1. rosenheim24-de
  2. Rosenheim
  3. Rosenheim Stadt

Ericsson schließt Übernahme von Kathreins Antennengeschäft ab

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Martina Hunger

Kommentare

Ericsson übernimmt Antennengeschäft von Kathrein
Ericsson übernimmt Antennengeschäft von Kathrein. © picture alliance/dpa

Rosenheim - Die Übernahme des Herzstücks des Rosenheimer Antennenherstellers Kathrein durch die schwedische Firma Ericsson ist nun offiziell über die Bühne gegangen.

Das 100 Jahre alte bayerische Familienunternehmen Kathrein hat sein Kerngeschäft mit den Mobilfunk-Antennen an den schwedischen Netzwerkausrüster Ericsson verkauft. Dies kündigte das Rosenheimer Unternehmen am 25. Februar an. Nun wurde der Verkauf mit dem Durchlaufen aller behördlichen Genehmigungsverfahren zum 30. September 2019 offiziell abgeschlossen. Dies teilte Kathrein in einer aktuellen Pressemeldung mit. Knapp 3500 Mitarbeiter weltweit gehen zu Ericsson über.

Diese Geschäftsbereiche bleiben bei Kathrein

"Ericsson freut sich, seinen Kunden zukünftig ein erweitertes Radio System-Portfolio anbieten zu können. Neben der Erweiterung des Ericsson Portfolios um Antennen- und Filterprodukte, kommen mit der Akquisition wichtige Kompetenzen zur Entwicklung von Radio Access-Produkten hinzu", so Ericsson in einer Pressemitteilung. 

In der Kathrein-Gruppe verbleiben noch die Geschäftsbereiche Rundfunkantennen, Satellitenempfangstechnik und Solutions mit insgesamt rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Etwa 170 von ihnen sind am Standort Rosenheim beschäftigt. Die verbleibenden Töchter firmieren nach ihrer Verselbstständigung als Kathrein Solutions GmbH, Kathrein Sachsen GmbH, Kathrein Digital Systems GmbH und Kathrein Broadcast GmbH.

Restrukturierung der Kathrein-Gruppe weitgehend abgeschlossen

Die Kathrein Digital Systems GmbH, Marktführer für den digitalen Empfang von Satellit, Terrestrik, Kabel oder IP und deren Signalverteilung in Gebäuden und Caravans verbleibt laut Kathrein unter der Leitung von Michael Auer und Uwe Thumm am Standort Rosenheim. Auch die Kathrein Broadcast GmbH, ein Spezialist für Rundfunk- Sendesysteme geleitet von Georg Hollmann und Jörg Lippert, bleibe in der Region.

„Wir freuen uns sehr über den Abschluss des Verkaufs, der die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit dieses bedeutenden Bereichs sichert“, wird Hans-Joachim Ziems, der seit Ende 2017 die Restrukturierung der Kathrein-Gruppe verantwortet, in der Pressemeldung Kathreins zitiert. Er wird jetzt in den Aufsichtsrat der Kathrein SE wechseln.

Die von der Übernahme betroffenen Mitarbeiter mussten sich laut Kathrein Pressesprecher Anton Maier keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen: "Die ca. 4.000 Mitarbeiter wechseln nach Abschluss des Verkaufs zu Ericsson", so Maier nach Bekanntgabe im Februar gegenüber rosenheim24.de. Sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kathrein-Gruppe seien umgehend über den Verkauf des Geschäftsbereichs Products an Ericsson in Kenntnis gesetzt worden.

Ericsson will Mobilfunkstandard 5G ausbauen

Fredrik Jejdling, Executive Vice President und Head of Business Area Networks, Ericsson, sagt: "Ein herzliches Willkommen an unsere neuen Kolleginnen und Kollegen. Wir sind überzeugt, dass wir unsere Radio-Produkte, die Kunden für 5G und darüber hinaus benötigen, gemeinsam noch besser weiterentwickeln werden. Durch die Integration von Radios in die Antennen und die so optimale Nutzung des Platzes an Mobilfunknetzstandorten, werden wir ein erstklassiges Portfolio der nächsten Generation entwickeln.“

Laut Ericsson befinde sich das Antennengeschäft sich im Wandel: mehrere Frequenzen und mehrere Technologien müssten zeitgleich bedient werden, während gleichzeitig Radios und Antennen konsolidiert und sogar integriert würden, um die Nutzung des Platzes am Mobilfunkstandort und die gesamte Netzleistung optimieren zu können. Für die Einführung von 5G sei das unabdingbar. So seien Antennen nicht länger nur passive Komponenten, sondern eine weit höher entwickelte Technologie von strategischer Wichtigkeit. 

mh/Pressemitteilung Ericsson und Kathrein

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion