Verleihung Umweltpreis 2012

Rosenheim - Der Umweltausschuss hat am Mittwoch, 30. Januar, als Jury die drei Preisträger des Umweltpreìses 2012 bekannt gegeben. Wer gewonnen hat sehen Sie hier:
1. Preis für die Renaturierung des Gießenbachs
Herr Klaas Prößdorf begann im April 2010 mit der Freilegung der Verrohrung des Gießenbachs auf den von ihm gepachteten Freizeitgrundstücken. Insgesamt gab er, in enger Absprache mit dem Tiefbauamt, auf 30 m Länge den Verlauf des Gießenbachs wieder sein offenes und natürliches Bachbett zurück. Herr Prößdorf pflanzte heimische und standortgerechte Stauden, wie z.B. Weiden, Schwarzerlen, Ahorn, Eiche, Hartriegel und viele andere. Ein Teil des durch die Bauarbeiten aufgebrochenen Geländes, wurde sich selbst überlassen (Sukzession).
Lesen Sie auch:Verleihung des Umweltpreises 2011
Lesen Sie auch:
Durch den Rückbau, konnte der gute ökologische Zustand des Gießenbachs wieder hergestellt werden. Der bei Starkregen entstandene Rückstau im Oberlauf des Baches ist nicht mehr vorhanden. Es haben sich nach nur drei Vegetationsperioden verschiedenste zum Teil auch geschützte Wildpflanzen und Heilkräuter angesiedelt. Auch viele Insekten und Amphibien haben einen neuen Lebensraum gefunden. Herr Prößdorf ist es gelungen durch hohen persönlichen Einsatz, wieder ein Stück ursprünglichen Lebensraum in die nahe Umgebung von Rosenheim zurückzuholen.
2. Preis für die Pflege und Aufzucht von verletzten Greifvögel
Herr Erwin Heigl ist die erste Anlaufstelle für Stadt und Landkreis Rosenheim, wenn verletzte oder sehr kleine Greifvögel aufgegriffen werden. So wurden von ihm schon mehr als 500 Greifvögel und Eulen erstversorgt, gepflegt und wieder in die Natur zurückgeführt. Beispielhaft kann hier das Unwetter 2011 aufgeführt werden, wo durch ihn innerhalb von 2 Tagen 8 Turmfalken, 2 Mäusebussarde, 1 Wanderfalke und 1 schwarzer Milan eingesammelt und gepflegt wurden. Hierfür ist nicht nur eine hohe Fachkenntnis, sondern auch ein erheblicher zeitlicher Aufwand erforderlich.
Bekannt ist Herr Heigl aber auch durch seine zahlreichen Vorträge über Greifvögel, Vogelschutz und Falknerei. Auch Flugvorführungen in Kindergärten, Schulen und bei Ferienprogrammen sind für ihn eine Selbstverständlichkeit, um „unseren Jüngsten“ den Vogelschutz nahe zu bringen. Herr Heigl versucht aktiv der Taubenplage im Stadtgebiet entgegenzuwirken, indem er im gesamten Stadt- und Landkreisgebiet Nistkästen für Wander- und Turmfalken anbringt. So wurde z.B. auf der Kirchenspitze der St. Nikolauskirche unter Federführung von Herrn Heigl ein Turmansiedlungsprojekt gestartet.
3. Preis ging an eine „Bio-Imkerei“
Mit der Bio-Imkerei von Frau Dr. Irene Stäbler wird ein wesentlicher Beitrag zur Erhaltung der ökologischen Vielfalt im Stadtgebiet geleistet, da mindestens 80 % der Blütenpflanzen durch Bienen bestäubt werden. Die Bienen haben mit ihrem Flugradius von 2 bis 3 Kilometern im gesamten Stadtgebiet genügend Anlaufpunkte in den Gärten, Parks und den Bäumen. Da im Stadtgebiet keine Pestizide eingesetzt werden, können die Bienen diese auch nicht aufsammeln und es kann reiner Biohonig erzeugt werden.
In Frau Stäblers Bienenstock wird der Königin keine Flügel geschnitten, die Bienen werden im Wintern nur mit Biozucker gefüttert und es kommen keine Art von Kunststoffen zum Einsatz. Desweiteren hat sich Frau Stäbler schon in den neunziger Jahren gegen den Einsatz von Perizin (Mittel zur Bekämpfung der Varroamilbe) bei ihren Bienenvölkern ausgesprochen. Stattdessen wendet sie alternative Behandlungsmethoden, wie z.B. die Verdunstung von Ameisensäure an. Frau Stäbler begann ebenfalls schon sehr frühzeitig mit dem Aufbau eines eigenen Wachskreislaufes, um garantiert rückstandsfreies Wachs zu erhalten.
red/Pressemitteilung Umweltamt Rosenheim