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Weniger Existenzgründer

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Rosenheim - Gründerstimmung kommt bayernweit nicht so recht auf - auch in Rosenheim, was die Zahlen vom Statistischen Landesamt verraten:

Aktuell liegen vom Statistischen Landesamt die Zahlen der Gewerbean- und -abmeldungen bis Oktober vor, die gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 8291 aufweisen. In Rosenheim sieht es auch nicht besser aus, hier gibt es in diesem Zeitraum einen Rückgang von 48 Gewerbeanmeldungen. Nach den ersten zehn Monaten 2012 standen in Rosenheim 715 Anmeldungen 597 Geschäftsaufgaben gegenüber.

Bei den Anmeldungen gibt es allerdings feine qualitative Unterschiede: So sind in den Gewerbeanmeldungen 561 sogenannte Neuerrichtungen enthalten. In denen wiederum stecken 108 Betriebsgründungen, in denen die Experten des Landesamtes für Statistik das größte wirtschaftliche Potenzial vermuten. Im Vorjahr hatte die Zahl dieser Betriebsgründungen im gleichen Zeitraum bei 142 gelegen. Diese besonders wichtigen Gründungen liegen damit also um 34 unter denen des Vorjahrs. Das muss aber kein schlechtes Zeichen in Bezug auf die Wirtschaftslage sein. Für Experten liegt vielmehr auf der Hand, dass die Menschen eher in Krisenzeiten, wenn Jobs verloren gehen oder zumindest bedroht sind, das Risiko der Selbstständigkeit eingehen als in Phasen der Hochkonjunktur.

Den Gründern gegenüber stehen jene, die aufgeben - sei es aus wirtschaftlichen Gründen, altersbedingt oder aus anderen Motivationen. Bis Ende Oktober waren fast 600 Gewerbeabmeldungen amtlich. Von denen gelten 425 als "echte Aufgaben", aber von diesen wiederum sind nur 78 Betriebsaufgaben, bei denen auch von größeren Arbeitsplatzverlusten auszugehen ist.

Außerdem finden sich unter den Abmeldungen auch 71 Betriebe, die an Nachfolger oder Käufer übergeben wurden, also bei den Anmeldungen in der Zahl der Übernahmen mit 72 größtenteils wieder auftauchen und bei denen unter dem Strich auch die Arbeitsplätze nicht unbedingt verloren gegangen sind.

Ein echter Verlust sind Firmen, die wegziehen, zumindest, wenn sie Gewerbesteuerzahler sind. Bei den Arbeitsplätzen gilt, solange sie für den Beschäftigten in Reichweite bleiben, müssen sie nicht als verloren gelten. Rosenheim den Rücken gekehrt haben bis zum Stichtag 101 Gewerbetriebe, um ihr Glück woanders zu suchen, was ebenfalls als Abmeldung gewertet wird, auch wenn die Firma weiter besteht.

Zugezogen sind bis zum 1. November 82 Gewerbetriebe. Macht bis dato im Saldo ein Minus von 19 Gewerbebetrieben. Das spricht dafür, dass die Anziehungskraft des Standorts noch ausbaufähig ist. Trotz zurückgegangener Gewerbeanmeldungen konnte die Stadt Rosenheim bis zum November aber dennoch einen positiven Gründersaldo aufweisen.

zds/Oberbayerisches Volksblatt

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