"Ein Recht auf Kultur" mit Rosenheimer Modell

Rosenheim - Von nun an könnten auch Leute mit niedrigerem Einkommen an Kulturvorstellungen teilhaben, da es diesen nun von mehreren Veranstaltern ermöglicht wird. Karten ab sofort erhältlich.
Menschen mit geringem Einkommen haben ab sofort wieder die Möglichkeit, kostenlos an Kulturveranstaltungen teilzunehmen. Eine neue Runde von „Kultur für alle“ ist jetzt angelaufen. Es handelt sich dabei um ein Projekt des Kultur Forums Rosenheim und der Sparkassenstiftungen Zukunft für die Stadt und für den Landkreis Rosenheim.

20 Kulturveranstalter haben sich in diesem Jahr an dem Projekt beteiligt, so viele wie noch nie. Das Angebot reicht 2016 vom Trachtenverein Rosenheim (GTEV) über das Gitarrenfestival Saitensprünge bis zu den Rosenheimer Kleinkunsttagen. „Teilhaben an Kultur ist für alle Menschen wichtig, deshalb unterstützen wir das Projekt“, sagt Stiftungsmanagerin Alexa Hubert.
„Nur durch diese Förderung können wir das Projekt nach diesem speziellen Rosenheimer Modell durchführen“, so der Initiator des Projektes, Reinhart Knirsch vom Kulturforum, „das heißt, es werden ganz reguläre Karten oder Gutscheine an Interessierte mit geringem Einkommen verteilt. Der Gegenwert wird den Kulturveranstaltern von den Sparkassenstiftungen erstattet. Das ist der Hauptunterschied zu ähnlichen Projekten in anderen Landkreisen, wo lediglich Restkarten ausgegeben werden.“
Viel Feedback in vergangenen Jahren erhalten
Eine weitere Besonderheit ist die Verteilung der Karten über die Tafeln im Landkreis Rosenheim. Die Mitarbeiter der Tafeln haben den direkten Kontakt zu Menschen mit geringem Einkommen und bekamen im vergangenen Jahr viel positives Feedback auf die Aktion von ihren Kunden: „Das hätten wir uns sonst niemals leisten können“ hörten die Mitarbeiterinnen der Tafeln häufig. Erhältlich ist je ein bestimmtes Kontingent an Karten bei den Tafeln in Rosenheim, Rott, Raubling, Wasserburg, Bruckmühl, Kolbermoor, Prien, Kiefersfelden, Großkarolinenfeld, Bad Endorf und Bad Aibling.
Dort sind die Karten ab sofort zu den jeweils üblichen Konditionen erhältlich. "So wird ein unbürokratischer und einfacher Zugang zu den Kulturveranstaltungen ermöglicht. Niemand muss sich an der Abendkasse als Geringverdiener zu erkennen geben", meint Knirsch. Alle Menschen mit geringem Einkommen, die bei der Tafel einkaufen dürfen, können das Angebot nutzen, nicht nur Bezieher von Arbeitslosengeld 2, auch Menschen mit geringer Rente, Geringverdiener mit Wohngeldanspruch gehören in der Regel zu den Berechtigten. Ein begrenztes Kontingent an Karten wird auch im Mehrgenerationenhaus in der Ebersbergerstraße in Rosenheim erhältlich sein.
Pressemitteilung Kulturforum Rosenheim