Bürgerbegehren gegen Deponie
Babensham - Gegen die geplante Deponie bei Odelsham gibt es jetzt ein Bürgerbegehren. Mit dem Sammeln der Unterschriften wurde bereits begonnen.
Zunächst schien es, als herrsche zumindest in Babensham Einvernehmen mit der geplanten Deponie in der Odelshamer Au. Doch mittlerweile formiert sich auch dort der Widerstand gegen das Vorhaben des Entsorgungsunternehmens Zosseder.
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"Keine Deponie der Klasse 1 in Babensham" lautet der Aufruf einer Gruppe besorgter Bürger um Roger Diller aus Schambach in der Gemeinde Babensham. Bis Mitte August sollen mehr als zehn Prozent der Wahlberechtigten in Babensham für die Beantragung eines Bürgerentscheides gewonnen werden, damit die positive Stellungnahme der Gemeinde zu diesem Vorhaben zurückgenommen wird.
Zum Auftakt gab es jetzt eine Informationsveranstaltung im Gasthaus Brunnlechner, zu der rund 130 Bürger aus Babensham, Wasserburg und Soyen gekommen waren, darunter sieben Stadträte aus Wasserburg, die sich an der Diskussion rege beteiligten. Alexander Hartung von den Wasserburger Grünen erläuterte dabei in einem Vortrag die Bedeutung und Wirkung einer Deponie der Klasse eins.
Die Deponie solle auf einer Fläche von mehr als sieben Hektar und mit einem Füllvolumen von rund 600.000 Kubikmetern errichtet werden. In direkter Nähe befindet sich die Wasserburger Kläranlage.
Die Entfernung zur Altstadt betrage etwa 600 Meter; noch näher liege die Wasserburger Romed-Klinik, so der diplomierte Chemiker. Insgesamt sei die Einlagerung von über 100 Stoffen unterschiedlicher Risikogruppen beantragt worden, unter anderem auch krebserregendes Asbest. Eine Freisetzung dieser gefährlichen Mineralfasern sei keineswegs auszuschließen, was gerade für die mehreren 1000 Schüler in Wasserburg eine Gesundheitsgefährdung darstelle, meinte Hartung.
Nicht beantwortet sei die Frage, warum ausgerechnet eine Deponie für gefährliche Sonderabfälle in der Nähe von Altstadt, Schulen und Krankenhaus errichtet werden soll, obwohl in Bayern ausreichend entsprechender Deponieraum zur Verfügung stehe. Das zumindest lasse sich anhand der Veröffentlichungen des Landesamts für Umwelt eindeutig erkennen, fasste Hartung seine Ausführungen zusammen.
Bereits im Vorfeld der Veranstaltung hatten die Initiatoren aus Babensham die Möglichkeiten eines Bürgerbegehrens gegen die geplante Deponie ausgelotet. Susanne Socher vom Landesverband Bayern von "Mehr Demokratie e.V." stellte das Verfahren vor, das noch am selben Abend gestartet wurde.
re/Wasserburger Zeitung