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„Sofort klar, dass ich spende“ – große Typisierungsaktion an Ignaz-Günter-Gymnasium

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Ignaz-Günter-Gymnasium
Ignaz-Günter-Gymnasium © OVB

Die Schülerinnen und Schüler des Ignaz-Günther-Gymnasiums in Rosenheim haben zusammen mit der Stiftung AKB eine Typisierungsaktion organisiert, um Leukämiepatienten die Chance auf ein neues Leben zu geben.

Die Pressemitteilung im Wortlaut

Rosenheim – Den 1. April verbinden die meisten erstmal mit lustigen Streichen und Neckereien. Die Schülerinnen und Schüler des Ignaz-Günther-Gymnasiums in Rosenheim wollen den Tag jedoch sinnvoll nutzen und haben gemeinsam mit der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) eine Typisierungsaktion organisiert.

Am Freitag (1. April) können sich ab 11 Uhr zunächst Schüler und Schülerinnen typisieren lassen, bevor die Mensa des Gymnasiums ab 13 Uhr auch für die Öffentlichkeit geöffnet wird. Das Ende der Veranstaltung ist für 16 Uhr geplant. Das Ignaz-Günther-Gymnasium befindet sich in der Prinzregentenstr. 32 – 34 in 83022 Rosenheim.

Soziales Engagement trotz Lernstress

Rhetorik, Interpretation, mathematische Formeln… für die Abiturienten in Bayern wird es langsam ernst. Denn am 27. April ist es soweit: die Abiturprüfungen beginnen und läuten das Ende der Schulzeit ein. Dieser Endspurt bedeutet für die meisten Schülerinnen und Schüler einen Kraftakt, der ihnen alles abverlangt. Da bleibt nicht viel Zeit für andere Aktivitäten.

Trotz dieses enormen Lernstresses haben sich die Schulabgänger des Ignaz-Günther-Gymnasiums zusammengetan und gemeinsam mit der Stiftung AKB eine Typisierungsaktion organisiert. Sie möchten sich für Mitmenschen einsetzen, die dringend auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Deshalb suchen Sie sowohl im Kreise der Schüler der eigenen Schule und der umliegenden Bildungseinrichtungen, als auch unter den Bürgerinnen und Bürgern von Rosenheim nach Menschen, die gewillt sind, sich als freiwillige Stammzellspender zu registrieren und damit Leukämiepatienten die Chance auf ein neues Leben zu geben.

Der Direktor der Schule, Dieter Friedel, freut sich sehr über das soziale Engagement seiner Abiturienten und gab gerne sein Einverständnis zur Durchführung der Aktion. Nun hoffen alle, dass sich die Mühen gelohnt haben und sich nicht nur viele Mitschülerinnen und Mitschüler ab 17 Jahren, sondern auch viele von außerhalb überzeugen lassen, zu potentiellen Lebensretterinnen und Lebensrettern zu werden.

Jeder neue Registrierte ist ein potenzieller Lebensretter!

Jede und jeder Gesunde zwischen 17 und 45 Jahren ist aufgerufen, sich als potenzielle Stammzellspenderin oder als potenzieller Stammzellspender registrieren zu lassen, um vielleicht für einen Patienten oder Patientin irgendwo auf der Welt DER Lebensretter oder DIE Lebensretterin zu werden. Der gesamte Registrierungsprozess dauert nur wenige Minuten.

Für die Bestimmung der Gewebemerkmale nehmen geübte Punktionskräfte ehrenamtlich ein paar Tropfen Blut ab, das in einem Speziallabor analysiert wird. Die Ergebnisse werden in der Datenbank der Stiftung ABK gespeichert, die über das Zentrale Knochenmarkspenderregister Deutschland mit der weltweiten Spenderdatenbank verknüpft ist. Die Gewebemerkmale jeder Spenderin und jedes Spenders werden anonymisiert in das weltweite Spenderregister eingespeist, so dass alle potenziellen Stammzellspender und –spenderinnen allen Leukämiepatienten auf der ganzen Welt zur Verfügung stehen. 

„Für mich war sofort klar, dass ich spende!“

Eine AKB-Spenderin, die tatsächlich schon Stammzellen für einen ihr fremden Menschen gespendet hat, ist Maxine Spitzl aus Kolbermoor. Sie setzt sich mit Leib und Seele dafür ein, dass sich noch viel mehr Menschen typisieren lassen. Darum wird sie bei der Aktion am IGG in Rosenheim den ganzen Tag dabei sein und das Organisationsteam der Schule und der Stiftung AKB tatkräftig unterstützen. Sie beschreibt ihre Motivation zur Unterstützung der Stiftung AKB mit folgenden Worten: „Stammzellspenden können Leben retten, das wusste ich bereits, als ich mich habe typisieren lassen. Als dann im August 2021 der Brief kam, dass ich als Spenderin in Frage komme, war für mich sofort klar, dass ich spende.“

Maxine Spitzl hat schon einmal gespendet.
Maxine Spitzl hat schon einmal gespendet. © Stiftung AKB

Maxine hat im September 2021 bei der Stiftung ABK in Gauting periphere Blutstammzellen gespendet. Trotz des enormen medizinischen Fortschritts liegt die Chance für eine erfolgreiche Transplantation aber noch immer nicht bei 100%. Im Januar war klar, dass die Patientin noch einmal Stammzellen von Maxine benötigt, diesmal als Knochenmarkspende. Doch am Tag der Knochenmarkentnahme musste ihre OP leider kurzfristig abgesagt werden, da die Patientin die Nacht nicht überlebt hatte.

„Für mich ist eine Welt zusammengebrochen, denn auch wenn ich die Person nicht kenne, ist sie ein Teil von mir. Trotzdem würde ich jederzeit wieder spenden! Auch wenn wir nicht jeden retten können, ist jedes Leben, das gerettet wird, ein Sieg.“ Maxine steht während der Aktion für Fragen rund um die Stammzellspende zur Verfügung, denn sie kann aus eigener Erfahrung berichten und möchte allen, die Zweifel haben, eventuelle Bedenken vor der Stammzellspende nehmen.

Der Oberbürgermeister der Stadt Rosenheim, Andreas März, hat mit Freude die Schirmherrschaft der Typisierungsaktion übernommen und möchte auf diese Weise das großartige Engagement aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterstützen. Für die gesamte Veranstaltung gibt es ein strenges Hygienekonzept und es gilt die 3G-Regel (vorbehaltlich einer Änderung durch die Bayerische Staatsregierung). Ein Antigen-Schnelltest kann direkt vor Ort und kostenlos durchgeführt werden. Alle Informationen zur Aktion können auf www.akb.de nachgelesen werden.

Oberbürgermeister Andreas März unterstützt die Typisierungsaktion.
Oberbürgermeister Andreas März unterstützt die Typisierungsaktion. © Stiftung AKB

Auch von zu Hause aus kann Leukämiepatienten und -patientinnen geholfen werden

Wer keine Zeit hat, zur Typisierungsaktion zu kommen, kann sich trotzdem ganz einfach als Stammzellspender oder Stammzellspenderin registrieren. Das Lebensretterset kann online unter www.akb.de nach Hause bestellt werden. Es enthält alles, was für die Typisierung notwendig ist. Die Registrierung kann ganz einfach zu Hause durchgeführt werden und die Probe wird portofrei an die Stiftung AKB zurückgesandt.

Die Stiftung AKB ist immer auf Spenden angewiesen, um ihre lebenswichtige Arbeit durchführen zu können. Da die Registrierungskosten von 35 Euro pro neuem freiwilligen Stammzellspender weder von staatlicher noch von Seiten der Gesundheitskassen übernommen werden, müssen sie vollständig mit Geldspenden finanziert werden. Jeder Spendenbetrag ist dabei eine große Hilfe:

Spendenkonto der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern:
Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg
IBAN: DE67 7025 0150 0022 3946 88
BIC: BYLADEM1KMS
Verwendungszweck: IGG Rosenheim

Pressemitteilung der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern

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