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„Solidargemeinschaft deutlich spürbar“: Festakt zum großen Jubiläum der Stiftung Attl

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Von: Winfried Weithofer

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Teilnehmer an der Podiumsdiskussion: Jonas Glonnegger, Janina Bessenich, Ulrike Scharf und Josef Mederer.(von links).
Teilnehmer an der Podiumsdiskussion: Jonas Glonnegger, Janina Bessenich, Ulrike Scharf und Josef Mederer. (von links). © Weithofer

150 Jahre Stiftung Attl: Das wurde bei einem großen Festakt mit Podiumsdiskussion gefeiert. Auch die offizielle Amtsübergabe des scheidenden Vorstands fand statt. Das ist seine Nachfolgerin.

Wasserburg – Rund 100 geladene Gäste haben sich am 24. März zu einem Festakt anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums der Stiftung Attl versammelt. Bei dieser Gelegenheit erfolgte die offizielle Amtsübergabe des scheidenden Vorstands Franz Hartl (62) an seine Nachfolgerin Manuela Keml (50). Hübsch gewählt war der Veranstaltungsort in einem ehemaligen Kuhstall auf dem Gelände der Stiftung, der mit seinen Säulen, dem Backsteingewölbe und kubischen Beleuchtungskörpern einen besonderen Charme hat.

Tägliche Herausforderungen

Im Anschluss diskutierten Sozialministerin Ulrike Scharf, Caritas-Geschäftsführerin Janina Bessenich, Bezirkstagspräsident Josef Mederer und Stiftungsvorstand Jonas Glonnegger über die Herausforderungen, denen sich die Stiftung Attl künftig stellen muss.

Das Gespräch drehte sich um das Bundesteilhabegesetz, ebenfalls angesprochen wurden Themen wie Fachkräftemangel, Barrierefreiheit, Anforderungen an Pflegeeinrichtungen sowie die Schwierigkeiten bei der Jobsuche. Befragt zur Zukunft der Stiftung Attl äußerte sich Glonnegger optimistisch: Die Stiftung werde auch noch in zehn Jahren „ganz gut“ dastehen.

Viele Ehrengäste waren bei der 150-Jahr-Feier der Stiftung Attl dabei.
Viele Ehrengäste waren bei der 150-Jahr-Feier der Stiftung Attl dabei. © Weithofer

Alfred Eiblmaier, jahrzehntelang an führender Stelle der Stiftung tätig, blickte zum Auftakt der Feier unter dem Motto „Attl im Wandel“ auf das Jahr 1970 zurück, als der Orden der Barmherzigen Brüder die Verwaltung der Stiftung an die Caritas übergab. Der 76-Jährige erinnerte an engagierte Kollegen, an die Einrichtung von Werkstätten, an Pflegemethoden, die er in anfangs primitiven Verhältnissen als Mitarbeiter umzusetzen hatte, an die Gründung der Fachschule für Heilerziehungspflege - Wegmarken, die Attl zu einer renommierten Institution gemacht haben. Sein Fazit: „Es ist gut, dass wir hier so gearbeitet haben.“

Franz Hartl überreicht symbolisch den Staffelstab des Vorstands an seine Nachfolgerin Manuela Keml.
Franz Hartl überreicht symbolisch den Staffelstab des Vorstands an seine Nachfolgerin Manuela Keml. © Weithofer

Franz Hartl, der ebenfalls unermüdlich viele Jahre in der Stiftung mit ihren heute 1100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gearbeitet hatte, ließ in seinem Vortrag weitere Stationen Revue passieren: „Für mich persönlich war von Anfang an wichtig, die Marke weiterzuentwickeln und die einzelnen Bereiche noch enger zu vernetzen.“

Das Augenmerk legte er vor allem auf die digitale Komponente. Eigene Softwareentwickler hätten in Rekordzeit Tools zu Verfügung gestellt, die man für eine vernünftige Verwaltung gebraucht habe. Hartl erwähnte zudem, wie wichtig es der Stiftung gewesen sei, eine Gruppe geistig Behinderter aus der Ukraine aufzunehmen – Bewohner eines ausgebombten Wohnhauses in Kiew. „Hier war wieder einmal die ganze Solidargemeinschaft der Stiftung und der Attler Geist deutlich spürbar.“

Das neue Vorstandsmitglied Keml, Diplombetriebswirtin und seit 2018 in der Stiftung tätig, dankte gerührt für das Vertrauen, das ihr entgegengebracht wurde und richtete Lobesworte an ihren Vorgänger, von dem sie symbolisch den Vorstands-Staffelstab erhielt. Die künftigen Herausforderungen wolle sie mit ihrem Vorstandskollegen Jonas Glonnegger und dem ganzen Team „mit Herz und Verstand“ angehen.

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