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Insekten als Nahrungsmittel? In diesen Lebensmitteln sind sie jetzt schon versteckt

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Von: Franziska Osterhammer

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Kinder Schoko Bons Getreideschimmelkäfer
Die Larven von Getreideschimmelkäfern dürfen seit vergangener Woche in der EU als Lebensmittel verwendet werden. Doch bereits länger finden sich in vielen beliebten Produkten Insektenbestandteile. © Laurie Dieffembacq | dpa / Marijan Murat | dpa (Collage)

In der vergangenen Woche wurden Getreideschimmelkäfer und Hausgrille offiziell als Lebensmittel in der EU zugelassen. Wir haben eine Übersicht, wo sie enthalten sein könnten. Doch bereits seit mehreren Jahren beinhalten Produkte hierzulande Insektenbestandteile:

Seit vergangener Woche dürfen teilweise entfettetes Pulver von der Hausgrille sowie Larven des Getreideschimmelkäfers oder Buffalowurms in gefrorener, pastenartiger, getrockneter und pulverisierter Form als Lebensmittel verwendet werden – das wurde offiziell von der Europäischen Kommission beschlossen.

Doch das sind nicht die ersten Insekten, die in der EU als Nahrungsmittel verwendet werden dürfen: Mehlwürmer und Wanderheuschrecken sind seit 2021 zugelassen, die Hausgrille, auch Acheta domesticus genannt, wurde in gefrorener, getrockneter und pulverartiger Form bereits 2022 genehmigt.

M&Ms und Schoko Bons: diese beliebten Süßigkeiten enthalten Insektenbestandteile

Und noch viel länger kommen Bestandteile von Scharlachschildläusen und Lackschildläusen in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz. Aus Scharlachschildläusen wird – passend zum Namen – ein roter Farbstoff gewonnen. Dazu werden trächtige Läuse zunächst getrocknet und dann ausgekocht. Der Farbstoff ist dann unter der Bezeichnung „roter Karmin“, nur „Karmin“ oder „E 120“ in der Liste der Inhaltsstoffe von zahlreichen Lebensmitteln zu finden – unter anderem in M&Ms und Gummibärchen der Marke Trolli.

Aus den Ausscheidungen der Lackschildläuse wird Schellack gewonnen, eine harzige Substanz, die als glänzender Überzug verwendet wird. Nicht nur in diversen Kosmetikprodukten wie Haarspray und Nagellack findet der Zusatzstoff, oft unter der Bezeichnung „E 904“, Verwendung, sondern auch in den beliebten „Kinder Schoko Bons“ von Ferrero oder der Milka Schokolade in der Sorte „Bunte Kakaolinsen“.

So vermeidet Ihr Lebensmittel mit Insektenbestandteilen

Eines vorweg: Insekten sind keineswegs gesundheitsschädlich. Laut den Verbraucherzentralen werden die Krabbeltiere in vielen Teilen der Welt bereits regelmäßig gegessen und stellen eine resourcenschonende, alternative Proteinquelle zu anderen tierischen Produkten, allen voran Fleisch, dar. Doch wer gegen Krebs- und Weichtiere allergisch ist, oder gegen Hausstaubmilben, kann auf Insektenzusatzstoffe reagieren. Und auch, wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, hat gute Gründe, Lebensmittel mit Insektenbestandteilen zu vermeiden. Am einfachsten geht das, wenn Ihr auf Siegel wie zum Beispiel das V-Label oder die Veganblume achtet. Damit werden nur Lebensmittel gekennzeichnet, die keinerlei tierische Bestandteile enthalten.

Auch ein Blick auf die Zutatenliste kann Licht ins Dunkel bringen. Die EU hat klare Vorgaben entwickelt, denen die Hersteller folgen müssen. So muss in Deutschland der deutsche und lateinische Name des Insekts genannt werden – zum Beispiel für die Hausgrille also „Acheta domesticus (Hausgrille, Heimchen)“ -, ebenso muss darüber informiert werden, in welcher Darreichungsform sich der Insektenbestandteil in dem Produkt befindet. Und zu guter Letzt muss auch ein entsprechender Allergiehinweise gut sichtbar neben der Zutatenliste platziert werden.

Augen auf bei diesen Produkten

Das neu zugelassene teilweise entfettete Pulver der Hausgrille kann laut der EU-Verordnung in folgenden Produkten Verwendung finden:

Und Bestandteile des Getreideschimmelkäfers könntet Ihr hier finden:

fso

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