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Viele Grundschüler, zu wenig Platz: Stadt prüft neuen Schulstandort im Rosenheimer Norden

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Von: Anna Heise

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Weil die Schülerzahlen in den kommenden Jahren weiter ansteigen werden, braucht es eine Lösung. Die Stadt hat in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses Erweiterungen an den bestehenden Standorten und den Neubau einer 9. Grundschule vorgeschlagen. Auch eine Idee, wo diese entstehen könnte, gibt es bereits.

Rosenheim  – In der Prinzregentenstraße in Rosenheim wird der Platz knapp. Daran wird voraussichtlich auch der geplante Neubau auf der gegenüberliegenden Straßenseite nichts ändern. Denn die Ergebnisse des Schulentwicklungsplans zeigen, dass es bis 2036 Platz für 152 weitere Schüler braucht. „Das könnten wir nicht stemmen“, sagt Schulleiterin Helga Wagner. In den vergangenen Jahren sei der Bedarf an Ganztagsschulplätzen gestiegen.

Viele Räume werden doppelt genutzt

Das wiederum hat zur Folge, dass viele Räume in der Prinzregentenschule doppelt genutzt werden. So findet die Essensausgabe beispielsweise im Musiksaal statt. „Für unsere Kinder ist die momentane Situation eine große Herausforderung“, sagt Wagner. Sie hofft deshalb auf Entlastung, sei es durch die Erweiterung der bestehenden Gebäude oder den Neubau einer neunten Grundschule.

Anstieg um circa 400 Grundschüler bis 2027

Dass diese Maßnahmen wichtig sind, weiß auch die Stadt. Spätestens nachdem die Prognose der Schülerzahlen ergeben hat, dass es bis 2027 einen Anstieg um circa 400 Grundschüler geben wird. Bis 2036 wird sogar ein Plus um 600 Grundschüler vorhergesagt. „Dieser Anstieg kann mit der derzeitigen Schulorganisation nicht aufgefangen werden“ heißt es von der Verwaltung.

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Geplant sei deshalb, der Neubau einer weiteren, mindestens vierzügigen Grundschule. Diese soll, so teilte es die Stadt während der Sitzung mit, im Rahmen des städtebaulichen Rahmenplans im Rosenheimer Norden entwickelt werden. Befürchtungen hierzu äußerte Robert Multrus, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler/UP.

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Er erinnerte daran, dass das geplante Konzept für den Rosenheimer Norden nach wie vor nicht auf den Weg gebracht worden sei. „Ich hoffe, dass das Projekt Schule nicht in diese zeitliche Verzögerung hinfällt“, sagte Multrus. Denn die Zahlen würden zeigen, dass es dringend eine neue Grundschule brauche.

Erweiterung der bestehenden Standorte

Fest steht aber auch, dass der Bau der neuen Grundschule nicht von heute auf morgen geht. „Bis die 400 Schüler vor der Tür stehen, werden wir die neunte Grundschule nicht fertig haben“, sagt Michael Keneder, Dezernent für Schule, Sport, Kultur, Soziales und Jugend. Damit die zusätzlichen Schüler trotzdem unterkommen, soll geprüft werden, ob sich die bestehenden Schulorte erweitern lassen. Vorstellbar sei das beispielsweise in der Erlenau oder in Westerndorf.

Kinder sollen nicht durch ganz Rosenheim fahren

Stadtrat Karl-Heinz Brauner (Grüne) hinterfragte diese Vorschläge, wies daraufhin, dass die Prognose der Schülerzahlen deutlich zeige, dass es unter anderem einen Anstieg in der Astrid-Lindgren-Grundschule sowie in der Prinzregentenschule gibt.

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Diese Schulen würden aber weder erweitert werden, noch würde ihnen ein Standort im Rosenheimer Norden nutzen. „Wir wollen nicht, dass unsere Kinder quer durch Rosenheim fahren müssen“, sagte er. Er schlug deshalb vor, dass die Stadt nach anderen Ausweichmöglichkeiten sucht.

Vorschlag einstimmig befürwortet

„Natürlich suchen wir weiter“, versprach Keneder, warnte aber auch davor, auf den Standort im Rosenheimer Norden zu verzichten. Stadträtin Gabriele Leicht (SPD), die in ihrer Funktion als Dritte Bürgermeisterin die Sitzung leitete, erinnerte daran, dass es bei dem Beschluss nicht darum gehe, dass im Rosenheimer Norden eine Schule gebaut werde. Lediglich soll der Standort geprüft werden. „Wenn wir einen besseren Standort finden, werden wir auch woanders bauen“, sagte sie.

„Gutes Signal für Schulentwicklung“

Einstimmig sprachen sich die Stadträte im Schulausschuss dafür aus, dass die Verwaltung die Planungen für eine weitere Grundschule beziehungsweise entsprechende Erweiterungen an bestehenden Standorten vorantreibt.

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Zudem soll ein möglicher Standort im Rosenheimer Norden geprüft werden. Für Gabriele Leicht ein „gutes Signal für die Schulentwicklung“.

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