Ukraine-Hilfe soll profitieren
„Alles wird teurer“: Was die Mass Bier beim Wasserburger Frühlingsfest kostet
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Auch das Bier beim Frühlingsfest in Wasserburg wird teurer. Festwirt Georg Lettl hofft, dass es den Gästen trotzdem schmeckt, denn: „Es geht nicht anders.“ Doch es gibt auch eine gute Nachricht rund ums Bier.
Wasserburg – 2019, beim letzten Frühlingsfest vor der Pandemie, kostete die Mass beim Frühlingsfest in Wasserburg noch 8,90 Euro. Seitdem sind – aktuell auch als Folge der weltweiten Krise mit großen Lieferproblemen und steigenden Energiepreisen – die Produktionskosten explodiert, bedauert der Vorstand der Privatbrauerei Gut Forsting. Er nennt als Beispiel die Kosten für Malz: Für eine Tonne zahlte er vor der Krise 371 Euro, jetzt 595 Euro, also doppelt so viel.
Produktionskosten stark gestiegen
Auf Zeit spielen und warten, bis die Kosten wieder sinken, sei keine Option, bedauert Lettl. „Nur wer einen Vertrag unterschreibt, kriegt auch was“, deutet er an. Alles sei derzeit rar, extrem teuer und nur schwer zu bekommen: Korken, Etiketten, Flaschen, Leergut.
Die Mass Bier wird deshalb heuer 10,30 Euro kosten, berichtet Lettl. Ein Vergleich mit anderen Festen in Oberbayern zeigt, dass es fast überall der übliche Preis derzeit ist.
Ein Festmärzen werde es nicht geben, denn dafür hätte die Brauerei ausreichend zeitlichen Vorlauf benötigt. Die Unsicherheiten rund um die Entwicklung der Corona-Pandemie und die für ein Festmärzen zu späte Entscheidung für die Durchführung hätten einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dafür gibt es ein „Export Hell“ kündigt Lettl an.
30 Cent für die Ukraine-Hilfe geplant
30 Cent pro Mass will die Brauerei für die Ukraine-Hilfe spenden – vorausgesetzt, das Geschäft auf dem Frühlingsfest laufe gut und erfülle die betriebswirtschaftlichen Erwartungen. Die Spende für die Ukraine-Hilfe liegt Lettl am Herzen, denn in seiner Brust schlagen zwei Herzen, wie er betont: „Wir müssen den Spagat schaffen: Wir feiern in Zeiten, in denen in Europa Krieg herrrscht. Doch wir dürfen uns von einem Verbrecher wie Putin nicht unsere Lebensart vernichten lassen.“
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Dass die Wasserburger Wiesn ein Erfolg wird nach zweijähriger Zwangspause, ist zu erwarten. Denn die Großveranstaltungen, die bereits stattgefunden haben – etwa die Landshuter Dult und das Münchener Frühlingsfest – waren nach Lettls Angaben sehr gut besucht. Auch für Wasserburg erwartet er deshalb, dass das Zelt voll wird – vielleicht sogar unter der Woche, an Tagen, an denen das Volksfest vor der Pandemie oft ein wenig geschwächelt hat.
Terminüberschneidungen mit weiteren Festen
Lettl bedauert, dass es Terminüberschneidungen mit einigen weiteren großen Feste – unter anderem in Gars und Rott – geben wird. Doch der Wirtschaftsförderungsverband (WFV) als Veranstalter habe sich mit Recht für diese Terminierung entschieden. Denn mit dem Start am Mittwoch, 25. Mai, einen Tag vor Christi Himmelfahrt, gewinne Wasserburg zwei gute Festtage hinzu.
Attraktives Programm
Seine Zuversicht bezüglich der Besucherzahlen schöpft Lettl auch aus einem attraktiven Festprogramm mit vielen Konzerten und Brauchtumsveranstaltungen. Darunter die bayerische Meisterschaft im Fingerhakeln, die am Sonntag, 29. Mai, im Zelt stattfindet.
Personalmangel bei den Bedienungen
Ein Problem bereitet ihm jedoch noch Kopfschmerzen: die Personalknappheit. 50 Bedienenungen beschäftigt er in der Regel im Festzelt, nur 38 stehen ihm vermutlich heuer zur Verfügung. Viele Bedienungen hätten sich in der Pandemie neue Jobs gesucht, bedauert Lettl.
Er hofft auf die Gelassenheit der Gäste, denn Wartezeiten werde es vermutlich zu stark frequentierten Zeiten im Zelt geben, bis die Mass auf dem Tisch stehe, bedauert Lettl.