforderungen hinaus wenig. Nur so viel: Er sei nicht im Grant gegangen.

Auerbräu ist auf der Suche nach dem Super-Wirt

Derweil ist Auerbräu auf der Suche. Vor gut zwei Wochen hatte die Brauerei verkündet, dass Auerbäu und Schmidt getrennte Wege gehen würden. Ein Nachfolger ist womöglich in Sicht, aber noch nicht verkündet. Für Anfragen war bei Auerbräu auch am Montag niemand zu erreichen. Um so heftiger brodelt die Gerüchteküche.

Ein heiß gehandelter Name: Rosemarie und Werner Heinrichsberger, die in Umrathshausen (Gemeinde Frasdorf), Aschau und Bernau den „Goldenen Pflug“ betreiben. „Ich glaube, wir sind im Kandidatenkreis“, sagt Werner Heinrichsberger. Jedoch: Nix sei fix. „Das wird man wohl erst in ein paar Tagen erfahren“.

Mit jedem Tag, der verstreicht, wird die Bürde für den Schmidt-Nachfolger schwerer. „Direkt nach dem Oktoberfest in München setzen sich die Wirte hin und planen schon die nächste Wiesn“, berichtet etwa Festwirt Christian Fahrenschon. „Normalerweise braucht man gut ein Jahr.“

Diesmal macht der Personalmangel die Aufgabe besonders schwer – 350 Mitarbeiter beschäftigte etwa Andreas Schmidt. „Es gibt nicht so viele in Bayern, die über 7000 Menschen gut bekochen und bedienen können“, glaubt er. Und die reine Gastronomie ist nur der Anfang. Von der Reservierung , über die Musik und den Markerlverkauf bis hin zu Sicherheit und Reinigung – es gibt viele Gebiete, um die sich der Wirt kümmern muss. Da brauche man Erfahrung, sagt Schmidt. „Und vor allem ein brillantes Team, wie ich es habe.“

Die Wirtskollegen bestätigen: Eine sehr, sehr schwierige Aufgabe

„Sehr, sehr schwierig“ sei das, bestätigt Heinrichsberger. Und Christian Fahrenschon, der sich selbst als Inntalhallenwirt ins Gespräch gebracht hatte, sagt: „Wer auch immer sich das noch zutraut, den bewundere ich und dem wünsche ich viel Glück.“

Der Wirtschaftliche Verband Rosenheim (WV) als Ausrichter des Herbstfestes gibt sich gleichmütig. „Wir haben volles Vertrauen in unsere Partner“, sagt Geschäftsführer Klaus Hertreiter. Man sei überzeugt, dass Auerbräu einen Wirt für fordernde Aufgaben finde. „Vielleicht klären sie bereits die letzten Details“, sagt Hertreiter. Die Frist zum Fest, das weiß der WV nur zu gut, ist kurz. „Die Zeit spielt schon eine Rolle“, sagt Hertreiter.

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