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Alexa & Co.: So können Smart-Speaker Senioren im Alltag unterstützen

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Von: Andrea Schmiedl

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Collage aus Mädchen am Smartphone und Seniorin mit Tablet
Künstliche Intelligenz gehört längst zum Alltag von Jung und Alt: Während eine junge Frau mit Hilfe der Spracherkennung Siri etwas über ihr iPhone sucht, macht eine Seniorin mit Hilfe von Alexa ein Quiz. © picture alliance/dpa | Daniel Reinhardt, Oliver Dietze

Seit Jahren erobern Sprachassistenten auch die deutschen Wohnungen. Allen voran Alexa von Amazon. Die Assistenten ermöglichen auch Kindern und Senioren digitalen Zugang zu Musik, Hörbüchern und Suchmaschinen. Was für die eine Gruppe eher Gefahren birgt, ist für die andere ein Segen. Hier erfahrt Ihr mehr über die Risiken und Chancen für Jung und Alt.

Siri, Google Home oder eben der Amazon Echo, den alle nur „Alexa“ nennen - Sprachassistenten sollen unser Leben „smart“ machen und alltägliche Dinge, wie Einkaufen, Termine speichern oder Musikhören noch einfacher gestalten. 

Dabei reagieren die Softwareprogramme auf die Anweisungen des Nutzers mit einer menschlichen Stimme. Dafür benötigen sie lediglich eine dauerhafte Internetverbindung. 

Durch die einfache Kommunikation mit Smart-Home-Assistenten haben bereits die Jüngsten Zugang zur digitalen Welt. Sprachassistenten ermöglichen auch ihnen daheim Zugang zu Musik, Hörbüchern und Suchmaschinen. Alexa spielt Hörspiele ab und liest Gute-Nacht-Geschichten vor, stellt Quizfragen und motiviert zum Zähneputzen.

Alexa, wer bist du?

Bei „Alexa“ handelt es sich genau genommen um eine Sprachsoftware, die Amazon in viele Geräte und Display direkt integriert hat. Erkennbar sind sie an dem Begriff Echo im Namen. Also z. B. Echo, Echo Dot oder Echo Show.

Welche Gefahren lauern bei der Nutzung von Alexa?

Durch mangelnden Jugendschutz können Kinder auf ungeeignete Inhalte und kostenpflichtige Angebote stoßen. Darum sei diese Technologie noch nicht uneingeschränkt für das Kinderzimmer geeignet, sagen die Experten von www.schau-hin.info, einer Initiative des Familienministeriums, von AOK sowie ARD/ZDF.

Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages sieht für Minderjährige weitere Risiken in der Nutzung des Sprachassistenten. Kinder könnten persönliche Informationen preisgeben. Und Minderjährige sind auch nicht von der Datensammlung des Anbieters ausgenommen.

Es gibt derzeit noch keine spezielle Kindersicherung, die sensible Inhalte für Kinder blockieren könnte. Alexa hat Zugriff auf tausende Online-Inhalte, von denen nicht alle kindgerecht sind. Stellen Kinder irgendwelche Wissensfragen, liefert Alexa alle relevanten Ergebnisse zum gewünschten Thema, ohne zwischen Erwachsenen- und Kinder-Inhalten zu unterscheiden.

Zudem ist die Option zum Sprach-Einkauf bei den meisten Alexa-Lautsprechern bereits von Werk ab aktiviert. Deswegen besteht die Gefahr, dass Kinder ungewollt Gegenstände auf Amazon kaufen oder Abonnements abschließen. Dadurch können hohe Kosten für Eltern verursacht werden.

Nicht zuletzt kann die Sprachsteuerung eines komplett vernetzten Zuhauses mit Alexa auch zum Sicherheitsrisiko für Kinder werden, wenn diese auf Zuruf den Herd einschalten, Türen abschließen oder Alarmsysteme deaktivieren.

Kindersicherung für Sprachassistenten

Am besten lassen Eltern ihre Kinder Alexa und Co. nicht unbeaufsichtigt nutzen. Nur so können sie sicherstellen, dass keine ungeeigneten Inhalte abgerufen oder Online-Bestellungen getätigt werden. Durch die gemeinsame Nutzung, zum Beispiel zur Recherche für Hausaufgaben oder Musikhören, können Eltern wichtige Sicherheitsregeln vermitteln.

Tipps dazu, was sich in Sachen Kindersicherung machen lässt, gibt das Verbraucherportal home & smart: 

Quelle: www.homeandsmart.de

Bei Google Home gibt es laut schau-hin.info die Möglichkeit, Inhalte von der Wiedergabe auszuschließen. Eltern können über das Menü der App einen eingeschränkten Modus für YouTube aktivieren. Für Google Play Music können explizite Titel im Radio blockiert werden. Über das Einstellungsmenü können unter „Digital Wellbeing“ Inhaltsfilter eingerichtet werden.

Wer die Siri-Sprachsteuerung auf Apple-Geräten eingestellt hat, kann für Kinder die Websuche einschränken. Über „Einstellungen“ und den Reiter „Bildschirmzeit“, können Eltern unter dem Punkt  „Inhaltsbeschränkungen“ verschiedene Funktionen von Siri einschränken. Hierzu gehören Webinhalte und das Anzeigen von anstößiger Sprache.

Auch das Interesse der älteren Generation an Sprachassistenten wächst

Vielen Älteren sind die Funktionsweisen von Sprachassistenten nicht wirklich bekannt. Nehmen sich Familienmitglieder oder Freunde die Zeit, deren Nutzen im Alltag aufzuzeigen, und klären sie noch dazu darüber auf, was mit den eingegebenen Daten geschieht, stoßen die digitalen Alltagshelfer in der Regel auf großes Interesse. Das bestätigen auch die ersten Erfahrungen der Teilnehmer am Projekt „Digital souverän mit KI“ der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. (BAGSO)

Alexa und Co. können den Alltag von Senioren auf jeden Fall komfortabler gestalten, etwa indem sie für personalisiertes Entertainment sorgen, den Haushalt übernehmen und Gefahren abwehren. Dank ihrer Skills - die meisten kostenlos - sind viele Geräte barrierefrei nutzbar.

Einige Beispiele:

Quelle: www.homeandsmart.de

So hilft Alexa Senioren im Alltag

Im Handel sind inzwischen viele Haushaltsgeräte erhältlich, die über einen Alexa-Skill des Herstellers sprachgesteuert werden können. Darunter Kaffeemaschinen, Saugroboter, Lampen, Thermostate oder Fernseher. Sogar Bad-Armaturen oder Toilettenspülungen lassen sich inzwischen mit Alexa-Befehlen steuern.

Durch die Installation eines SwitchBots können Senioren, denen es schwer fällt, kleine Knöpfe zu erkennen und zu betätigen, Haushaltsgeräte mit Alexa zu verbinden. Dieses kleine Gerät wird etwa an der Kaffeemaschine angebracht und betätigt den gewünschten Knopf, wenn man Alexa den passenden Befehl gibt.

Alexa als persönliche Notruf-Assistentin? Ihr Vorteil besteht darin, dass sie bei einem Sturz auch auf Distanz aktiviert werden kann, etwa um ein Telefonat zu starten. Grundsätzlich sollte man aber bedenken, dass dem Unfallopfer im Schock das Aktivierungs-Wort nicht einfallen oder der entsprechende Lautsprecher sich außer Rufweite befinden könnte. 

Daher eignet sich Alexa nur bedingt als Hausnotruf-System und auch nur für Menschen mit wenigen oder gar keinen körperlichen Einschränkungen. Insbesondere Diabetiker, Herzinfarkt-Patienten oder Personen mit sonstigen schwerwiegenden medizinischen Befunden sollten besser zu einem professionellen System greifen, das im Notfall direkt einen Arzt alarmiert.

Tipps zur sicheren Nutzung von Sprachassistenten

Sprachassistenten sammeln große Datenmengen und erhöhen das Sicherheitsrisiko des Datenmissbrauchs durch Dritte. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gibt unter anderem folgende Tipps, um Sprachassistenten sicher zu nutzen:

Quelle: Wissensdurstig.de

Fazit

Besonders für Kinder kann die Bedienung noch manchmal unklar sein, wodurch Probleme entstehen können. Da Sprachassistenten erwiesenermaßen stets die Stimmen im Umfeld aufnehmen und speichern sowie private Daten sammeln, sollten sie nicht im Kinderzimmer stehen. Wer nicht auf ein solches Gerät verzichten möchte, kann eines ins Wohnzimmer stellen, wo die gesamte Familie darauf Zugriff hat. Dort können Eltern auch besser kontrollieren, was der Nachwuchs dem digitalen Assistenten erzählt.

Im Alltag Älterer können Sprachassistenten durchaus Unterstützung bieten. Wichtig dabei sind allerdings engagierte Menschen, die ihnen zeigen, welche Aufgaben diese überhaupt übernehmen können, beim Einrichten der Geräte helfen und sich die Zeit nehmen, auch später aufkommende Fragen zu beantworten. Gemeinsam mit anderen kann es außerdem Spaß machen, in Senioren-Internet-Initiativen, Mehrgenerationen-Häusern oder Seniorenbüros neue Technologien zu entdecken!

as

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