Und: Sichert Eure Mülltonne und parkt Euer Auto unter Umständen um. Es sollte nicht unter hohen Bäumen oder in der Nähe von Häusern stehen. Herabfallende Äste oder Dachpfannen könnten das Auto beschädigen.
Windböen können zum Beispiel Vordächer, Dachrinnen, Fensterläden, Verkleidungen am Balkongeländer und Markisen losreißen, wenn diese nicht ausreichend befestigt sind oder sich im Laufe der Jahre gelockert haben.
Man könne diese Teile natürlich nicht vor jedem Sturm demontieren, so die Verbraucherzentrale NRW. Aber man könne sie sichern. Etwa die Fensterläden durch stabile Verankerungen der Scharniere. Jetzt ist noch Zeit, das zu überprüfen und gegebenenfalls in den Baumarkt zu fahren.
Ein Risikofaktor sind alte Sturmschäden, die bisher nicht beseitigt wurden. Starke Winde können bereits gelockerte Dachziegel, Schindeln oder Verkleidungen an Gauben und Giebeln abstürzen lassen. Nicht alles davon kann man vielleicht auf die Schnelle noch sichern. Was man aber tun kann: Eine mit Laub und Unrat vom letzten Sturm verstopfte Regenrinne freiräumen. Sie läuft bei starkem Regen über und beschädigt die Fassade.
Bei einem Gewitter können große Regenmengen in kurzer Zeit fallen - man spricht dann vom Starkregen. Böden und Kanalisation haben Probleme, diese Wassermengen aufzunehmen und so kann es sein, dass sich das Wasser durch die Abflüsse ins Haus drückt.
Eine Rückstauklappe, die mancherorts sogar vorgeschrieben ist, verschließt von unten die Rohre. Deren Funktionsfähigkeit sollte man bei einer entsprechenden Wetterwarnung noch mal überprüfen, rät das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).
Auch wenn man sich verständlicherweise auf das konzentrieren möchte, was einem am Herzen liegt - etwa die geliebten Fotoalben zu retten - sollte man sich bei einer möglichen Starkregen-Warnung zuerst um Gefahrenpotenziale im Haus kümmern. So sollte man in den besonders bedrohten Räumen alles heraus räumen, was möglich ist. Das gilt besonders für gefährliche Stoffe und Chemikalien wie Benzin und Öl, Pflanzenschutzmittel, aber auch Farben, so das BBK. Diese sollten nicht ins Wasser gelangen, passiert das doch, muss die Feuerwehr zur Beseitigung anrücken.
Dazu gehört auch, dass der Tank für Heizöl gegen Auftrieb gesichert sein muss. Notfalls sollte er an der Wand verankert oder mit Ballast beschwert werden.
Ein einfacher Tipp ist auch das grundsätzliche Umräumen des Kellers: Viele Gegenstände können ein paar Zentimeter Wasser durchaus überleben, dafür sollten sie nicht auf dem Boden, sondern auf höher gelegenen Regalen stehen. Das gilt auch für Elektrogeräte, die etwa auf Podesten stehen können.
In den Räumen, die am ehesten bei Starkregen geflutet werden können, sollten elektrische Geräte und auch die Heizung vom Stromnetz genommen werden. Wenn der Ernstfall eintritt, den Sicherungsschalter für das gesamte Haus umlegen.
Denn wenn es im Wasser zu einem Kurzschluss kommt, ist das später beim Aufräumen eine tödliche Gefahr. Und hindert daran, schnell reagieren zu können. Denn bevor die überfluteten Räume betreten und wenigstens ein paar Sachen gerettet werden können, müssen erst Feuerwehr oder Energieversorger gerufen werden. Das kostet wertvolle Zeit.
Vor allem sollte man wissen: Selbst Sicherungen, die normalerweise vor elektrischen Schlägen schützen, seien meistens nicht mehr wirksam, nachdem sie mit Wasser in Berührung gekommen sind. Das erklärt die Initiative Elektro+, ein Zusammenschluss der Elektrobranche.
Ein Blitzschutz ist aktuell zwar nur für bestimmte Gebäudearten Pflicht, wie zum Beispiel Häuser mit einer Höhe von über 20 Metern oder in exponierter Lage. Jedoch machen immer mehr Versicherungen ihre Entschädigungsleistungen von der Installation abhängig. Diese besteht aus zwei Ebenen: der äußeren Blitzschutzanlage, welche die Spannung eines direkten Blitzeinschlags ins Erdreich ableitet und der inneren Anlage, die Überspannungsschäden vorbeugt. Letztere können selbst noch von Blitzen in über zwei Kilometern Entfernung ausgelöst werden.
Bei einem Gewitter können Schäden durch Blitzeinschläge, Sturm, Hagel oder Überschwemmungen entstehen. Verschiedene Versicherungen haften für unterschiedliche Schäden. Es kommt also darauf an, was genau durch das Unwetter kaputt geht. Die Liste unterhalb gibt Euch einen Überblick, welche Versicherung welchen Gewitterschaden übernimmt:
Wenn eine Person durch ein Gewitter verletzt oder vom Blitz getroffen wird, wähle sofort den Notruf über die 112 und leiste Erste Hilfe. Personen, die einen Blitzschlag erlitten haben, können problemlos angefasst werden.
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