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Gaskrise: Droht dem Wasserburger Badria die Schließung?

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Von: Sophia Huber

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Wie geht es weiter mit dem Badria in Wasserburg? Angesichts der Gaskrise werde „in alle Richtungen diskutiert“, erklärte Werkreferentin Monika Rieger dem Stadtrat.
Wie geht es weiter mit dem Badria in Wasserburg? Angesichts der Gaskrise werde „in alle Richtungen diskutiert“, erklärte Werkreferentin Monika Rieger dem Stadtrat. © re

Die Gasknappheit ist derzeit das Thema auch in Wasserburg. Denn das Badria, ohnehin jährlich für Millionenverluste bekannt, droht noch teuerer zu werden. Eine Schließung wollte der Stadtrat nicht mehr ausschließen.

Wasserburg – Als „historische Sitzung“ beschrieb Bürgermeister Michael Kölbl (SPD) die Zusammenkunft des Stadtrats am Donnerstagabend. Denn zum ersten Mal kamen die Mitglieder in ihrer derzeitigen Konstellation im Sitzungssaal des Rathauses statt coronabedingt in der Mittelschule zusammen. Doch auch die Diskussion war etwas Besonderes. Denn zwischen Bauleitplanung und Vergabe des Fassadenpreises beschäftigte vor allem ein Thema die Ratmitglieder: die Gaskrise.

Auch Schließung wird nicht ausgeschlossen

Angeschnitten wurde das Problem bereits vor der Sitzung. Heike Maas (CSU) nutzte die Zeit zwischen Bürgerfragestunde und eigentlicher Stadtratssitzung, um das Thema anzusprechen. Im Bauausschuss hätte es ja bereits Diskussionen gegeben, begann Maas. Schon dort ging es um die Frage, unter welchen Umständen der Betrieb des Badrias aufrecht erhalten werden könnte ( wir berichteten ). „Ich weiß von anderen Bädern, dass die Wassertemperatur erneut gesenkt wird. Manche denken auch über eine Schließung nach“, so Maas und fragte, ob die angedachte Entscheidung des Werksausschusses in zwei Wochen nicht schon zu spät sein könnte.

Diskussionen gehen „in alle Richtungen“

Bürgermeister Kölbl verwies auf die Geschäftsordnung, die eine Entscheidung des Werkausschusses vorsehe. Außerdem werde bereits jetzt darüber in den verschiedenen Gremien debattiert. In der kommenden Woche sei ein Gespräch mit den Stadtwerken zu diesem Thema angedacht. Klar sei, dass eine Entscheidung über Maßnahmen zur Bewältigung der Krise bald fallen müssten. „Wir müssen auch über eine Teilschließung oder eine Schließung nachdenken.“ Nichts könnte mehr ausgeschlossen werden.

Werkreferentin Monika Rieger (Grüne) bestätigte diese Sachlage und berichtete außerdem: „Die Diskussionen gehen in alle Richtungen. Wir reden über eine Absenkung der Wassertemperatur und auch über die Schließung von bestimmten Bereichen.“

Kämmerer Konrad Döser ergänzte, dass eine solche Teillösung aufgrund der Struktur des Badrias aber nicht einfach zu gestalten sei. „Wir müssen hier leider alle Bereiche bespielen.“ Wie es weitergehe, das müsse man jetzt sehen.

Maas zeigte sich von diesen Berichten beruhigt. „Mir ist es wichtig, dass wir alles diskutieren“, erklärte sie.

Heizungen werden ausgetauscht

Doch nicht nur das Badria ist von der Krise betroffen, auch viele Liegenschaften der Stadt Wasserburg werden mit Gas betrieben. Einige Öl- und Gas-Heizungen würden derzeit gegen Nahwärmesysteme wie Hackschnitzel und Pellets-Heizungen ausgetauscht, erklärte Doser. Doch auch hier steht die Stadt vor einer Herausforderung, denn der Preis von Pellets sei massiv in die Höhe geschnellt. „Wobei wir hier immerhin nur über die Preise reden und nicht über die Verfügbarkeit“, warf Kölbl ein.

Trotzdem, ergänzte Doser, sei klar, dass die Ausgaben der Stadt steigen würden. Man werde wohl kürzertreten und auch über die weitere Umsetzung von Projekten nachdenken müssen.

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