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Frauengemeinschaft St. Michael in Rosenheim nimmt Stellung zu Missbrauchsgutachten

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Rosenheim - Die Münchner Kanzlei Westphal Spilker Wastl legte kürzlich eine Studie zur sexualisierten Gewalt von Klerikern im Erzbistum München-Freising vor. Die Analyse systemischer Ursachen von sexuellem Missbrauch Minderjähriger und erwachsener Schutzbefohlener durch Kleriker im Bereich des Erzbistums zeigte als Ergebnis auf, dass Täterschutz vor Opferschutz ging.

Die Pressemeldung im Wortlaut:

„Zu dieser Einschätzung kommt die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, Diözesanverband München-Freising (kfd), der uns auch wir von der Frauengemeinschaft St. Michael vollumfänglich anschließen“, so Annemarie Heimrath, Vorsitzende der kfd St. Michael.

„Kirche muss endlich die Würde der einzelnen Person, ihre Autonomie und ihre Selbstbestimmung in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen und zum Fixpunkt ihrer inneren Verfassung machen“, fordert kfd-Diözesanvorsitzende Regina Braun. Dazu gehöre, dass die blendende Illusion einer zur unbefleckten Heiligkeit berufenen Gruppe überwunden würde, so die kfd in einer Stellungnahme. Außerdem resultiere daraus auch der Abschied von einer schädlichen Sexualmoral: "Die Sexualmoral der Kirche ist lebensfremd und diskriminierend. Das hat zum Missbrauch und dessen Vertuschung über Jahrzehnte in der Kirche beigetragen. Erkenntnisse darüber sind nicht genug. Es fehlt an echtem Willen zur Veränderung“, konstatiert Braun.

Ebenso müsse eine Kirche in einem demokratischen Gemeinwesen ein neues Amt- und Weiheverständnis entwickeln. "Wenn die Macht in der Kirche nicht geteilt wird, sich an den Strukturen nichts verändert und das Pflichtzölibat nicht abgeschafft wird, wird keine echte Veränderung möglich sein. Damit verliert die Kirche noch mehr an Relevanz für die Menschen und die Gesellschaft.

Frauen sind gleich und berechtigt alle (Weihe-)Ämter in der Kirche auszuüben. Sie weiterhin aufgrund ihres Geschlechts auszuschließen ist nicht länger hinnehmbar. Millionen von Menschen stimmen seit Jahren mit ihren Füßen ab und verlassen die Kirche. Was muss noch geschehen um endlich zu handeln?", so die Diözesanvorsitzende Regina Braun weiter.

„Jetzt liegen dank des Gutachtens Fakten auf dem Tisch und es wird allerhöchste Zeit für die Umsetzung. Dafür muss die Perspektive der Betroffenen ausschlaggebend sein, denn nur sie selbst können diese Perspektive definieren, nicht wir von der kfd oder das Bistum. Die Grundlagen hierfür müssen schnellstmöglich geschaffen werden“, ergänzt Ingrid Meindl-Winkler, Schriftführerin der Katholischen Frauengemeinschaft St. Michael abschließend.

Pressemeldung der Katholischen Frauengemeinschaft St. Michael

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