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Haben die Inkas nur mit Symbolen gearbeitet?

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Viel Spaß mit dem Botenläufer „Chasqui“ der INKA hatten die Ausstellungsführer bei der ersten Informationsveranstaltung im Kuratorin Doris Kurella (4. von links). © VERANSTALTUNGS+KONGRESS GmbH

Rosenheim – Die Inkas kommen bald nach Rosenheim: Im Lokschuppen beginnt am 11. April die neue Ausstellung „INKA – Könige der Anden“.

Er wird einer der Hauptdarsteller bei der Ausstellung „INKA – Könige der Anden“ 2014 im Lokschuppen Rosenheim: ein kleiner Junge mit bunter Mütze und Umhängetasche. Sein Beruf: „Chasqui“ – auf Deutsch „Botenläufer“.

Ein Chasqui namens „K’inti“ wird ab April Buben und Mädchen auf dem Kinderpfad durch die Ausstellung im Lokschuppen begleiten. Bei einer Informationsveranstaltung mit Kuratorin Dr. Doris Kurella lernten die Ausstellungsführer die Figur des „Chasqui“ kennen, und manch einer schlüpfte mit der Maske gleich in die Rolle des Botenläufers.

Die Chasqui waren gut trainierte Läufer, die vor allem der schnellen Nachrichtenübermittlung dienten. Jeder Chasqui rannte eine Teilstrecke zwischen zwei Treffpunkten. Dort wartete jeweils ein anderer Läufer, um ihn abzulösen. So konnten die INKA wichtige Nachrichten innerhalb von wenigen Tagen über tausende Kilometer weit verbreiten.

Das war auch wichtig: schließlich war das Reich der Inka im 15. und 16. Jahrhundert über 5.000 Kilometer lang und reichte entlang der heutigen Anden Kolumbien bis nach Chile. Doris Kurella brachte den Ausstellungsführern in einer spannenden Präsentation die Schwerpunkte der Ausstellung „INKA – Könige der Anden“ näher. Mit 300 Exponaten aus 15 internationalen Museen können sich die Besucher auf eine faszinierende Zeitreise durch das legendäre Inka-Reich freuen. Die Ausstellungsführer erfuhren von der Kuratorin unter anderem, dass es noch viele Geheimnisse um die Inka gibt.

„Wir wissen immer noch nicht, ob es eine Schrift gegeben hat, oder ob die Inka nur mit Zahlen und Symbolen gearbeitet haben.“ Die Chasqui hatten ihre Botschaften in Form von Knotenschnüren dabei. Vermutlich dienten die so genannten „Quipu“ als Buchhaltungssystem, Gedächtnisstütze, geschichtliche Inhalte, Rechenmaschine und Kalender. Aufgebaut waren sie nach dem Dezimalsystem. Die unterschiedlichen Knoten und Farben bedeuteten unterschiedliche Dinge – doch bis heute ist es Wissenschaftlern nicht gelungen, die Botschaften der Knotenschnüre endgültig zu entziffern.

Sehenswert werden in der Ausstellung auch die kostbaren Textilien sein. „Textilien waren bei den Inka wertvoller als Gold“, erläuterte Kurella. Die gewebten so genannten „Tocapu“- Muster in der Kleidung gaben Auskunft über die Herkunft und Stellung der Herrscher. Geheimnisvoll sind auch diese Muster. „Wir wissen nicht, ob es nur Symbole sind, oder ob es sich um eine Schrift handelt.“

Manch ein Gast in der Ausstellung wird überraschende Erkenntnisse mit nach Hause nehmen. Wer etwa im legendären Machu Picchu prunkvolle Paläste erwartet, ist im Irrtum. „Paläste hat es bei den Herrschern der Inka nicht gegeben“, berichtete Doris Kurella. „Es waren größere Häuser, die aber mit Textilien an den Wänden schön geschmückt waren.“ Eine weitere überraschende Erkenntnis: das Thema Klimawandel war auch zu Zeiten der Inka aktuell. Wie Wissenschaftler herausfanden, flüchteten die Inka vor dem immer kälter werdenden Klima am Titicacasee in Richtung Cusco und dehnten dort ihre Macht immer weiter aus.

Nach der Informationsveranstaltung war den Ausstellungsführern klar: es wird bei den Führungen viel Spannendes zu erzählen geben! Start der Ausstellung „INKA – Könige der Anden“ im Lokschuppen am 11. April. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.lokschuppen.de.

Pressemeldung VERANSTALTUNGS+KONGRESS GmbH

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