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Viele Unfälle und Verletzte: Wie gefährlich ist die B15? Das sagt Wasserburgs Polizeichef

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Von: Petra Maier

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Am Dienstagmorgen kam es auf der B15 bei Soyen zu einem Unfall
Am Nikolaustag kam es heuer in der Früh auf der B 15 bei Soyen zu einem Unfall. © gbf

Auch heuer gab es auf der B 15 viele Verkehrsunfälle. Wie gefährlich ist die Fahrt auf der Bundesstraße? Das sagt Markus Steinmaßl, Chef der Polizeiinspektion Wasserburg.

Soyen/Rott/Wasserburg - In den vergangenen Wochen häuften sich die Meldungen in den Verkehrsnachrichten: „Die Bundesstraße B 15 ist streckenweise wegen eines Unfalls gesperrt. Der Verkehr wird umgeleitet.“ Wie gefährlich ist die Fahrt auf der B 15? Wo liegen die Unfallschwerpunkte? Wir fragten nach bei Markus Steinmaßl, dem Chef der Polizeiinspektion Wasserburg.

Herr Steinmaßl, wie gefährlich ist die Fahrt auf der B 15?

Markus Steinmaßl: Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht.
Allgemein lässt sich festhalten, dass der Verkehr auf unseren Straßen immer noch zunimmt. Es gibt Unfallschwerpunkte und Unfallhäufungen. Hier allgemein gültige Aussagen zu treffen, geht nicht, da jede Unfallstelle ihre „Eigenheiten“ aufweist. Es gibt auch Stellen, die Jahre lang unauffällig sind und dann zum Häufungspunkt werden und nach „kurzer“ Zeit wieder unauffällig werden.
Die B 15 ist eine überörtliche Bundesstraße, von der nur ein Teil durch den Dienstbereich der PI Wasserburg verläuft (Soyen bis Rott am Inn). Die Unfälle in Schechen fallen zum Beispiel schon unter die Zuständigkeit der Polizeiinspektion Rosenheim.

Polizeichef Markus Steinmaßl.
Chef der Wasserburger Polizei, Markus Steinmaßl. © re

Gibt es bereits konkrete Maßnahmen, um den Verkehr sicherer machen? Wer ordnet sie an?

Steinmaßl: Tatsächlich ist es so, dass in regelmäßigen Abständen das gesamte Unfallgeschehen einer Region einer Prüfung unterzogen wird und Maßnahmen zur Unfallbekämpfung eingeleitet werden. Diese Unfallkommission besteht aus staatlichem Bauamt, Landratsamt und Polizei. Als Beispiel für die Arbeit der Kommission kann man hier die Reduzierung der Geschwindigkeit von 80 auf 60 km/h im Bereich der B 15 Einmündung nach Griesstätt nennen, die dieses Jahr umgesetzt wurde. Andere Maßnahmen, sofern sie umsetzbar sind wie zum Beispiel bauliche Änderungen an Unfallstellen benötigen mehr Zeit, so dass zunächst mit Sofortmaßnahmen wie dieser, versucht wird, die Unfallzahlen oder zumindest die Unfallfolgen an den betreffenden Stellen zu senken beziehungsweise zu mildern.

Die Grafik zeigt das Teilstück der B15 zwischen Soyen und Schechen: In nicht mal drei Wochen ereigneten sich hier gleich vier Unfälle.
Die Grafik zeigt das Teilstück der B15 zwischen Soyen und Schechen: In nicht mal drei Wochen ereigneten sich hier gleich vier Unfälle. © OVB/Klinger

Sehen Sie Unfallschwerpunkte an der Strecke? Was beobachtet die Polizei? Ändern sich die Straßenbedingungen oder sind es die Fahrer, die rücksichtslos beziehungsweise unachtsam unterwegs sind?

Steinmaßl: Auch zu Ihrer Frage zu den Unfallursachen gibt es keine generelle Aussage. Subjektiv hat die gegenseitige Rücksichtnahme abgenommen und es ist allgemein hektischer geworden. Der gefühlte permanente Zeitdruck führt vermutlich auch zu Unachtsamkeiten und Unfällen, lässt sich aber schlecht messen. Deshalb wie gesagt, subjektiver Eindruck.

Gibt es auf der anderen Innseite zwischen Wasserburg und Rosenheim weniger Unfälle? Ist man als Autofahrer dort sicherer unterwegs?

Steinmaßl: Zu sagen die andere Innseite wäre sicherer, ist so auch nicht möglich. Selbst wenn es so wäre und man dann eine eindeutige Aussage dazu treffen würde, hätte es möglicherweise zur Folge, dass mehr Fahrzeuge die alternative Strecke befahren. Mehr Verkehr bedeutet dann aber eine höhere Wahrscheinlichkeit eines Unfalles, so dass es übertrieben gesagt schon nach einer Woche wieder ganz anders aussehen kann. 

Sehen Sie Lösungsansätze? Wie werden Sie umgesetzt?

Steinmaßl: Die zuständigen Stellen tun ihr Möglichstes. Trotz aller Bemühungen wird sich aber nicht jeder Unfall vermeiden lassen und die Verkehrsteilnehmer für sich, müssen ihren Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten. Eine gut ausgebaute Straße oder Kreuzung hilft nichts, wenn sich nicht an die Grundregeln gehalten wird. An dieser Stelle würde ich die erste Grundregel ganz vorne anstellen: „Jeder hat sich im Straßenverkehr so zu verhalten, dass er keinen anderen behindert, gefährdet oder schädigt.“
In der StVO (Straßenverkehrsordnung) findet sich kein Verbot, dass man nicht 10 km/h langsamer fahren darf, als unter günstigsten Voraussetzungen erlaubt, dass man andere nicht einfädeln lassen darf oder einem Fußgänger das Queren der Straße nicht durch kurzes Abbremsen ermöglichen kann.

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