Stiftung Warentest
Schokolade im Test: Experten finden krebserregende Stoffe in einigen Tafeln
aktualisiert:
- 0 Kommentare
- Weitere
Stiftung Warentest hat in einem aktuellen Test 24 dunkle Schokoladen untersucht. Das Ergebnis: In einigen Tafeln fanden die Experten krebserregende Schadstoffe.
- Stiftung Warentest* hat Bitterschokolade untersucht.
- Von 24 dunklen Schokoladen erreichten 13 im Test die Note gut.
- In einigen dunklen Schokoladen fanden die Experten von Stiftung Warentest krebserregende Schadstoffen.
Kassel - Die Stiftung Warentest hat 24 Bitterschokoladen mit einem Kakaogehalt von 60 bis 75 Prozent untersucht. Neben Marken wie Lindt und Ritter Sport unterzogen die Experten auch Schokolade vom Discounter wie beispielsweise von Aldi und Lidl dem Test.
Neben dem Geschmack wurde die Schokolade im Labor auch auf Schadstoffe und Keime untersucht. Außerdem achteten die Tester darauf, ob die Angaben auf der Verpackung stimmen. Das Ergebnis: 13 der Zartbitterschokoladen sind gut, zwei nur ausreichend. Sechs der Schokoladen im Test sind durch Schadstoffe aufgefallen.
Unternehmen | Stiftung Warentest |
Gründung | 4. Dezember 1964 |
CEO\t | Hubertus Primus (seit 2012) |
Mitarbeiterzahl | 359 (im Jahr 2018) |
Schokolade bei Stiftung Warentest: Geschmackserlebnis zählte 50 Prozent
Beim Test von insgesamt 24 Schokoladen für einen aktuellen Artikel in der Dezemberausgabe des Verbrauchermagazins legte Stiftung Warentest den Schwerpunkt mit einer Wertung von 50 Prozent auf das Geschmackserlebnis. Daneben bewerteten die Experten, ob Schadstoffe wie beispielsweise Kadmium, Aluminium, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Moah oder Mosh in der Schokolade vorkamen. Dieser Faktor nahm 25 Prozent der Gesamtnote ein.
Mit 15 Prozent wurde die Deklaration gewichtet, hier prüfte Stiftung Warentest unter anderem die Packungsangaben nach dem Lebensmittelrecht. Je fünf weitere Prozent entfielen im Test auf die mikrobiologische Qualität und die Nutzerfreundlichkeit der Verpackung der einzelnen Schokoladen.
Test von dunkler Schokolade: Auch Handelsmarken von Aldi, Lidl und Edeka schneiden gut ab
Insgesamt 13 der 24 Schokoladen im Test wurden von der Stiftung Warentest mit dem Urteil „gut“ bewertet, darunter teure Marken von Hachez und Lindt sowie günstige Handelsmarken von Aldi, Lidl und Edeka:
- Edle Bitter von Hachez (100 Gramm 1,99 Euro)
- Edelbitter mild von Lindt Excellence (100 Gramm 2,29 Euro)
- Edel Bitter von Aldi Moser Roth (100 Gramm 0,84 Euro)
- Edelbitter von Merci (100 Gramm 1,49 Euro)
- Brasilien Feinbitter, Bio von Naturata (100 Gramm 4,40 Euro)
- Schweizer Edel Zartbitter Schokolade von Edeka (100 Gramm 0.96 Euro)
- Ecuador von Lidl J. D. Gross (100 Gramm 0,84 Euro)
- Schweizer Edel-Zartbitter Schokolade von Netto Marken-Discount (100 Gramm 0,84 Euro)
- Grand Noir Zarte Bitter, Bio von Gepa (100 Gramm 2,25 Euro)
- Die Kräftige von Ritter Sport Kakaoklasse (100 Gramm 1,16 Euro)
- Edel Bitter, Bio von Vivani (100 Gramm 2,49 Euro)
- Edelbitter von Schwarze Herren Schokolade (100 Gramm 1,09 Euro)
- Edelbitter von Sarotti No. 1 (100 Gramm 1,19 Euro)
Schokolade bei Stiftung Warentest: Einige Sorten sind potenziell krebserregend
In sechs Bitterschokoladen wiesen die Verbraucherexperten erhöhte Schadstoffgehalte nach. Die Schokoladen von Heilemann, Rewe, Rotstern und Zetti enthalten laut Angaben von Stiftung Warentest aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (Moah), die als potenziell krebserregend gelten.
„Fair-afric ist deutlich mit gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (Mosh) belastet – diese können sich in Organen anreichern und sie schädigen“, heißt es in einem aktuellen Artikel des Verbrauchermagazins. Akut schädlich seien die Mineralölrückstände zwar nicht, trotzdem sollten diese Schokoladen laut Stiftung Warentest nicht täglich verzehrt werden.
Beim Test von 24 dunklen Schokoladen ist Hachez Edle Bitter (1,99 Euro pro 100 Gramm) die beste. Auch preiswerte schneiden gut ab, z.B. Aldi Moser Roth und Lidl J.D. Gross (je 0,84 Euro). Insgesamt sind 13 Bitterschokoladen gut, zwei nur ausreichend. https://t.co/l6rKTbvxLn
— Stiftung Warentest (@warentest) November 18, 2020
Zwei Schokoladen schnitten im Test nur mit dem Ergebnis „ausreichend“ ab: Bei den Produkten Chocolate made in Africa Zartbitter von Fairafric für 2,99 Euro und Edelbitter Schokolade von Rotstern für 0,89 Euro wies die Stiftung Warentest gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (Mosh) beziehungsweise aromatische gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (Moah) nach. Außerdem konnten diese beiden Schokoladen die Verbraucherexperten geschmacklich nicht überzeugen. (Helena Gries) *hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
Rubriklistenbild: © Oliver Berg/dpa