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Für erfahrene Abenteurer: Hochfellns ruhiges Eck 

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Von: Simon Schmalzgruber

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Ein ruhiges Platzerl: Der 1.470 Meter hohe Gipfel der Thorauschneid
Ein ruhiges Platzerl: Der 1.470 Meter hohe Gipfel der Thorauschneid. © Simon Schmalzgruber

Ruhpolding – Jeden Freitag lesen Sie hier unseren Wander-Tipp. Dieses Mal geht es von Maiergschwendt auf die Thorauschneid. 

Ein schöner Aussichtsberg ist der Hochfelln schon. Doch leider auch sehr überlaufen. Mehr Ruhe hat man hingegen auf den Nebengipfeln, die auf einem der drei Grate liegen, die der Berg süd-, südost-, und südostostwärts aussendet. Einer dieser drei Grate, der mittlere, ist die Thorauschneid. Und auf die soll’s heute gehen!  

Die Wanderung im Überblick   

Berg/Gipfel: Thorauschneid, 1.470 Meter, Chiemgauer Alpen

Höhenmeter der Wanderung: Circa 800 Höhenmeter

Wanderparkplatz/Adresse fürs Navi: Parkplatz Marmorbruch, 83324 Ruhpolding, kostenlos 

Gehzeit: Circa drei Stunden

Schwierigkeit: mittelschwer

Einkehrmöglichkeiten: Thorau-Alm, 1.175 Meter, Hochfellnhaus, 1.674 Meter 

Benötigte Ausrüstung / Kenntnisse: Festes Schuhwerk, gegebenenfalls Stöcke, ein Orientierungsvermögen (!), Trittsicherheit und ein wenig Schwindelfreiheit. 

Wann sollte man aufpassen? Ab der Thoraualm ist keine Markierung mehr vorhanden, Orientierungsvermögen ist hier unerlässlich. Außerdem werden in der Schlussetappe Kletterfertigkeiten im I. Grad verlangt. 

Ist die Wanderung für Anfänger geeignet? 1/5 Punkte: Dadurch, dass es die letzten Meter in sich haben, wird Anfängern eher von der Tour abgeraten. Lieber auf den wesentlich leichteren Hochfelln ausweichen! 

Für Familien mit Kindern geeignet? 1/5: Auch Familien mit Kindern ist die Frage zu stellen, ob man sich die Tour wirklich zutrauen kann. Auch für sie gilt: Lieber etwas leichteres suchen! 

Für Hunde geeignet? 3/5: Für Hundebesitzer eignet sich die Tour ebenfalls nur bedingt. 

Lohnt der Gipfel-Ausblick? 3/5: Dadurch, dass die Thorauschneid von höheren Gipfeln umringt ist, bleibt das ganz große Panorama aus. Und trotzdem ergeben sich bei schönem Wetter schöne Ausblicke auf den nahen Hochfelln, die östlichen Chiemgauer Alpen, die Berchtesgadener Alpen bis hin zu den Zentralalpen und sogar bis zum über 200 Kilometer entfernten Weinsberger Wald! 

Drei Gründe, warum sich die Wanderung lohnt  

Murmeltiere:  Im Bereich der Thoraualm taugt’s den Murmeltieren. Mit ein wenig Glück lassen sich Bären (Männchen), Katzen (Weibchen) und Affen (Kinder) bei ihrem Treiben beobachten. 

Eine kleine Herausforderung: Einfach ist das letzte Stück nicht mehr, verlangt sie doch einiges von uns ab. Da wir uns aber nicht stundenlang durch eine Gesteinswüste kämpfen müssen, sondern nur ungefähr eine Dreiviertelstunde von der Thoraualm bis zum Gipfel brauchen, ist die Tour all denjenigen zu empfehlen, die eine kleine Herausforderung suchen. 

Ruhe und Einsamkeit: Durch den nicht so einfach zu findenden Zustieg und die Kraxeleinlage zum Schluss bleibt die Thorauschneid von Menschenmassen verschont, weswegen man den Gipfel nur mit wenigen Menschen teilen muss. 

Für wen die Tour nix ist

Wer weder Orientierungsvermögen noch Trittsicherheit besitzt, sollte von der Tour absehen.

Let’s go! 

Wir starten unsere Tour am kleinen Parkplatz Marmorbruch, der uns schon von den letzten Touren auf den Hochfelln bekannt ist. Von dort aus geht es über einen breiten und nur wenig steilen Waldweg, der nur mäßig steil in circa zehn Minuten zum ehemaligen Marmorsteinbruch führt. An den Kletterern, die sich ihren Weg durch die Wand suchen, vorbei, erreichen wir nach einer Weggabelung und 20 Minuten den Weiler Haßlberg. Dort folgen wir der Fahrstraße in Richtung Glockenschmiede, welche wir nach einer weiteren Viertelstunde erreichen (erst nach der Brücke nach rechts abbiegen!). Nach der Glockenschmiede geht es entlang des Thoraubachs auf einer Forststraße in Richtung unseres heutigen Zieles. Auch wenn es zuerst so aussieht, den ersten Abzweig nach rechts nehmen wir nicht, auch nicht den zweiten beim Schilderbaum: Bis wir die Thoraualm erreichen, halten wir uns links!  

Am rauschenden Thoraubach vorbei...
Am rauschenden Thoraubach vorbei... © Simon Schmalzgruber

Zuerst einmal geht’s aber durch einen Canyon, dessen schroff aufragende Felstürme uns ehrfürchtig machen. Bald tut sich hingegen das weite Hochplateau der Thoraualm auf, welche wir nach ungefähr 20 Minuten erreichen. Ein bisschen noch in Richtung Hochfelln, doch sobald wir den Bach erreichen, geht es über den Hang nach oben. An tollenden Murmeltieren und ihren Bauten vorbei orientieren wir uns dabei an einem abgestorbenen Baum, der so ziemlich der einzige Orientierungspunkt ist. Von dort gelangen wir auf einen kleinen Steig, dessen Spuren mit zunehmender Höhe deutlicher werden. Allerdings wird es auch immer steiler. Wir gelangen an den Gipfelaufbau, hier werden unsere Kletterfertigkeiten geprüft. In nicht allzu schwerer, aber auch nicht allzu leichter Ier Kletterei geht es die letzten Meter hoch bis zum Gipfel. Berg Heil! 

Abstieg wie Aufstieg. 

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