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„Absolutes Unverständnis“: Baumfrevel am Gymnasium Wasserburg - So reagiert das Landratsamt

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Von: Sophia Huber

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Der 30 Jahre alte Ahorn am Gymnasium Wasserburg musste gefällt werden. Er ist wahrscheinlich von Baumfrevlern beschädigt worden.
Der 30 Jahre alte Ahorn am Gymnasium Wasserburg musste gefällt werden. Er ist wahrscheinlich von Baumfrevlern beschädigt worden. © Landratsamt Rosenheim

Der nächste Baumfrevel beschäftigt die Stadt Wasserburg, dieses mal geht es aber nicht um den Ahorn an der B 304, der bereits mehrfach Opfer von Sachbeschädigungen wurde. Sondern um einen Ahorn am Gymnasium Wasserburg. Das Landratsamt reagiert hart.

Wasserburg – „Das löst bei mir absolutes Unverständnis aus“, erklärt Verena Grillhösl, Schulleiterin des Gymnasium Wasserburg, am Telefon. Vor wenigen Tagen habe sie die Nachricht vom Landratsamt Rosenheim erreicht, dass der 30 Jahre alte Ahorn, der bisher den Hartplatz im nördlichen Bereich begrenzt hatte, gefällt werden musste. Innerhalb weniger Monate sei er kaputt gegangen, aufgrund von mutwilliger Beschädigung.

Im Frühjahr noch „bei bester Gesundheit“

Das erklärt auch das Landratsamt Rosenheim in einer Pressemitteilung. Im Frühjahr, so schreibt die Behörde, sei der Baum laut Gartenfachberater Roman Pröll noch bei „bester Gesundheit gewesen“. „Im Sommer wurde ich darüber informiert, dass der Ahorn nicht gut aussehe“, so die Aussage Prölls. Vor Ort seien dann „Beschädigungen entdeckt worden“, weswegen die Pflanze abgestorben sei und gefällt werden musste.

Der Schaden sei mutwillig entstanden, teilt das Landratsamt mit. Ein Tier oder einen Schädling als Grund für den Tod des Baumes konnte von einem Sachverständigen vor Ort ausgeschlossen werden.

Nun habe die Behörde Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Dabei gehe es aber nicht nur um den finanziellen Schaden von 5.500 Euro, sondern vor allem auch darum, dass solche mutwilligen Beschädigungen, nicht toleriert werden können, schreibt das Landratsamt in seiner Pressemitteilung.

Diverse Löcher am Baum

Genauere Angaben zur Art des Schadens wollte die Behörde aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht machen. Wie Markus Steinmaßl, Chef der Polizei Wasserburg, auf Anfrage allerdings erklärt, wären am ganzen Baum „diverse Löcher“ entdeckt worden. Am Wurzelstock seien diese Vertiefungen zusätzlich mit Ästen wieder verstopft worden. Das hätte wohl zum Tod des Baums geführt, so Steinmaßl.

Schulleitung begrüßt Anzeige

„Erschreckend“, sei das, sagt Schulleiterin Grillhösl. „Ich finde es gut, dass das Landratsamt Anzeige erstattet“, erklärt sie weiter. „Wir haben sehr schöne Pflanzen. Und je schwieriger die Situation mit dem Klimawandel wird, desto glücklicher werden wir sein, wenn wir Bäume haben, die das aushalten.“ Hinzukomme, so Grillhösl, das sich der Baum auf Privatgrund befunden habe. Der Täter hätte sich also illegal Zutritt verschaffen müssen. „Das ist Hausfriendsbruch.“ Aber selbst wenn der Ahorn auf öffentlichem Grund gewesen sei, könne sie die Aktion nicht nachvollziehen. „Mir würde so was nicht im Traum einfallen.“

Polizei sucht nach Zeugen

Der Baum selbst sei von einem hohen Zaun umgeben gewesen, erklärt Grillhösl. Der Zugang sei aber trotzdem relativ einfach möglich. „Wir haben ein Tor, das ist während Veranstaltungen geöffnet.“ Auch von der Südseite her könne der Hartplatz betreten werden. „Im April hatten wir auch eine Baustelle hier.“ Da sei aufgrund der Arbeiten der Hartplatz einfach zugänglich gewesen.

Dass die Tat während des Schulbetriebs geschah, schließt Grillhösl aus. Während der Arbeiten hätten die Schüler das Areal kaum betreten können. „Und auch sonst hätten wir das gemerkt. Es muss des nächtens gewesen sein.“

Polizeichef Steinmaßl kann von keinem Ermittlungserfolg oder -ansatz berichten. Er hofft daher auf Zeugen. Wer im Bereich „am Bräuwinkelberg“ Beobachtungen gemacht hat, wird daher gebeten, sich bei der Polizei unter der Telefonnummer 08071/91770 zu melden.

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