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Lust auf Stagediven & Co.: „Darf sich die Lebensfreude nicht killen lassen“

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Von: Marina Birkhof

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dicht & ergreifend
Die Musiker von „dicht & ergreifend“ George Urkwell und Lef Dutti (rechts). © Leon Zarbock / Jakuzee Media

Von der Idee zum Videodreh: Bei den zwei gebürtigen Niederbayern von „dicht & ergreifend“ stammt alles Künstlerische aus ihrer Feder. So auch ihr Song „Ohne uns“, der in Zeiten der Pandemie mit seiner eindeutigen Botschaft eingeschlagen hat wie eine Bombe. Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause sind sie wieder zurück auf der Bühne - und legen auch einen Zwischenstopp in Rosenheim ein. George Urkwell hat uns im Interview verraten, auf was sich die Musiker am meisten freuen.

George Urkwell und Lef Dutti sind die Gesichter hinter der Band „dicht & ergreifend“. Wie seid ihr denn auf diese Künstlernamen gekommen?

Mithilfe von Listen mit Wortspielen, Ideen, Namen, Kuriositäten. Als uns klar wurde, dass es uns als Band gibt, haben wir überlegt, wie wir uns nennen könnten. Da ging der Blick auf unsere Listen und was witzig und gut klang haben wir übernommen. Viele Künstlernamen entstehen ja aus einem saloppen Moment.

2020 habt ihr „Ohne uns“ herausgebracht: Die Botschaft dahinter ist eindeutig auf die Coronapandemie gemünzt. Wie entstand die Idee zu dem Song?

Wir sahen uns umgeben von einer „Wüstenlandschaft“ - vor uns, hinter uns und um uns herum. Eines Tages kam Fabi mit der Eingebung daher, ob wir in diesem ganzen Pandemie-Vakuum nicht mit einem neuen Song eine Art Lebenszeichen von uns geben wollen. Kurzerhand war die Idee des Tracks geboren - mit Unterstützung aller anderen Rapper aus unserem Kreis ging das dann Schlag auf Schlag.

Habt ihr damit gerechnet, dass sich so viele Künstler an dem Song beteiligen?

Ja, wir hatten von Anfang an ein gutes Gefühl mit dem Song. Wir wussten, dass da was geht und die Leute Bock drauf haben, ein paar Verse auf das Ding zu droppen.

„Monaco F“ aus Babensham hat ja beispielsweise am Freilichttheater Am Stoa bei Edling performt. Welche Drehorte zeigt der Song „Ohne uns“ noch?

Jeder Rapper hat individuelles Bild- und Videomaterial geliefert, es gab keine Vorgaben, jeder hat gedreht, wie er lustig war. Die einen waren draußen, die anderen drinnen und so entstand ein bunter Mix. Der „dicht & ergreifend“-Part von Fabi und mir entstand in der Wuhlheide in Berlin in einem der größten Amphitheater Europas. Freundlicherweise durften wir rein, bei solchen großen Veranstaltungsfirmen ist es nicht Gang und Gebe, dass die einfach so Türen und Tore öffnen. Sie waren aber so super offen und freuten sich, dass wir hier etwas auf die Beine stellen möchten, nachdem ohnehin monatelang nichts passiert war. Das war ziemlich geil in der Location.

Ihr wohnt ja in Berlin. Wie ist es für euch Niederbayern dort zu leben?

Das „boarische Lebensgfui“ ist ständig da. Generell sind wir immer schon Reisende gewesen, die aber genauso gerne und regelmäßig alle zwei bis drei Monate heim kommen. Es ist alles in Balance.

Wie darf man sich das Leben in Berlin vorstellen?

Das klassische Klischee: In Berlin wirst blöd von der Bäckereiverkäuferin angeredet, du lachst und weißt, es ist cool, weil es überhaupt nicht böse gemeint war. Ich mag sowohl den Berliner als auch den Hamburger Humor.

Spätestens auf der Bühne seid ihr auch wieder zurück in Bayern: Ihr seid heuer unter anderem am 23. Juli auf dem Sommerfestival in Rosenheim zu erleben. Wie ist es für euch, nach zwei Jahren wieder Konzerte zu spielen?

Generell freuen wir uns darauf wieder spielen zu dürfen, denn das macht uns Spaß. Ich freue mich auf die Hände, aufs Stagediven, aufs Publikum und energetischen Austausch - einfach auf den ganz normalen Wahnsinn.

Wann wart ihr das letzte Mal in Rosenheim und welche Erwartung habt ihr an eure Konzerte?

Der letzte Auftritt liegt schon Jahre zurück, das war sicher 2018 oder noch früher. Wir hoffen, dass Events heuer für alle Menschen zugänglich gemacht werden und keiner ausgegrenzt wird, nur weil jemand alternative Wege für sich gefunden hat, mit der Situation umzugehen. Dass es menschlich bleibt und alle kommen dürfen ist unsere große Hoffnung. Musik sollte für alle da sein.

Stichwort Pandemie: Wie erging es euch und was fehlt euch seit Corona am meisten?

Die letzten beiden Jahre waren zach, wir durften nicht so spielen, wie wir es gewohnt waren. Unser letztes großes Konzert fand in der Olympiahalle im Oktober 2019 statt. Sich das ins Gedächtnis zu rufen, ist immer wieder aufs Neue ernüchternd. Wer einmal in diesem Fahrwasser ist, vergisst leicht, wie es überhaupt ohne Corona war vor 2020, denn „es ist halt jetzt so“. Jeder hat gelitten, der Blick geht nach vorne. Man darf sich die Lebensfreude nicht killen lassen. Das ganze Leben ist ein Labyrinth, manchmal muss man zurückgehen, um voran zu kommen.

Auf was freut ihr euch am meisten, wenn ihr wieder auf der Bühne steht?

Am allermeisten freue ich mich darauf, mit dem Fabi auf der Bühne Schmarrn zu labern.

Mike, herzlichen Dank für deine Zeit und das Interview.

mb

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