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Polizei kontrolliert Schulwege in Rosenheim: So sicher ist der Weg für Kinder

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Von: Anna Heise

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Parken im Halteverbot, Elterntaxis oder Kinder ohne Gurt: Die Rosenheimer Polizei hat vor den Schulen im Stadtgebiet und am Bahnhof kontrolliert. Größere Verstöße gab es nicht, nur bei einer jungen Mutter mussten die Beamten durchgreifen.

Rosenheim  – Der schwarze VW Golf ist Polizeihauptkommissar Robert Maurer schon auf dem Weg zum Kontrollpunkt aufgefallen. Er behält das Auto im Auge, während er in die Straße Am Gries einbiegt und schließlich hinter der jungen Frau, die am Steuer sitzt, parkt. Er steigt aus, klopft an die Scheibe und verlangt nach dem Führerschein und den Fahrzeugpapieren. Dann wirft er einen Blick auf den Rücksitz.

Ohne Gurt und Kindersitz

Dort sitzen zwei Buben zwischen drei und vier Jahren, ohne Gurt und Kindersitz. Als wäre das nicht schon schlimm genug, sitzt auf dem Schoss der Beifahrerin ein weiteres Kind, ebenfalls nicht angeschnallt. „Für so ein Verhalten habe ich einfach kein Verständnis“, sagt Maurer. Er untersagt der Frau die Weiterfahrt, informiert sie darüber, dass eine Anzeige und Punkte in Flensburg auf sie zukommen werden.

30 Polizisten im Einsatz

Es ist der wohl gröbste Verstoß im Rahmen der Kontrolle, an der sich rund 30 Polizisten beteiligen. Während sich fünf Polizisten vor der Grund- und Mittelschule in Fürstätt positionieren, Eltern auf Halteverbote aufmerksam machen und die ehrenamtlichen Schulweghelfer unterstützen, kontrolliert ein anderer Teil der Beamten die Geschwindigkeiten vor der Schule in Westerndorf St. Peter.

„Trotz der Tempo-30-Zone hat es keinen einzigen Verstoß gegeben“, sagt eine Polizistin.

Langsamer, als vorgeschrieben

Im Gegenteil. Viele seien sogar langsamer gefahren. Ein weitaus größeres Problem seien die Eltern, die ihre Kinder am liebsten direkt ins Klassenzimmer führen. „Wir haben sie darauf aufmerksam gemacht, dass das nicht unbedingt sein muss“, fährt die Beamtin fort und lobt die Einsicht der meisten Eltern. Auch bedankt hätten sich etliche.

Eine Beobachtung, die auch ihre Kollegen gemacht haben. „Jeder Schüler hat freundlich gegrüßt und uns zugewunken. Das kennen wir in München so gar nicht“, teilt ein Polizeibeamter mit, der sonst hauptsächlich für das Sondereinsatzkommando in der Landeshauptstadt zuständig ist.

Fußgängerstau am Bahnhofsvorplatz

Über Fürstätt und Westerndorf geht es zum Bahnhof. Hier befindet sich ein weiterer Kontrollpunkt. In der Vergangenheit hat es in diesem Bereich, wie berichtet, immer wieder Beschwerden gegeben. So benutzten viele Schüler die durch die momentane Baustelle gesperrte Seite, um über die Straße zu gelangen.

Direkt neben der Fußgängerampel stehen drei Polizisten. Sie beobachten die Passanten, schauen sich die Autofahrer ganz genau an. Als kurz vor 7.30 Uhr der erste Zug mit Schülern ankommt, wird es hektisch. Hunderte Jugendliche strömen aus der Bahnhofshalle. Es staut sich. Über die rote Ampel geht trotzdem niemand. „Ich glaube, dass es den ein oder anderen Verstoß gegeben hätte, wenn wir nicht da gewesen wären“, sagt einer der Beamten.

Präventive Arbeit leisten

Nach knapp einer Stunde ist die Kontrolle vorbei. „Für uns ist es dann ein Erfolg, wenn es nur wenige Verstöße gibt“, sagt Maurer. Vielmehr gehe es ihm und seinen Kollegen darum, mit Eltern zu sprechen und so präventive Arbeit zu leisten. Damit Vorfälle, wie der der jungen Mutter, die ihre Sprösslinge ohne Kindersitz transportiert hat, in Zukunft nicht mehr vorkommen.

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