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Ein kleines, aber feines Naturjuwel zu Füßen der Reiter Alm

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Von: Simon Schmalzgruber

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Liegt zu Füßen der mächtigen Wände der Reiteralm: Das über 500 Jahre alte Gasthaus Haiderhof.
Liegt zu Füßen der mächtigen Wände der Reiteralm: Das über 500 Jahre alte Gasthaus Haiderhof. © Simon Schmalzgruber

Schneizlreuth – Jeden Freitag lesen Sie hier unseren Wander-Tipp. Dieses Mal geht es von der Gaststätte Haiderhof durch die Aschauer Klamm. 

Die Aschauer Klamm: Ganz unscheinbar liegt sie in einem der entlegensten Winkel der Region zu Füßen der mächtigen Reiter Alm. Doch ist man erst einmal in ihr angelangt, offenbart sich in ihr ein kleines, aber feines Naturjuwel. Zeit, ihr einen Besuch abzustatten! 

Die Wanderung im Überblick 

Berg/Gipfel: Keiner

Höhenmeter der Wanderung: Circa 150 Höhenmeter

Wanderparkplatz/Adresse fürs Navi: Haiderhof Stibler – Brotzeitgarten, Oberjettenberg 6, 83458 Schneizlreuth, gebührenpflichtig (zwei Euro) 

Gehzeit: Circa zweieinhalb Stunden gesamt

Schwierigkeit: leicht bis mittelschwer

Einkehrmöglichkeiten: Gasthaus Haiderhof, 536 Meter

Benötigte Ausrüstung / Kenntnisse: Festes Schuhwerk und Trittsicherheit 

Wann sollte man aufpassen? Bei Nässe erschwert sich die Tour und sollte nicht unternommen werden, außerdem besteht auf der gesamten Länge der Tour erhöhte Steinschlaggefahr! 

Ist die Wanderung für Anfänger geeignet? 4/5 Punkte: Auch wenn Steinschlaggefahr besteht, so ist die Tour nicht allzu lang, außerdem kann man sich immer wieder am Ufer durch das kalte Wasser des Aschauer Bachs erfrischen. 

Für Familien mit Kindern geeignet? 4/5: Bei der Tour kamen viele Familien mit ihren Kindern entgegen, sodass die Tour auch für mehr als nur ein Paar empfehlenswert ist. Dennoch sollte beachtet werden, dass an manchen Stellen Absturzgefahr besteht.

Für Hunde geeignet? 4/5: Auch Hundebesitzer kommen in der Aschauer Klamm voll auf ihre Kosten! Einziger Wermutstropfen: Das gesamte Gebiet der Klamm steht unter Naturschutz. Deswegen müssen Hunde unbedingt angeleint werden.

Lohnt der Gipfel-Ausblick? 1/5: Dadurch, dass sich der Aschauer Bach tief in den Canyon eingegraben hat, entfällt der Gipfel-Ausblick. Lediglich die steilen Wände der Reiter Alm sowie der Gipfelbereich des Sonntagshorns sind während des Aufstiegs sichtbar. 

Drei Gründe, warum sich die Wanderung lohnt  

Flora: Ungefähr seit der Jahrtausendwende steht die Aschauer Klamm unter Naturschutz. Sehr zur Freude der hier lebenden Tier- und Pflanzenarten: So finden sich auf engstem Raum beispielsweise Zirben, Rotbuchen, Lärchen und die gefährdeten Eiben. 

Als Feierabendtour machbar: Zwar gestaltet sich die Anfahrt durch die entlegene Lage und gelegentlich durch diverse Baustellen als schwierig, allerdings ist die Tour an sich in zweieinhalb Stunden erledigt. Insofern eignet sie sich auch gut dafür, sie in warmen Sommermonaten nach dem Feierabend zu gehen. 

Gasthaus Haiderhof: Seit über 500 Jahren steht die Gaststätte Haiderhof schon am Eingang der Aschauer Klamm. Neben frisch gezapftem Bier warten auch hauseigene Schmankerl wie selbstgemachte Kuchen oder Brotzeitplatten. Ideal also, um dort die Tour ausklingen zu lassen. 

Für wen die Tour nix ist  

Wer keine Trittsicherheit besitzt, sollte von der Tour absehen. 

Let’s fetz! 

Unser Startpunkt ist der Parkplatz am Gasthaus Haiderhof zu Füßen der mächtigen Reiteralm. Von dort aus geht es erst durch den Biergarten, dann wechseln wir auf einen schmalen Pfad. Kurz danach gelangen wir an eine Weggabelung: Von links kommt der Weg, der uns wieder zurückbringen wird. Da der Aufstieg bachaufwärts allerdings schöner ist, halten wir uns rechts. Momentan befinden wir uns unweit der deutsch-österreichischen Grenze – interessanterweise genau da, an der das Berchtesgadener Land einen Knick macht und sich von dort süd-südostwärts hinabschlängelt. Wir betreten kurz darauf das Naturschutzgebiet und machen die ersten Höhenmeter. Der Canyon wird enger und gut zehn Minuten, nachdem wir aufgebrochen sind, überqueren wir zwei Brücken, die ungefähr zehn Meter über dem Bachbett stehen. Diese zwei Übertritte bewältigt, schlängelt sich der Weg weiter am Aschauer Bach entlang. Die Felsen scheinen mit zunehmender Länge der Tour immer steiler und immer höher zu werden, denn letztlich sind sogar Stahlseile installiert, die uns Unterstützung beim Entlanggehen geben.

Steil ragen die Felsen in der Aschauer Klamm auf.
Steil ragen die Felsen in der Aschauer Klamm auf. © Simon Schmalzgruber

Diese sind allerdings schon der Höhepunkt dieser kleinen Tour, denn kurz danach macht das Klammgebiet wieder auf. Geradeaus ginge es zur Aschauer Klause weiter, diese machen wir allerdings ein andermal. Wir entscheiden uns für den linken Weg, der sich in Serpentinen steil nach oben schlängelt. Das Rauschen des Aschauer Bachs wird weniger und nach einer Holztreppe sind wir schon oben am Eingangstor angelangt. Von dort aus geht es auf einem Forstweg in Richtung Oberjettenberg. Wir marschieren durch ein Holzdepot hindurch und nicht viel später gelangen wir an eine asphaltierte Fahrstraße. Dort biegen wir links ab und gehen ungefähr 250 Meter aufwärts, ehe wir wieder am Naturschutzgebiet-Schild links abbiegen und nach gut 40 Minuten wieder an unserem Ausgangspunkt sind. 

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