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Richtig lagern: So findet Ihr für Brot, Fleisch & Co den richtigen Platz

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Von: Andrea Schmiedl

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Hand zeigt auf geöffneten Kühlschrank
Die meisten Lebensmittel gehören in den Kühlschrank. Dieser hat mehrere Temperaturzonen: je höher, desto wärmer. © pixabay

Durch die richtige Lagerung bleiben Lebensmittel lange frisch und gut genießbar. Doch wie genau diese aussieht unterscheidet sich von Lebensmittel zu Lebensmittel. Nicht immer etwa ist der Kühlschrank die beste Wahl. Lest hier, wo und wie Ihr Milchprodukte, Brot, Nudeln, Fleisch sowie Obst und Gemüse am besten lagert.

Kalt, warm, trocken oder feucht - jedes Lebensmittel hat sein eigenes Bedürfnis bei der Lagerung. Lagert Ihr sie falsch, verlieren sie schneller an Geschmack oder verderben. Um das zu vermeiden, braucht es neben einer Grundausstattung an Behältnissen auch ein paar Kenntnisse in der Lebensmittelaufbewahrung.

Brot und Backwaren

Vor dem Austrocknen am besten geschützt ist Brot in einem Brotkasten oder in einem Brottopf aus Keramik oder Ton. Weil Backwaren in einer luftdichten Kunststofftüte schnell sehr weich werden, sollten knusprige Teile zum baldigen Verzehr daher luftig aufbewahrt werden, beispielsweise in der Bäckertüte

Am schnellsten trocknet übrigens Brot aus, das komplett oder zum Großteil aus Weizen besteht. Roggen-, Vollkorn- und Sauerteigbrote hingegen trocknen deutlich weniger schnell aus. Ein optimal gelagertes Vollkornbrot kann zum Beispiel bis zu neun Tage frisch bleiben.

Wenn die Umgebung zu feucht ist und die Luft nicht zirkulieren kann, steigt die Gefahr, dass sich Wasser ansammelt und Schimmel bildet. Da Schnittbrot diesem mehr Angriffsfläche bietet, sollte man lieber Brot am Stück kaufen. Übrigens: Krümel im Brotkasten fördern die Schimmelbildung zusätzlich, deshalb sollte man diese alle paar Tage entfernen und den Kasten mit Essigwasser auswischen. 

Brot gehört im Normalfall nicht in den Kühlschrank! Einzige Ausnahme: im Sommer bei sehr feucht-warmem Wetter. Vor allem Weißbrot ist dort besser vor Schimmel geschützt. Brot und Semmeln können aber problemlos eingefroren und später wieder aufgebacken werden.

Frische Produkte richtig kühlen

Die meisten Lebensmittel gehören in den Kühlschrank. Um den Überblick zu behalten, was frisch ist und was nicht, hilft ein einfaches Prinzip: neue Ware nach hinten, ältere nach vorne

Kühlschränke haben mehrere Temperaturzonen. Dabei gilt oberhalb des Gemüsefachs: je höher, desto wärmer. Die Tür bekommt beim Öffnen am meisten Wärme ab. 

So räumt Ihr Eure Lebensmittel in das jeweils richtige Fach im Kühlschrank:

Milchprodukte

Wer möchte, dass Produkte wie Joghurt, Milch und Butter möglichst lange halten, sollte sie vom Supermarkt auf schnellstem Weg in den Kühlschrank befördern. Am besten bewahrt Ihr diese Produkte in ihrer Originalverpackung auf: Butter im oberen Fach der Kühlschranktür, Joghurt und Milch im mittleren Bereich des Kühlschranks.

Auch alle Käsesorten sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden. Bis auf Frischkäse müssen alle Sorten atmen können und sollten deshalb nicht luftdicht verpackt werden. Trotzdem sollte jeder Käse separat verpackt werden - etwa in Butterbrotpapier -, damit sich Gerüche nicht vermischen und Edelschimmel nicht auf Hartkäse übergreift. Auch Parmesan ist in ein Stück Papier oder ein Leinentuch gewickelt länger haltbar. Bei ein wenig weißlichem Schimmel muss man Käse übrigens nicht gleich in den Müll werfen. Es reicht, die befallene Stelle großzügig wegzuschneiden.

Es gibt unterschiedliche Verfahren, die die Haltbarkeit der empfindlichen Milcherzeugnisse verlängern. Beispielsweise wird Milch wärmebehandelt, also pasteurisiert, und Schmelzkäse mit Konservierungsstoffen versetzt. Sauermilchprodukte wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch sind fermentiert: Bakterien und Pilze säuern die Milch an und machen sie haltbar. Der Grad der Wärmebehandlung entscheidet über die Haltbarkeit.

MilchEigenschaftenHaltbarkeit
VorzugsmilchUnbehandelte, nicht erhitzte Milch2-3 Tage
Frischmilchpasteurisierte Milchungeöffnet und gekühlt bis zu 6 Tage
H-Milchultrahoch erhitzte Milchungeöffnet 8 Wochen
ESL-MilchFrischmilch mit verlängerter Haltbarkeitungeöffnet und gekühlt 3 Wochen

Quelle: www.zugutfuerdietonne.de

Nudeln, Spätzle und Gnocchi

Frische Teigwaren sind sehr keimanfällig. Nudelreste solltet Ihr im obersten Fach aufbewahren, dort halten sie ein bis zwei Tage. Wenn Ihr die gekochte Pasta in geschlossenen Behältern aufbewahrt, werden die Nudeln nicht hart.

Damit sich die Pasta möglichst lange hält, sollten die Nudeln nur so lange gekocht werden, bis sie bissfest sind. Wenn Spätzle und Gnocchi oben schwimmen, sind sie fertig. 

Nach dem Kochen lasst Ihr die Nudelreste am besten zwei bis drei Stunden auskühlen. So bildet sich später kein Schwitzwasser, das die Pasta matschig macht. Kurz kaltes Wasser über die Nudeln verhindert, dass sie zu einem Klumpen verkleben.

Getrocknete Nudeln sind mindestens ein Jahr haltbar. Wichtig ist, sie bei Raumtemperatur, trocken und gut verschlossen zu lagern. Der Grund: Wie andere Trockenwaren, etwa Mehl oder Müsli, sind sie besonders anfällig für Schädlinge, wie zum Beispiel Motten.

Fleisch und Wurst

Wie bei Milchprodukten gilt auch bei Fleischwaren: Die Kühlkette sollte möglichst gar nicht oder nur ganz kurz unterbrochen werden. Im Sommer solltet Ihr Fleisch auch schon auf dem Weg nach Hause kühl transportieren - in einer Kühltasche oder -box. 

Im untersten Kühlschrankfach bleibt rohes Fleisch am längsten frisch. Achtung bei Hackfleisch: Dieses sollte möglichst noch am selben Tag verbraucht werden. Der Fleischsaft sollte im Kühlschrank möglichst nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommen, da sich darin Bakterien sammeln können. 

Für Wurst gilt ähnliches: Angebrochene Gläser mit Kochwurst gehören ebenso in den Kühlschrank - in das unterste Fach - wie Brüh- und Rohwurst-Aufschnitte. Generell empfiehlt es sich, Wurst lieber in kleinen Mengen zu kaufen und zeitnah zu verbrauchen. 

Wie lange rohes Fleisch und Wurst bei guter Aufbewahrung haltbar sind, ist abhängig von der Sorte:

FleischsorteHaltbarkeit
Rind1-2 Tage
Schwein1-2 Tage
Geflügel1-2 Tage
Hackfleisch1 Tag, gegart 2 Tage
Aufgeschnittene Wurst3 Tage
Wurst am Stück6 Tage

Quelle: www.zugutfuerdietonne.de

Obst und Gemüse

Fast alle Gemüsesorten kann man im Kühlschrank aufbewahren. Nur Auberginen, Tomaten, Kartoffeln und Kürbis sollten nicht so kalt gelagert werden.

Beim Obst ist es ein bisschen komplizierter: Alle Sorten, die aus warmen Gefilden kommen und Kälte somit nicht vertragen, gehören nicht in den Kühlschrank. Das sind Südfrüchte wie Mangos, Bananen und Ananas sowie natürlich auch alle Zitrusfrüchte. Hitzeempfindliches Obst, wie etwa Beeren, könnt Ihr im Kühlschrank lagern, in den unteren Fächern oder gleich im Obst- und Gemüsefach. 

Einige Obst- und Gemüsesorten entwickeln mit der Zeit das Reifegas Ethylen. Dieses sorgt dafür, dass anderes Obst und Gemüse in der Nähe schneller altert und verdirbt. Zu den besonders starken Ethylen-Produzenten gehören unter anderem Tomaten, Äpfel, Aprikosen und Pflaumen. Diese Obst- und Gemüsesorten also am besten getrennt aufbewahren.

Sowohl Gemüse als auch Obst lassen sich gut einfrieren oder einkochen. In Essig oder Öl eingelegt sind Gemüsereste ebenfalls länger haltbar.

Obst könnt Ihr auch durch Trocknen haltbarer machen. Einfach auf Schnüre fädeln, zum Trocken aufhängen und in einem geschlossenen Behälter mehrere Monate lagern. Auch gute Alternativen: das Herstellen von Saft oder das Kochen von Marmelade.

Auf Hygiene und Kühlung achten

Um eine maximale Haltbarkeit zu erreichen, ist es auch wichtig, auf die richtige Hygiene und Kühlung zu achten. Wenn Lebensmittel über einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden sollen, gilt es schon beim Einkauf auf unversehrte Verpackungen zu achten und lose Lebensmittel genau anzuschauen. 

Bei gekühlten Lebensmitteln ist eine durchgängige Kühlkette besonders wichtig, da sich Keime bei Wärme schnell vermehren können. Tiefkühlware oder leicht Verderbliches sollte am besten erst ganz zuletzt in den Einkaufswagen gelegt und danach in einer Kühltasche nach Hause transportiert werden. 

Beim Einräumen der Lebensmittel daheim ist es wichtig, sich vorab die Hände zu waschen, um die Verbreitung von Keimen und Bakterien möglichst zu vermeiden. Auch der Lagerort sollte möglichst sauber sein, deshalb Vorratsschränke und Regale regelmäßig auswischen.

Der Kühlschrank birgt neben dem Spülschwamm die größte Keimgefahr. Besonders das Gemüsefach solltet Ihr regelmäßig mit warmem Wasser und etwas Reinigungsmittel auswischen, denn in Pflanzenresten vermehren sich Mikroorganismen besonders gut. Ein Schuss Essigessenz beugt darüber hinaus Schimmel vor. 

as

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