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Diagnose Zöliakie – Symptome erkennen und lindern

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Bauchschmerzen
Diagnose Zöliakie – was nun? © pixabay

Jeden zweiten Sonntag gibt Ernährungsberaterin Nadine Demmel wertvolle Tipps rund um gesunde Ernährung, Kochen, Unverträglichkeiten und Darmgesundheit. Heute dreht sich alles darum was Zöliakie ist, welche Symptome sie mit sich bringt, wie sie diagnostiziert wird und wie Erkrankte damit umgehen sollten, damit es ihnen besser geht.

Viele haben das Wort Zöliakie schon mal irgendwo gehört, wissen aber nicht genau was das eigentlich ist. So ging es mir selbst vor einigen Jahre auch, als ich die Diagnose bekam. Heute komme ich bestens damit zurecht und bin froh meine Ernährung durch diese Diagnose bewusster und viel gesünder zu gestalten. Doch was steckt denn nun wirklich hinter dieser Erkrankung?

Was ist Zöliakie?

Bei der Zöliakie handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung und nicht um eine Allergie oder Unverträglichkeit. Hierbei kommt es zu einer lebenslangen autoimmunen Reaktion auf den Klebereiweiß Gluten, bzw. der Unterfraktion Gliadin. Dieser ist u.a. in Getreidearten wie Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste enthalten.

Bei gesunden Menschen wird das Gluten im Dünndarm in ihre Bestandteile zerlegt und gelangt über die Schleimhaut und die Zotten in den Körper. Nimmt ein Zöliakiebetroffener Gluten zu sich, reagiert der Zwölffingerdarm mit der Bildung von Antikörpern und Schleimhautveränderungen. Dies führt dann dazu, dass sich die sog. Zotten zurückbilden und wir so nicht genügend lebenswichtige Nährstoffe aufnehmen können. Unsere Zotten sind ausgebreitet so groß wie ein Tennisplatz und tragen einen sehr hohen Beitrag zu unserer Gesundheit bei. Sind die Zotten aufgrund von der Zunahme von Gluten beschädigt, bzw. zurückgebildet, führt das zur verminderten Nährstoffaufnahme da sich die Oberfläche des Darms verringert. So entstehen im Laufe der Erkrankung Nährstoffdefizite, die eine Reihe von Beschwerden auslösen können. 

Etwa jeder 100. Deutsche ist von der Zöliakie betroffen. Allerdings ist die Dunkelziffer der nicht erkannten Zöliakie-Fälle sehr hoch. Nur bei 10-20 % der Betroffenen liegt das klassische Vollbild der Zöliakie vor. 80 bis 90 % haben untypische oder nur wenige Symptome und wissen daher oft nichts von ihrer Erkrankung. Grundsätzlich ist ein Ausbruch der Erkrankung in jedem Lebensalter möglich. Die meisten erhalten die Diagnose aber bereits im Kindesalter, weil sie über Symptome klagen. Diese Symptome sind jedoch nicht immer eindeutig, was die Diagnose auch so schwierig macht. 

Symptome und Diagnose

Zu den klassischen Symptomen zählen Durchfall und Bauchschmerzen. Doch sind auch weitere Symptome bekannt, welche häufig durch die Mangelversorgung des Körpers entstehen. Dazu zählen Übelkeit, Wachstumsstörungen, Eisenmangel, ungewollte Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Blähungen, Muskelschwäche oder Wesensveränderungen. 

Die Diagnose kann beim Hausarzt oder Gastroenterlogen durch einen Bluttest oder eine Magen-Darm-Spiegelung gestellt werden. 

Die gute Nachricht ist, dass sich unter einer streng glutenfreien Ernährung die Symptome verbessern oder ganz verschwinden. Hierzu ist es notwendig seine Ernährung auf eine glutenfreie Ernährung umzustellen und das ohne Ausnahme, denn bereits 0,5 mg können die Darmschleimhaut angreifen und so für eine autoimmune Reaktion sorgen. 

Darauf sollte man mit Zöliakie verzichten

Bei einer glutenfreien Diät dürfen die folgenden Lebensmittel nicht mehr konsumiert werden: 

Die folgenden hingegen sind von Natur aus glutenfrei: 

Mais, Reis, Wildreis, Hirse, Braunhirse, Teff, Buchweizen, Amaranth, Quinoa, Soja, Sesam, Leinsamen, Kastanienmehl, Tapioka, Maniok, Johannisbrotkernmehl, Lupinenmehl, Guarkernmehl, Pfeilwurzelmehl, Bananenmehl, Kartoffeln, Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Nüsse, Milch, Eier, Fleisch, Fisch, Geflügel, Fette, Öle etc.

Profi-Tipp:

Nur Mehle oder Grieß nutzen, welche durch das internationale „Glutenfrei-Symbol“ zertifiziert sind. Bei Mahlprodukten kommt es oftmals zur Verunreinigung mit glutenhaltigem Getreide durch die gleichen Mahl- und Verpackungsanlagen.

Zutatenliste genau lesen: oft befindet sich Weizen in hergestellten/verarbeiteten Lebensmitteln, z.B. ist in Lindt-Schokolade auch Gerstenmalzextrakt enthalten, damit ist dieses Produkt nicht glutenfrei und darf nicht verzehrt werden. Das sind die kleinen Fallen des Alltags auf die es gerade bei Beginn der Umstellung zu achten gilt. Denn so ein Diätfehler kann schnell mal nach hinten los gehen – im wahrsten Sinne des Wortes. 

Wenn auch du Hilfe bei der Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung benötigst, dann freue ich mich, wenn du über mein Kontaktformular ein unverbindliches Kennenlerngespräch vereinbarst. Du kannst mich aber auch gerne direkt unter 0160/2449994 erreichen. 

Hinweis: In meiner Beratung stelle ich keine Diagnosen. Bitte ziehe bei Beschwerden stets einen Arzt hinzu.

Weitere Infos, Tipps und Anregungen findest du auf www.ernaehrung-nadine.de oder Instagram.

Eure Nadine

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