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Städtische Galerie muss saniert werden: Rosenheimer Stadträte favorisieren teuerste Variante

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Von: Anna Heise

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Die Städtische Galerie muss saniert werden. Dafür braucht es ein Konzept. Die Stadträte haben sich darauf bereits im Juli 2018 geeinigt. Jetzt hat das Team um Architekt Sven Grossmann drei mögliche Sanierungsvarianten vorgestellt. Doch nur eine konnte überzeugen.

Rosenheim – Schimmel im Keller, ein undichtes Dach und mangelhafte Barrierefreiheit: In der Städtischen Galerie muss viel getan werden. Das weiß auch Architekt Sven Grossmann. Seit 2013 beschäftigt er sich mit dem Projekt, ist seitdem, wie er selbst sagt, mit viel Herzblut dabei. „Ich glaube, die Sanierung der Städtischen Galerie würde Rosenheim guttun“, sagte er während der Sitzung des Kulturausschusses. Dass etwas getan werden muss, darin sind sich auch die Rosenheimer Stadträte einig. Und das schon seit einigen Jahren.

Mängel am Dach, Keller und Innenbereich

Zuletzt wurde das Thema aufgrund eines Antrags der Grünen im November 2019 behandelt. Jetzt stand das Thema erneut auf der Tagesordnung. Aus gutem Grund. Denn das Gebäude der Städtischen Galerie befindet sich mittlerweile in einem sanierungswürdigen Zustand.

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„Es handelt sich überwiegend um Mängel am Dach, im Keller und im Innenbereich sowie bei der Heizung, Lüftung, Kühlung und Elektrotechnik“, heißt es aus dem Rathaus. Am Dach trete aufgrund der undichten Schrägverglasung immer wieder Wasser ein, zudem fehle die Dämmung im Dachbereich und die Verschattungsanlage sei defekt.

Große Hitze in den Räumen

Das wiederum führe dazu, dass es in den Räumen sehr heiß wird. „Viele Ausstellungen können deshalb nicht stattfinden“, schildert Architekt Grossmann die Situation. Da würde es auch nicht helfen, dass die Mitarbeiter der Städtischen Galerie die Fenster immer wieder provisorisch abhängen. Denn eine langfristige Lösung sei das nicht. Zumal es auch an vielen anderen Stellen Probleme gibt.

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„Im Keller tritt bei den Lichtschächten, Treppen und Oberlichtverglasungen Wasser ein und in großen Teilen ist der Estrich durchfeuchtet, wodurch es zu Schimmelbildungen und Putzabplatzungen kommt“, teilt die Verwaltung mit. Im Innenraum seien hauptsächlich Schäden an der Glasunterdecke vorzufinden. Die Barrierefreiheit ist mangelhaft und eine behindertengerechte Toilette ist nicht vorhanden. Hinzu kommen Mängel im Bereich der Haustechnik.

Drei verschiedene Sanierungsvarianten

Architekt Sven Grossmann hat im Ausschuss deshalb drei verschiedene Sanierungsvarianten vorgestellt. Entscheiden mussten sich die Stadträte zwischen einer Generalsanierung des bestehenden Gebäudes für rund 5,1 Millionen Euro, einer Generalsanierung sowie einem eingeschossigen Anbau für 6,5 Millionen Euro oder einer Generalsanierung sowie einem Anbau mit Erd- und Untergeschoss für 7,4 Millionen Euro.

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Einstimmig sprachen sich die Stadträte für Variante drei aus.

„Wir können nicht immer nur Missstände beseitigen, sondern müssen es gescheit machen“, sagte Robert Multrus, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler/UP. Zustimmung erhielt er von Ricarda Krüger (Die Partei), Alexandra Linordner (CSU) und Karl-Heinz Brauner (Grüne).

Historischer Rundgang durch das Gebäude

Die Verwaltung will jetzt mögliche Förderungen prüfen. Sollte sich auch der Stadtrat der Empfehlung des Kulturausschusses anschließen, könnten sich die Besucher unter anderem auf einen historischen Rundgang durch das Galeriegebäude freuen. Zudem geplant wären der Austausch der Glasunterdecke, der Neuanstrich aller Innen- und Außenwände und neue Ausstellungsflächen. Den Anbau in Richtung Nord-Westen wollen die Planer nutzen, um den Eingangs- und Kassenbereich im Erdgeschoss neu zu gestalten und ein Café einzurichten.

Gebäude muss geräumt werden

Durch die zusätzliche Unterkellerung könnte eine barrierefreie Sanitäranlage für Besucher und Mitarbeiter gebaut werden sowie ein neuer Garderobenbereich.

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Egal, auf welche Variante sich der Rosenheimer Stadtrat letztlich einigt, schon jetzt steht fest, dass die Galerie für die Bauzeit komplett geräumt werden muss. Ausstellungen sollen aber trotzdem stattfinden. Und zwar in Leerständen in der Innenstadt. Außerdem sollen Kunstaktionen und -projekte noch stärker in den öffentlichen Raum verlegt werden.

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