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Mit Jakob Ametsbichler ist ein Griesstätter Original verstorben

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Jakob Ametsbichler
Jakob Ametsbichler © re

Sein Rad, mit dem er 1952 nach der Lehre nach Pirmasens fuhr, existiert noch heute: Der 1935 geborene Jakob Ametsbichler ist tot. Er war Mitglied der Schützengesellschaft und der Musikkapelle sowie im Gartenbauverein, bei der Wasserwacht und bei den Trachtenvereinen Hochstätt und Griesstätt.

Von Alfons Albersinger

Griesstätt – Mit Jakob Ametsbichler ist ein Griesstätter Original verstorben. Auf sein Leben ging Dekan Klaus Vogl beim Seelengottesdienst ein. Im Januar 1935 in Unterwöhrn bei Rott geboren, wuchs Jakob Ametsbichler dort mit zwei Brüdern auf.

Er hatte es in der Kindheit während des Zweiten Weltkrieges nicht leicht. Den Weg zur Schule nach Rott legte er zu Fuß zurück. Oft wurde das elterliche kleine landwirtschaftliche Anwesen vom Hochwasser des Inns überschwemmt. Dann starb auch noch sein Vater.

Als Zehnjähriger kam er ins Internat

Als Zehnjähriger kam er ins Internat eines Gymnasiums in Traunstein. 1949 begann er die Lehre zum Elektroinstallateur, die er 1952 erfolgreich abschloss. Anschließend fuhr er mit dem Fahrrad nach Pirmasens und war dort etwa drei Monate beruflich tätig. Danach fuhr er mit dem Fahrrad, das heute noch existiert, wieder zurück in die bayerische Heimat. Nach Gesellenjahren in verschiedenen Betrieben legte er 1960 seine Meisterprüfung ab.

Ein Jahr später schloss er mit seiner Frau Anna den Bund fürs Leben. Gemeinsam zogen sie ein paar Jahre später ins ehemalige „Braun-Haus“ in Griesstätt. Zwei Töchter und ein Sohn bereicherten bald die Familie. Gemeinsam zogen sie 1973 ins neu gebaute Haus in der Kirchmaierstraße.

Meer von Margeriten im Garten

Gern führte Jakob Ametsbichler seine Arbeit beim Heizkraftwerk in Rosenheim und dann als Leiter der Elektrowerkstatt im Rosenheimer Krankenhaus aus. In seiner Freizeit war er oft mit seinem Paddelboot unterwegs, ging regelmäßig Schwimmen und beschäftigte sich in seinem Garten. Er freute sich jedes Jahr über das Meer von Margeriten.

Zeit nahm sich der „Jak“, wie ihn viele nannten, auch für Vereine. Bei der Schützengesellschaft war er viele Jahre aktiver Schütze und Böllerschütze. Er gehörte dem Gartenbauverein, der Wasserwacht sowie den Trachtenvereinen Hochstätt und Griesstätt an. Oft war er dabei, wenn die Musikkapelle, bei der er Mitglied war, im Ort aufspielte. Die Kapelle war ihm wichtig, ebenso der sonntägliche Gottesdienstbesuch. Nach dem Tod seiner Frau im August 2021 baute er immer mehr ab und wurde von seinen Angehörigen betreut. Seit Januar 2022 wohnte er wegen der Verschlechterung seines Gesundheitszustandes in einem Seniorenheim in Schechen. Dort ist er jetzt friedlich verstorben.

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Der Kirchenchor unter Leitung von Georg Opielka umrahmte den Gottesdienst. Bei der Bestattung im Familiengrab fand Dekan Vogl tröstende Worte. Laut Konrad Obermayer von den Böllerschützen wird der Verstorbene bei den Schützen fehlen, wo er zweimal Schützenkönig war und stets bei den Veranstaltungen des Vereins teilnahm. Mit drei Böllerschüssen erwiesen die Böllerschützen die letzte Ehre. Wie es sich der Verstorbene gewünscht hatte, spielte bei seiner Beerdigung eine Abordnung der Griesstätter Musikkapelle Trauerweisen.

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