Meinung
Debatte um Impfzentren: Gut investiertes Geld
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Die Impfquote steigt nur noch im Schneckentempo an. Braucht es da tatsächlich noch teure Impfzentren im ganzen Land, die kaum noch etwas zu tun bekommen?
36.000 Corona-Impfdosen wurden am Freitag in ganz Deutschland verabreicht. Das ist wenig, und viel mehr werden es wohl auch in den kommenden Wochen nicht. Die Impfquote steigt nur noch im Schneckentempo an. Es scheint, als sei die Entscheidung für oder gegen die Immunisierung bei den allermeisten nun einmal längst gefallen. Und die vergleichsweise mildere Omikron-Variante stimmt kaum jemanden um. Braucht es da tatsächlich noch teure Impfzentren im ganzen Land, die kaum noch etwas zu tun bekommen?
Ja, sagen Länder wie Bayern oder NRW – und haben Recht. Niemand kann schließlich sicher voraussagen, was im Herbst womöglich wieder auf uns zukommt. Eine gefährlichere Variante als Omikron könnte die Situation komplett verändern. Sogar eine Impfpflicht, die derzeit politisch tot scheint, könnte dann wieder zum Thema werden – und schnell Kapazitäten erfordern. Kommt es anders, umso besser. Aber der Bund darf nicht den Fehler des vergangenen Jahres wiederholen und nach einem ruhigen Sommer unvorbereitet in einen düsteren Herbst schlittern. Das sah man noch im Januar auch in Berlin so, als Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Finanzierung bis Ende 2022 zusagte. Eine Verpflichtung, an die sich die Ampel nun auch halten muss. Es ist gut investiertes Geld.