1. rosenheim24-de
  2. Rosenheim
  3. Rosenheim Stadt

Stadt will Bestand ausbauen: Die Wiederkehr der Sirenen in Rosenheim

Erstellt:

Von: Jens Kirschner

Kommentare

Während des Kalten Krieges waren sie besonders präsent, inzwischen sieht man sie eher selten: Sirenen. Doch inzwischen wird der Ruf lauter, die Zahl der Anlagen wieder zu steigern. Das hat auch für Rosenheim Auswirkungen.

Rosenheim – Nach den Flutkatastophen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz stellten sich viele Fragen. Warum wurde nicht rechtzeitig gewarnt, aber vor allem: Wie hätte man am besten Warnen sollen? Seitdem ist eine für einige vielleicht längst in Vergessenheit geratene Einrichtung wieder ins Bewusstsein gerückt: die Sirene. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann will deren Ausbau inzwischen wieder forcieren. Das betrifft auch die Stadt Rosenheim.

Sechs Anlagen noch in Betrieb

Denn auch dort soll ein Netz von Sirenen für den Zivil- und Katastrophenschutz aufgebaut werden, wie die Stadtverwaltung auf Anfrage schildert. Derzeit gibt es noch sechs Sirenen im Stadtgebiet.

Deren Aufgabe „beschränkt“ sich jedoch darauf, die Kräfte der Feuerwehr im Alarmfall über einen Einsatz zu informieren.

Lesen Sie auch: Corona-Pandemie schlägt sich durch: In Rosenheim weniger Notrufe als im Vorjahr

Zudem werden diese noch analog gesteuert. Eine gefunkte Folge von fünf Tönen löst das Geheule aus oder lässt es verstummen. Dies soll sich im Zug der Einführung der Alarmierung über den digitalen Behördenfunk BOS ebenso ändern wie die Zahl der Sirenen.

Lautsprecherdurchsagen aus Fahrzeugen

Aktuell informiere die Stadt im Gefahrenfall über Rundfunk, Fernsehen und die Warn-App Nina. „Im Katastrophenfall sind bei Bedarf Fahrzeuge mit Lautsprecherdurchsagen in der Stadt unterwegs“, ergänzt die Verwaltung. Damit erreicht die Stadt auch jene, die ohne Mobiltelefon, Funk und Fernsehen leben.

Lesen Sie auch: Überschwemmungen, Wasser in Biogasanlage - Feuerwehr in Kreis Rosenheim zu über 150 Einsätzen ausgerückt

Denn für diese komme als Warnung derzeit nur in Betracht, dass sie Freunde oder Familie über das Geschehen auf dem Laufenden halten. In Bayern will Innenminister Joachim Hermann die Zahl der vorhandenen Sirenen auf 26.000 verdoppeln.

Erheblicher Nachrüstbedarf

„Die Bevölkerung in Bayern soll künftig noch besser vor Katastrophen- und Gefahrenlagen gewarnt werden. Das gilt für Hochwasser und Starkregen ebenso wie für Großbrände oder chemische Explosionen“, sagt der Minister. Die Abdeckung mit Sirenen unterscheide sich von Kommune zu Kommune erheblich.

Lesen Sie auch: Feuerwehr: Rosenheims Brandbekämpfer sollen schneller ausrücken

Einige Städte und Gemeinden könnten hier eine „vorbildliche Ausstattung“ vorweisen, andernorts bestehe erheblicher Nachrüstbedarf. „Gerade nachts und bei drohenden Lebensgefahren ist der durchdringende Warnton einer Sirene wichtig, um möglichst schnell alle erreichen zu können“, findet Herrmann.

Förderprogramm des Bundes

Der Bund plane derzeit ein entsprechendes Förderprogramm über 88 Millionen Euro. Dies reiche aus Sicht des Ministers jedoch nicht aus, sodass der Freistaat dieses Geld durch eine eigene Förderung ergänzen will. Neben dem Ausbau der Sirenenwarnung soll aber auch „moderne Warnsysteme“ ausgebaut werden.

Lesen Sie auch: 310 Einsätze im Kreis Rosenheim: Garage in Kolbermoor steht 1,20 Meter hoch unter Wasser

Darunter auch besagte Systeme per App. Vor allem aber sollen die Bürger künftig per SMS über Gefahrenlagen informiert werden. „Insgesamt ist es wichtig, dass wir einen ausgewogenen Mix unterschiedlicher Warnsysteme haben.

Dazu gehören neben analogen auch die Ausschöpfung sämtlicher digitaler Methoden, wie Angebote auf Internetseiten und in Sozialen Medien sowie Warn-Apps wie Nina oder Katwarn“, findet der Minister.

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion