Landkreis legt Gleichstellungskonzept vor
„Frauenpower“ im Landratsamt Rosenheim: In diesen Bereichen haben Frauen die Nase vorne
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Der Frauenanteil bei den 1155 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamtes Rosenheim liegt mittlerweile bei 58 Prozent. Das geht aus dem Gleichstellungskonzept hervor, das jetzt im Kreisausschuss vorgestellt wurde. Ein paar „Ausreißer“ listete Angelika Bauer auf, die als Sachgebietsleiterin für das Personalwesen fungiert.
Rosenheim - Gegensätzlicher könnten die Zahlen nicht sein. Während im Bauhof des Landkreises fast ausschließlich Männer arbeiten, ist das Kreisjugendamt zu 85 Prozent mit Frauen besetzt. Auch die IT-Abteilung des Hauses ist fest in Männerhand. Sie stellen hier 80 Prozent der Beschäftigten.
Wir sind in fast allen Bereichen sehr ausgewogen
Dennoch: „Wir sind in fast allen Bereichen sehr ausgewogen und liegen im deutschlandweiten Durchschnitt“, betonte Bauer. Stichtag für die Erhebung war der 30. Juni 2022
57 Prozent der Frauen arbeiten in Teilzeit
Bei der Nutzung von Homeoffice und Teilzeitarbeit haben die Frauen eindeutig die Nase vorne. Während 34 Prozent der Frauen die Möglichkeit nutzen, von zu Hause aus zu arbeiten, sind es bei den Männern nur 19 Prozent. 57 Prozent der Frauen haben einen Teilzeitjob in der Landkreisverwaltung, bei den Männern trifft dies nur auf 18 Prozent der Beschäftigten zu.
Überarbeitung alle fünf Jahre
Das neue Gleichstellungskonzept - der Landkreis muss das Papier alle fünf Jahre überarbeitet vorlegen - weist auch aus, dass Frauen in Führungspositionen beim Landratsamt mittlerweile eine Selbstverständlichkeit sind. Ihr Anteil liegt bei 51 Prozent. Vor allem im Bereich der Sachgebietsleitung haben die Frauen in den vergangenen fünf Jahren einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht: von 24 auf 45 Prozent.
Wir wollen aber auch nichts übertreiben
Mit Landrat Otto Lederer (CSU) war sich Bauer einig, dass sich das Landratsamt als attraktiver Arbeitgeber erweisen muss, um auch künftig genügend Personal zu bekommen. „Deshalb wollen wir den Weg der Gleichstellung weitergehen. Dazu gehören auch Frauen in Führungspositionen. Wir wollen aber auch nichts übertreiben“, sagte Lederer. Eine großes Augenmerk legt man laut Landrat darauf, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich zu machen.
Auf Nachfrage von Fraktionssprecher Sepp Lausch von den Freien Wählern versicherte Angelika Bauer, man bewerte die Bewerber bei der Besetzung von Führungspositionen „nur nach Fachlichkeit“. Eindeutig war auch ihre Antwort auf eine Frage von CSU-Fraktionssprecher Felix Schwaller, der wissen wollte, ob Frauen bei der Bezahlung in manchen Bereichen schlechter gestellt sein könnten als Männer. „Nein, wir bezahlen nach Tarif. Da gibt es keine Diskrepanzen.“
Der Ausschuss nahm den Bericht zur Kenntnis, eine Abstimmung war nicht erforderlich.