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Tausende feiern beim Nationenfest - So kam das erste Wasserburger Bier seit 28 Jahren an

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Von: Winfried Weithofer

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Jede Menge Besucher beim Wasserburger Nationenfest in der Altstadt.
Jede Menge Besucher beim Wasserburger Nationenfest in der Altstadt. © Weithofer

Nach zwei Jahren Coronapause fand das Wasserburger Nationenfest wieder statt. Zum ersten Mal nach 28 Jahren schenkte die „Wasserburger Bierkultur“ wieder ein selbst gebrautes Helles aus. So kam es bei den Besuchern an.

Wasserburg – Das Wasserburger Nationenfest ist zurück – und das mit aller Macht und bei Riesenhitze: Die Altstadt vibrierte, zu Tausenden zogen die Besucher hindurch, an den Imbissständen dampfte und brutzelte es, Musik spielte auf, es herrscht eine entspannte, heitere Stimmung, ganz so, wie es die Wasserburger lieben – und so lange entbehrt haben.

Robert Obermayr als Vorsitzender des organisierenden Vereins Rio Konkret betrat kurz nach drei die Bühne in der Frauengasse – und begrüßte die ersten, nach Schattenplätzen suchenden Gäste: „Endlich wieder ein Nationenfest, nach zweijähriger Pause“, ruft er ins Mikrofon, und Applaus brandet auf.

Noch im Frühjahr habe er nicht gewusst, ob das Fest würde stattfinden können. Glücklicherweise hätten bei der Vorbereitung auch die Stadtwerke nach Kräften geholfen. „Wir waren in der Bredouille. Jetzt aber sind wir froh, feiern zu können.“ 40 Stände, etwas weniger als früher, gab es – zur Verköstigung, zur Information oder zum Verkauf, etwa von Schmuck. 3.000 Besucher waren laut Obermayr eingeplant, am Ende waren es dann wohl doch einige mehr. Obermayr bedauerte, dass er für die Kinder wegen der Kürze nichts auf die Beine haben stellen können.

Musik ist ein großer Teil des Nationenfests: In der Altstadt spielten verschiedene Bands auf.
Musik ist ein großer Teil des Nationenfests: In der Altstadt spielten verschiedene Bands auf, wie hier „Treibauf“. © Weithofer

Ein friedvolles Miteinander

Werner Gartner, Zweiter Bürgermeister, preist das Nationenfest als eines der schönsten Feste von Wasserburg. Und er betonte, dass davon eine besondere Botschaft ausgehe: Nämlich die, dass ein friedvolles Miteinander vieler Nationen möglich sei.

Zauberei, Clownerie und Jonglage sind die Spezialität von Clown Lupino alias Eberhard Wieber, der bereits zu Beginn des Wasserburger Nationenfests vor fast 30 Jahren hier seine erste Vorstellung gab.
Zauberei, Clownerie und Jonglage sind die Spezialität von Clown Lupino alias Eberhard Wieber, der bereits zu Beginn des Wasserburger Nationenfests vor fast 30 Jahren hier seine erste Vorstellung gab. © Rieger

Nach dem katholischen Stadtpfarrer Bruno Bibinger und Peter Peischl von der evangelischen Kirche spricht auch der Wasserburger Imam Osman Bozkurt ein Grußwort, in dem er zum Frieden mahnte.

Samstagabends, als die größte Hitze langsam ausklang, strömten immer mehr Besucher durch die Gassen. Vor den Imbissständen bildeten sich lange Schlangen, die Hungrigen mussten längere Wartezeiten in Kauf nehmen.

Kulinarisches aus aller Welt: Arnaud Yone aus Kamerun bereitete Spieße aus Putenfleisch zu.
Kulinarisches aus aller Welt: Arnaud Yone aus Kamerun bereitete Spieße aus Putenfleisch zu. © Weithofer

Umlagert war auch die Schänke des Vereins „Wasserburger Bierkultur“. Dort wurde nach 28 Jahren wieder Wasserburger Bier ausgeschenkt. Sieben Hobbybrauer haben es zur Aufgabe gemacht, die Biertradition in der Innstadt wieder aufleben zu lassen (wir berichteten).

Markus Bauer, Heike Maas, Sepp Christandl und Werner Gartner (von links) lassen sich das Bier schmecken.
Markus Bauer, Heike Maas, Sepp Christandl und Werner Gartner (von links) lassen sich das Bier schmecken. © Weithofer

Wasserburger Helles kommt gut an

Stadträtin Heike Maas genoss das frischgebraute Helle: „Mir schmeckt das Wasserburger Bier super, dabei bin ich gar keine ausgesprochene Biertrinkerin“, sagte sie. Markus Bauer, ebenfalls Stadtrat, pflichtet ihr bei, genauso wie Sepp Christandl, Vorsitzender des Theaterkreises, und Werner Gartner. „Wunderbar, einmalig“, lauteten die Lobesworte. Schnell leert sich Fass um Fass.

Ein paar Schritte weiter, am Stand der Ukraine, ging derweil der Vorrat an Essen zur Neige. Die landestypischen Gerichte waren sehr begehrt. Viel Anklang fand das „Erzählkanapee“ des Tourismusvereins in der Hofstatt – die Basketballtrainerin Rebecca Thoresen und der Maler Mario Aversano stellten sich dort den Fragen des Moderators Richard Röckl. „In Wasserburg ist so viel Energie“, bekennt die Australierin Thoresen. Ohnehin seien beim Nationenfest nur gut gelaunte Gäste anzutreffen.

Im Gespräch auf dem Kanapee: Richard Röckl und Rebecca Thoresen.
Im Gespräch auf dem Kanapee: Richard Röckl und Rebecca Thoresen. © Weithofer

„Schön, dass es das Fest wieder gibt und dass die verschiedenen Kulturen zusammenkommen“, sagte die 31-jährige Denise Unger aus Pfaffing. Aus Neumarkt St. Veit war der 56-jährige Konrad Brams angereist: „Die Leute sind friedlich, das ist doch das Wichtigste“, meinte er. Für die 50-jährige Edlingerin Brigitte Oberkandler stand das leckere Essen im Mittelpunkt und der 65-jährige Wasserburger Wolfgang Schneider, freute sich darüber, dass die Menschen endlich wieder miteinander feiern konnten.

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