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Hoffnung für Karstadt in Rosenheim? Warum ein Unternehmer in Standorte investieren will

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Von: Michael Weiser

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Das „Aus“ für Rosenheims Karstadt wurde verkündet. Für Galeria-Standorte gibt es einen Interessenten. Kommt der auch für Rosenheim in Frage?
Das „Aus“ für Rosenheims Karstadt wurde verkündet. Für Galeria-Standorte gibt es einen Interessenten. Kommt der auch für Rosenheim in Frage? © Michael Weiser

Und wieder meldet sich ein Karstadt-Retter: Der Chef der Multilabel-Kette Aachener möchte Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen. Was für den bedrohten Standort in Rosenheim sprechen könnte. Und was für den neuen Interessenten.

Rosenheim - Die Nachricht von der bevorstehenden Schließung der Filiale an der Münchener Straße schlug am Montag. 13. März, in der Stadt ein. Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März (CSU) sprach von einem „Schlag ins Gesicht“. Das Unternehmen begründete die Schließung zum 31. Januar 2024 mit der schlechten Profitabilität der Rosenheimer Filiale.

Mittlerweile kristallisiert sich heraus, dass die Gründe womöglich woanders liegen. Offenbar konnte sich der Warenhauskonzern mit einem Eigentümer der Immobilie im Gillitzerblock nicht einigen. Die Ankündigung einer Schließung könnte, so schätzt es ein Branchenkenner ein, auch als Schuss vor den Bug eines Vermieters gedacht sein.

Rettung von zwei Standorten in Bayern

Dazu passt die Nachricht von der Rettung zweier gleichfalls bedrohter Häuser in Bayern: Bayreuth und Erlangen sollen nun doch erhalten bleiben. Wie aus Bayreuth zu erfahren war, ist die Rettung des Karstadt-Standorts dort dem Entgegenkommen der Vermieter zu verdanken. Insgesamt hat Karstadt für fünf Filialen in Deutschland die Schließung zurückgenommen.

Für weitere Standorte auf der Schließungsliste gibt es einen Hoffnungsschimmer jenseits von Galeria Karstadt Kaufhof: Ein Investor hat sich ins Spiel gebracht. Friedrich-Wilhelm Göbel, Gründer des Mode-Unternehmens Aachener, will Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen. Und zwar bis zu 25. Er wolle sein Aachener-Konzept im mittleren und gehobenen Segment um Warenhaus-Sortimente erweitern und dafür auch das Personal von Galeria übernehmen, war von dem Unternehmer zu erfahren.

Auch neuer Investor überrascht über Schließung gewisser Standorte

Eine Reihe von Schließungen sei nachvollziehbar, sagte Göbel dem Fachmedium „Textil-Welt“. „Auf der Schließungsliste stehen jedoch auch einige Filialen, die wohl niemand auf den ersten Blick als Schließungshäuser identifiziert hätte. Auch ich nicht.“ Für diese Häuser mit Perspektive äußerte Göbel Interesse.

Nicht jeder selbsternannte Retter ist gleich einzuschätzen. Im November 2022 hatte sich bereits buero.de als Interessent für angeblich 47 Standorte ins Gespräch gebracht. Buero.de-Geschäftsführer Markus Schön hatte dann aber kurz vor Weihnachten Abstand von den Plänen genommen.

Die Gründe für den Rückzug wurden nicht gänzlich klar. Nach Markus Schöns Auskunft führten vor allem die ausufernden Gerüchte über Schließungen zum Sinneswandel. Aufgrund dieser Gerüchte verließen bereits viele Mitarbeiter das Haus - Verluste, die man nicht kompensieren könne.

Was Aachener von buero.de unterscheidet: Das Unternehmen bietet Mode an und hat damit vermutlich größere Schnittmengen mit Galeria als der Bürobedarf-Anbieter. Außerdem hat Aachener, das erst 2022 gegründet wurde, bereits Standorte von Karstadt und Kaufhof übernommen.

Für welche Standorte er sich nunmehr konkret interessiert, will Göbel noch nicht sagen. Nicht, solange die Verhandlungen noch laufen. „Aktuell gibt es noch keine belastbaren Entscheidungen zu Galeria Standorten“, teilt der Unternehmer dem OVB mit. „Rosenheim ist ein attraktiver Standort“, findet er. Ob aber Aachener sich dort einmieten wird? „Zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar.“

Auch Peek & Cloppenburg ist in Schieflage geraten

In Schieflage geraten ist auch die Kette Peek & Cloppenburg, die in Rosenheim am Max-Josefs-Platz vertreten ist. Markus Schön von buero.de bringt sich erneut ins Gespräch. Diesmal allerdings mit einem Dementi. Natürlich beobachte man den Einzelhandelssektor „ganz genau“, heißt es in einer Mitteilung von buero.de. Manche Fehlentwicklungen von Peek & Cloppenburg seien mit den Fehlern bei Galeria Karstadt Kaufhof vergleichbar. „Aber an Peek & Cloppenburg haben wir – Stand jetzt – kein Interesse.“

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