Patientensicherheit hat oberste Priorität
Rosenheim - Die RoMed Kliniken sind empört über die Vorwürfe des AOK-Verbandes und verteidigen ihre Ärzte und Pfleger in den Krankenhäusern.
Der Vorwurf des AOK-Bundesverbandes, dass jährlich Tausende von Patienten aufgrund von Behandlungsfehlern in den Krankenhäusern zu Tode kämen, kann nicht unwidersprochen bleiben. „Das sind wir unseren Ärzten und Pflegekräften schuldig“, betont Geschäftsführer Günther Pfaffeneder von den RoMed Kliniken. Das Personal der Kliniken kümmert sich tagtäglich, rund um die Uhr bestmöglich um das Wohl ihrer Patienten. Mit rein spekulativen Zahlen beschädigt der AOK-Bundesverband die Arbeit der Krankenhäuser und schürt Ängste bei den Patienten, die vor allem Vertrauen zu Ärzten und Pflegenden brauchen. Einen solchen Vertrauensbruch nimmt die AOK offenbar bewusst in Kauf. „Das ist auch eine Abwertung der Arbeitsleistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, wettert Personaldirektor Hans Daxlberger.
Geschäftsführer Günther Pfaffeneder erklärt, dass die Zahlen, mit denen der AOK-Bundesverband an die Öffentlichkeit ging, jeder Grundlage entbehrten. „Eine acht Jahre alte internationale Studie als Basis zu nehmen und auf die aktuellen Behandlungszahlen in Deutschland hochzurechnen, ist unverantwortlich.“
Wo Menschen arbeiten passieren auch Fehler. In der Regel handelt es sich dann aber meist nicht um einen einzigen Fehler, sondern um die Verkettung mehrerer Umstände, bei denen vorhandene Sicherheitsbarrieren überwunden wurden. Ob in der Pflege oder bei medizinischen Behandlungen und Eingriffen, es gibt schon jede Menge festgelegter Standards, die hausintern oder von Fachgesellschaften entwickelt und immer wieder evaluiert werden.
Die RoMed Kliniken haben gezielt Maßnahmen ergriffen, um präventiv Fehler zu verhindern. In den letzten Jahren wurden u. a. folgende Projekte zur Patientensicherheit umgesetzt: Risikomanagement, Einbindung von Risikomanagement in die ärztliche und pflegerische Aus-, Fort- und Weiterbildung, festgelegte Regeln für den Umgang mit sicherheitsrelevanten Situationen, Time-out im OP, präoperative Markierung des Eingriffsortes, Zählkontrollen im OP, Teilnahme an der Aktion saubere Hände und regelmäßige Hygieneschulungen.
Darüber hinaus orientieren sich die RoMed Kliniken an dem Vorreiter in Sachen Sicherheitsstandards: der Luftfahrtbranche. Diese Standards in eine Klinik zu übertragen ist das Ziel der vor einem Jahr begonnenen Zusammenarbeit der RoMed Kliniken mit der Firma AssekuRisk. Zentrale Punkte sind hier Verbesserung der Teamarbeit und der Kommunikation. Mit Checklisten und computerbasierten Lernprogrammen wird das Risikomanagement bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verankert. Durch spezielles Training und Coaching werden sie für Gefahren und Methoden weiter sensibilisiert.
Zusätzliche Bausteine des Patientensicherheitsprojekts sind Patientenarmbänder und Medikamentenaufkleber, um Verwechslungen zu erschweren. Patientensicherheit ist ein wichtiger Bestandteil der Philosophie der RoMed Kliniken. Deshalb sind die Kliniken auch Mitglied des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e. V. und verpflichten sich zur ständigen Weiterentwicklung der Patientensicherheit.
Dies alles zu ignorieren und mit Hinweis auf eine veraltete Studie plakativ von 19.000 Toten im Jahr zu sprechen, sei unverantwortlich. Geschäftsführer Günther Pfaffeneder weist darauf hin, dass die Sicherheit in den Kliniken noch nie so groß war wie heute. Um weitere Verbesserungen zu erreichen, sei es erforderlich, dass die Krankenkassen auch die finanziellen Mittel für eine angemessene Personalausstattung und ein optimales Qualitätsmanagement zur Verfügung stellen, anstatt den Sparzwang zu erhöhen und die Qualität aus politischem Kalkül anzuprangern.
Die häufig prekäre Unterfinanzierung vieler Krankenhäuser in Deutschland und eine fehlende gesetzliche Grundlage für eine ausreichende Personalbesetzung moniert auch RoMed-Betriebsratsvorsitzender Volker Schmidt. Die Beschäftigen leiden unter hoher Arbeitsbelastung, die nur mit großer Motivation und Kompetenz bewältigt werden kann. Dafür sollten sich die Krankenkassen stark machen und weniger Pauschalvorwürfe verbreiten.
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