1. rosenheim24-de
  2. Service
  3. Wander-Tipps
  4. Chiemgauer Alpen

Wander-Tipp: Zum höchsten Gipfel der Hörndlwand

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Simon Schmalzgruber

Kommentare

Am Gipfel des 1.691 Meter hohen Gurnwandkopfs.
Am Gipfel des 1.691 Meter hohen Gurnwandkopfs. © Simon Schmalzgruber

Ruhpolding – Jeden Freitag lesen Sie hier unseren Wander-Tipp. Dieses Mal geht es von Seehaus auf den Gurnwandkopf. 

Es gibt zwei Berge in den Chiemgauer Alpen, die so gar nicht zu den grasbewachsenen und sanften Gipfeln der Chiemgauer Alpen passen: Einerseits die Kampenwand, die durch ihren gezackten, riffartigen Gipfelkamm und das große Gipfelkreuz eine markante Landmarke ist. Etwas schwerer auszumachen ist andererseits die nicht minder riffartige Hörndlwand, die sich zwischen Ruhpolding und Reit im Winkl, also nicht direkt am Alpenrand erhebt. Dabei ist die Hörndlwand nicht der höchste Gipfel des Bergstocks – das ist nämlich der Gurnwandkopf. Und auf den soll es heute gehen!  

Die Wanderung im Überblick 

Berg/Gipfel: Gurnwandkopf, 1.691 Meter, Chiemgauer Alpen 

Höhenmeter der Wanderung: Circa 1.000 Höhenmeter 

Wanderparkplatz/Adresse fürs Navi: Parkplatz Seehaus, zwischen Ruhpolding und Reit im Winkl, kurz vor dem Förchensee, kostenlos

Gehzeit: drei bis vier Stunden 

Schwierigkeit: mittelschwer (rot) 

Einkehrmöglichkeiten: Brander Alm, 1.135 Meter (zwei Minuten Umweg)

Benötigte Ausrüstung / Kenntnisse: Festes Schuhwerk, gegebenenfalls Stöcke, Trittsicherheit und etwas Orientierungsvermögen

Wann sollte man aufpassen? Bei Nässe sollte die Tour nicht angegangen werden, da man dann in den steileren Passagen leicht den Halt verlieren kann. 

Ist die Wanderung für Anfänger geeignet? 4/5 Punkte: Die Länge und die steileren Passagen können einschränkende Faktoren für Anfänger sein, ansonsten ist die Tour empfehlenswert.

Für Familien mit Kindern geeignet? 4/5: Auch Familien mit Kindern sollten primär die Länge beachten, ansonsten gilt auch für Familien: grünes Licht! 

Für Hunde geeignet? 3/5: Hundebesitzer sollten auf jeden Fall Wasser mitnehmen, da es ab circa 1.200 Metern nahezu keine Quellen mehr gibt. Außerdem zieht sich der Weg durch das Naturschutzgebiet. Hunde müssen daher definitiv angeleint werden.

Lohnt der Gipfel-Ausblick? 5/5: Auch wenn der Blick auf Österreichs höchsten Berg, den Großglockner verwehrt bleibt, die Aussicht vom Gurnwandkopf ist trotzdem herrlich: Neben den gesamten Chiemgauer Alpen ist ein weiter Blick über das Alpenvorland vom Bayerischen Wald bis zu den Zentralalpen möglich.

Drei Gründe, warum sich die Wanderung lohnt 

Naturschutzgebiet Östliche Chiemgauer Alpen: Was des Einen Leid ist des Andern Freud’. Im Naturschutzgebiet Chiemgauer Alpen gelten strengere Verhaltens- und Schutzvorschriften als am nördlich angrenzenden Hochfelln. Und das macht sich bezahlt: Mit Glück können hier beispielsweise seltene Birkhühner gesichtet werden.

Kontrastreicher Anstieg: Im Gegensatz zu den recht monotonen Anstiegen auf die Nachbarberge ist die Tour auf den Gurnwandkopf abwechslungsreich, fordernd und anders als der Jagasteig auf die Hörndlwand für jeden machbar, der über elementare Kenntnisse beim Bergwandern verfügt. Besonders schön ist es im Spätsommer und im Herbst, wenn die Blätter den Wald in bunte Farben tauchen. 

Aussicht: Nicht nur weit ins Alpenvorland gesehen werden, sondern auch zu den Zentralalpen wie den gesamten Zillertaler Alpen und der Venedigergruppe, den Salzkammergutbergen bis zum Traunstein und auf der anderen Seite dem Karwendel und dem Wetterstein. 

Für wen die Tour nix ist  

Da das Hörndlwandmassiv trotz fehlender Erschließung durch eine Seilbahn ein gut besuchter Berg ist, wird derjenige, der am Berg die Einsamkeit sucht, hier falsch sein. 

Andiamo! 

Wir starten unsere Tour auf dem Parkplatz Seehaus, über den auch die Hörndlwand erreicht werden kann. Wir gehen nordwärts an einem Befahrungsverbot-Schild vorbei und treffen gleich auf einen Forstweg, über den wir uns gemütlich eingehen. Gut zehn Minuten später gelangen wir an eine Abzweigung, an der wir nach links abbiegen und auf einen kleineren Steig wechseln. Nicht recht viel später überqueren wir über eine kleine Brücke einen Bachlauf. Nur mäßig steil steigen wir gen Brander Alm, die wir nach weiteren Brücken und eine gute Stunde nach Beginn unserer Tour erreichen. Von dort wird der Weg wieder breiter, und wiederum nicht viel später gelangen wir an eine weitere Abzweigung: Hier halten wir uns rechts. Mäßig steil geht es auf der Straße weiter.

An schönen Tagen gut besucht: Das Hörndlwand-Massiv.
An schönen Tagen gut besucht: Das Hörndlwand-Massiv. © Simon Schmalzgruber

Wer sich genau auskennt, kann einem durch kleine Stoamandl markierten Pfad durch den Wald folgen, dem Rest sei allerdings angeraten, auf der Straße zu verbleiben. Im Bergwald wird der Weg deutlich steiler und es wird anstrengender. Dafür machen wir aber auch schnell Höhenmeter. Eine Stunde müssen wir uns quälen, aber kurz nach dem Ausstieg aus dem Kar ist unser heutiges Ziel auch schon sehr nahe gekommen. Wir steigen kurz in eine Mulde ab und dann beginnt auch schon der Gipfelsturm. Etwa eine Viertelstunde durch Latschen und Schrofen später sind wir auch schon oben. Berg Heil! Wer von diesem Gipfel noch nicht genug hat, könnte in Erwägung ziehen, über das Obinger Kreuz zur Hörndlwand aufzusteigen. Wer zufrieden mit dem Gurnwandkopf ist, gelangt über die Aufstiegsroute auch wieder nach unten. 

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion