Zahnabdrücke in der Wand
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Rosenheim - Im Verfahren gegen den suspendierten Leiter der Polizeiinspektion Rosenheim wird es wohl erst im Februar zu einer Entscheidung kommen.
Der Beamte soll im September 2011 auf dem Herbstfest einen 15-jährigen Schüler krankenhausreif geschlagen haben.
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Die Ermittlungen sind seit Dezember abgeschlossen, nun hat die Verteidigung bis Ende Januar das Recht, Stellung zu nehmen. Derzeit befinden sich die Akten beim Rechtsanwalt des Polizeidirektors, der Chef von rund 80 Polizisten war. Im Februar wird die Staatsanwaltschaft Traunstein bekannt geben, ob es zu einer Anklage kommt (dabei ist auch ein Strafbefehl denkbar) oder das Verfahren eingestellt wird. Nach Informationen, die unserer Zeitung vorliegen, läuft alles auf eine Anklage hinaus. Schon beim Abführen soll der 49-jährige Polizist den bereits Handschellen tragenden Buben geohrfeigt und ihm Tritte versetzt haben. In der Wache habe der Inspektionsleiter ihren Sohn dann gepackt und den Kopf mehrmals gegen die Wand geschlagen, erhob die Mutter, die zufällig hinzugekommen war, schwere Vorwürfe. Bei der Tatortbegehung habe man tatsächlich Zahnabdrücke in der Wand festgestellt, heißt es aus Polizeikreisen.
Im Fall eines eskalierten Polizeieinsatzes in Pfaffenhofen (Gemeinde Schechen) geht es indessen vor Gericht. Am 17. Februar ist erster Verhandlungstag am Amtsgericht Rosenheim. Zwei Ehepaare, die im November 2010 in ihrer Wohnung überwältigt worden waren, müssen sich wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt verantworten.
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ls/Oberbayerisches Volksblatt