Theater, Graffiti, Sommerfest
Wasserburg feiert 120 Tage an der Essigfabrik
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Ein Kunstprojekt geht zu Ende: In etwas mehr als vier Monaten muss Kathrin Meindl, zweite Vorsitzende des Kunstvereins Ak68, ihre Schlüssel zur ehemaligen Essigfabrik Wasserburg wieder zurückgeben. Bis dahin soll aber noch einmal ordentlich gefeiert werden.
Wasserburg – Eigentlich, erklärt Meindl, sei zum Abschluss der Essigfabrik „nur“ eine Ausstellung im Ganserhaus geplant gewesen, doch stattdessen wird für 120 Tage Kunst und Kultur geboten.
Kooperation mit dem Theater Wasserburg
„Dass das solche Ausmaße annimmt, wusste ich auch nicht“, sagt sie, denn gleich drei Organisationen stehen bereit, um den Abschluss des Projekts Essigfabrik gebührend zu gestalten. Der Kunstverein, die Bar Helmut und das Theater Wasserburg. Die Kooperation mit letzterer ist ein Novum. „Bisher haben wir noch nie mit dem Theater Wasserburg zusammengearbeitet“, sagt Meindl. Die Freude darüber ist groß.
Gemeinsam wollen sie den Sommer in Wasserburg gestalten. Los geht es am 13. Juni unter dem Motto „Die letzten 120 Tage Essigfabrik.“ Vier Monate, in denen den Wasserburgern einiges geboten werden soll.
Fabrik soll dreimal umgestaltet werden
Insgesamt sieben Theateraufführungen sind geplant, ein Sommerfest, mehrere Führungen durch die Fabrik und natürlich ganz viele Graffitiaktionen.
„Am besten soll die Fabrik in der Zeit dreimal komplett neugestaltet werden“, sagt Meindl. Den Anfang werden ab Juni Nashörner machen, bis Mitte Juli sollen sie am besten alle Wände der Fabrik zieren. Passend zu den Aufführungen des Theater Wasserburgs, welches das Stück „Die Nashörner“ von Eugène Ionesco zeigt.
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Im September soll die Fabrik dann innerhalb 24 Stunden neu „angezogen“ werden. Wholefactory (ganze Fabrik) nennt Meindl dieses Projekt, basierend auf den in der Graffitiszene bekannten „wholetrain“-Aktionen, bei denen ein ganzer Zug innerhalb kürzester Zeit besprüht wird. Es ist ein ehrgeiziges Projekt, bei dem sie auf die Hilfe von allen Graffitikünstlern der Umgebung hofft, ob Amateur oder Profi.
Bar Helmut sorgt für Verpflegung
Neugierige, die den Künstlern einfach nur bei der Arbeit zusehen wollen, sind natürlich ebenfalls willkommen. Für die Verpflegung ist gesorgt. Das „Essigmütterchen“ der Bar Helmut wird ab Mitte Juni die Gäste mit Getränken, Waffeln und Sandwiches versorgen und nicht nur das: Im August lädt die Bar noch zu einem Sommerfest mit Musik von „Dancekowski und Brüder“ ein.
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Den Abschluss findet das ganze Projekt schließlich am 10. Oktober, genau einen Tag vor der Schlüsselrückgabe. Im nächsten Jahr soll die Fabrik dann abgerissen werden.
Mehr Infos zu den „letzten 120 Tagen“ gibt es auf den Flyern des Ak 68 oder auf Instagram unter dem Account „essigfabrikaminn“
Theater Wasserburg zeigt „Die Nashörner“
Rette sich, wer kann, die Nashörner kommen. Unter diesem Motto steht der Beitrag des Theaters Wasserburg zu den letzten 120 Tagen der Essigfabrik. Für die Open-Air-Produktion verwandelt sich die Fabrik in einen Rhinodrom. Das Stück „Die Nashörner“ von Eugène Ionesco befasst sich am Beispiel einer unaufhaltsamen Vollvernashornung mit den Themen Massenwahn und Anpassertum, Hysterie und Stimmungsmache. Im Mittelpunkt stehen zwei seltsam Übriggebliebene, die sich in Beckettscher Dialogkomik in Alltagsfragen verstricken würden, wäre da nicht die Vermutung, es gäbe Dickhäuter in der Gegend, die sogar Katzen zertrampeln. Premiere ist am Freitag, 16. Juli, um 20.30 Uhr. Regie führen Uwe Bertram und Nik Mayr. Musikalische Leitung: Georg Karger.
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Mehr Informationen sowie Karten und tagesaktuelle Hinweise zu Spielplanänderungen gibt es über www.theaterwasserburg.de. Karten im Vorverkauf sind in der Gäste-Information und bei Versandprofi Gartner in Wasserburg sowie beim Kulturpunkt Isen-Taufkirchen und im Kroiss TicketZentrum Rosenheim erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Es gelten die jeweils gültigen Corona-Regelungen.