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Eine kleine, aber feine Nachmittagstour 

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Von: Simon Schmalzgruber

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Von der Weinbergaussicht hat man den wohl schönsten Ausblick auf das Kloster Seeon
Von der Weinbergaussicht hat man den wohl schönsten Ausblick auf das Kloster Seeon © Simon Schmalzgruber

Seeon – Jeden Freitag lesen Sie hier unseren Wander-Tipp. Dieses Mal geht es um den Seeoner Klostersee. 

Mit einer Gesamtfläche von 0,78 Quadratkilometern gehören die Seeoner Seen zu den eher kleineren in Bayern. Die insgesamt sieben Seen und etliche Gumpen zählende Platte ist wie nahezu alle Gewässer in der Region ein Relikt der letzten Eiszeit, die vor mehr als 10.000 Jahren ihr Ende fand. Von diesen sieben Seen, die zwischen Seeon und Obing liegen, ist der größte der Klostersee, der mit seinen 47 Hektar Fläche größer als alle anderen zusammen ist. Und um den soll es heute gehen.   

Die Wanderung im Überblick

Berg/Gipfel: Weinbergaussicht, circa 600 Meter, Chiemgauer Alpenvorland 

Höhenmeter der Wanderung: Circa 70 Höhenmeter

Wanderparkplatz/Adresse fürs Navi: Parkplatz Strandbad Seeon Seestraße, 83370 Seeon-Seebruck, teils kostenlos (drei Stunden maximal), teils kostenpflichtig (einen Euro pro Stunde, Mindestparkdauer drei Stunden, Tagesticket zehn Euro),  Alternative: Parkplatz beim Kloster Seeon, Seeon Kloster, 83370 Seeon-Seebruck, kostenlos 

Gehzeit: Insgesamt eine bis eineinhalb Stunden 

Schwierigkeit: einfach 

Einkehrmöglichkeiten: Imbiss am Strandbad Seeon, Boathouse Seeon, Waltenbergstüberl, Gaststätte zum Alten Wirt (letztere zwei jeweils ein paar Minuten von der Route entfernt) 

Benötigte Ausrüstung / Kenntnisse: Festes Schuhwerk, gegebenenfalls Stöcke, ein wenig Trittsicherheit, Mückenschutzmittel 

Wann sollte man aufpassen? Für einen längeren Teil ist der Weg direkt an vielbefahrenen Straßen, sodass man hier besonders Acht geben muss. 

Ist die Wanderung für Anfänger geeignet? 5/5 Punkte: Nicht zu kurz, nicht zu lang. Rein vom Weg her eine perfekte Einsteigertour! 

Für Familien mit Kindern geeignet? 4/5: Familien sollten bedenken, dass der Weg teilweise an der Hauptstraße verläuft und somit erhöhte Vorsicht geboten sein muss, wenn man mit Kindern unterwegs ist. 

Für Hunde geeignet? 3/5: Prinzipiell kann die Tour mit Hunden bewältigt werden, allerdings führt die Route teilweise durchs Naturschutzgebiet, weshalb Hunde an die Leine genommen werden müssen. Ebenso erschweren viele Privatgelände den Zugang zum Wasser, sodass sich Hunde dort eher weniger austoben können. 

Lohnt der Gipfel-Ausblick? 2/5: Als einziger Aussichtspunkt auf der Tour kann die Weinbergaussicht genannt werden, die für eine Höhe von knapp 600 Metern einen recht passablen Ausblick hat: Neben einem schönen Tiefblick auf den Klostersee können auch einzelner Berge der Chiemgauer Alpen wie Hochfelln, Hochgern und die Kampenwand erspäht werden.   

Drei Gründe, warum sich die Wanderung lohnt 

Eine Tour für alle: Einerseits kurz, andererseits technisch wenig anspruchsvoll: Der Weg um den See kann von jedermann bewältigt werden. 

Als Feierabendtour geeignet: Durch die leichte Erreichbarkeit und die Gesamtlänge von fünf Kilometern kann die Tour auch unter der Woche nach Arbeitsende erledigt werden.

Rast-, Info- und Einkehrmöglichkeiten: Etliche Bänke sind über dem Weg verteilt, dazu informieren einige schön gestaltete Täfelchen über die Geschichte und das Leben in und um Seeon. Dazu liegen einige Einkehrmöglichkeiten auf dem Weg, durch die eine schnelle Brandbekämpfung mittels kühler Getränke möglich ist. 

Für wen die Tour nix ist  

Wer eine Mückenallergie hat, sollte die Tour in den warmen Monaten meiden! Besonders im Bereich der Weinbergaussicht kennen die Insekten kein Pardon und stechen einen unter die Kleidung. 

Avanti! 

Wir starten unsere Tour am Seeoner Strandbad, an dem in Sommermonaten viel Betrieb herrscht. Wer keinen Parkplatz mehr bekommt, beziehungsweise wem sie zu teuer sind, der kann den Startpunkt auch ans Kloster verlagern. Wir gehen die gut fünf Kilometer lange Strecke im Uhrzeigersinn, sodass wir nach gut fünf Minuten das Ortsende erreichen. Weitere fünf Minuten später gelangen wir an die vielbefahrene St2094, die Obing mit Seebruck verbindet. Hier biegen wir nach rechts ab und etwas unterhalb der Straße marschieren wir in Richtung Kloster Seeon. Diese 994 von Benediktinern gegründete Einrichtung wurde 1803 säkularisiert und in ein Schloss umgewandelt. Nach einer umfassenden Renovierung 1993 wird es seitdem als Kultur- und Bildungszentrum sowie als Tagungshotel genutzt. Dabei können deren Gäste durchaus prominent sein – bei den seit 2017 hier stattfindenden Klausurtagungen der CSU-Landesgruppe des Deutschen waren schon einige hohe Tiere der Politik hier vor Ort. 

In gut zehn Minuten ist das Kloster erreicht. Hier haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder, wir machen eine kürzere Runde und gehen über die Brücke zum anderen Ufer, oder wir nehmen den längeren Weg ohne Brücke links. Wir entscheiden uns für die zweite Option und treten in das Naturschutzgebiet ein. Wer einen Hund dabei hat: Anleinen nicht vergessen! Wir gehen ein wenig und erreichen bald eine imposante Eiche, die unter anderem einem berühmten Komponisten als Rast- und Ruheort gedient haben soll: Nicht umsonst heißt dieser prachtvolle Baum Mozarteiche. Kurz nachdem wir sie passiert haben, erreichen wir einen Wald. Ab hier wird’s nervig, denn die Mücken beginnen, immer unverschämter zuzustechen. Zum Glück dauert diese Passage nicht allzu lang und an der Florianskapelle halten sich die Attacken dieser summenden Terroristen in Grenzen. Vorerst zumindest. 

Denn nachdem wir einmal links und einmal rechts abgebogen und wieder in den Wald eingetaucht sind, geht der Terz wieder von vorne los. Besonders zwischen Gries- und Klostersee kennen diese Biester keine Gnade und machen den Aufstieg in den warmen Monaten zu einer beschwerlichen Sache. So beschwerlich, dass man den recht schönen Ausblick von der Weinbergaussicht gar nicht so richtig genießen kann. Also schnell weiter! Durch den Wald und ein paar Kreuzungen später sind wir wieder am Seeoner Ortsrand angelangt. An der Pension Klosterblick vorbei erreichen wir bald wieder den Uferweg. Hier biegen wir links ab und auf der Weinbergstraße nehmen wir Kurs in Richtung Ortsmitte. Nun ist unsere kleine Tour fast schon wieder geschafft! Einmal noch an der berüchtigten Engstelle aufpassen und fünf Minuten später sind wir wieder am Ausgangspunkt. 

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