Was wäre, wenn wir bei Schechen zustimmen und nächste Woche beträfe das Thema uns selbst direkt? Die Frage, die Jakob Ametsbichler (GfuG) im Zusammenhang mit Einschränkung landwirtschaftlicher Nutzung auf den betroffenen Flächen stellte, führte jedenfalls zu unterschiedlichen Reaktionen im Gemeinderatsgremium. Während Katharina von Sommoggy (Grüne) eine im Sinne des Naturschutzes notwendige Beeinträchtigung der Landwirtschaft schon nachvollziehen und befürworten konnte, sprach Christian Graf (GfuG) davon, dass eine solche eher einer Enteignung der Landwirte gleichkommen würde. Das, was da auch aus dem Bereich der EU zum Naturschutz daherkomme, führe nur zu weiteren Betriebsschließungen, befürchtete er. Stefan Pauker vermutete dagegen eher Taktik auf Seiten des Landratsamtes und Helmut Schuster (BfG) fragte nach, ob man überhaupt eine Stellungnahme abgeben müsse. Jürgen Gartner (GfuG) vertrat schließlich die Auffassung, dass der Bauernverband die entscheidende Stellungnahme abgeben müsse und bei diesem Thema das größere Gewicht habe.
Bürgermeister Robert Aßmus (parteifrei) war grundsätzlich der Ansicht, dass die Belange der Landwirtschaft nicht weiter beschnitten werden sollten. Man müsse das in eine Stellungnahme der Gemeinde einarbeiten, forderte er.
Da man sich zunächst nicht auf eine klare Linie einigen konnte, wie man mit der Stellungnahme selbst verfahren solle, probierte man eine Abstimmung in Raten. Für die Fassung „Stellungnahme ohne Einwände‘ gab es allerdings nur eine Zustimmung, für ‚gar keine Stellungnahme abgeben‘ plädierten im Anschluss daraufhin nur fünf Gemeinderäte, was bei elf Stimmberechtigten aber auch keine Lösung ergab. Schließlich bekam bei einer dritten Abstimmung mit 6:5 Stimmen der Bürgermeistervorschlag eine Zustimmungsmehrheit. Es wird also von Seiten der Gemeinde eine Stellungnahme mit entsprechendem Hinweis auf den Schutz und die Belange der Landwirtschaft abgegeben werden.