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Wander-Tipp: Auf einen einsamen Gipfel mitten im Naturschutzgebiet

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Von: Simon Schmalzgruber

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Tolle Abendstimmung auf dem Gipfel der Rudersburg
Tolle Abendstimmung auf dem Gipfel der Rudersburg! © Simon Schmalzgruber

Schleching – Jeden Freitag lesen Sie hier unseren Wander-Tipp. Dieses Mal geht es von der Talstation der Geigelsteinbahn auf die Rudersburg. 

Die Rudersburg: Ein markanter Berg direkt auf der deutsch-österreichischen Grenze, aussichtsreich und dennoch im Schatten seiner bekannteren und frequentierteren Nachbarn Breiten- und Geigelstein. Wohl dem, der die Ruhe sucht, denn der ist auf der Rudersburg genau richtig! 

Die Wanderung im Überblick  

Berg/Gipfel: Rudersburg, 1.434 Meter, Chiemgauer Alpen 

Höhenmeter der Wanderung: Circa 1.000 Höhenmeter 

Wanderparkplatz/Adresse fürs Navi: Parkplatz Geigelsteinbahn, Geigelsteinstraße 55, 83259 Schleching, gebührenpflichtig 

Gehzeit: Circa zweidreiviertel Stunden 

Schwierigkeit: mittelschwer 

Einkehrmöglichkeiten: in Deutschland momentan keine (Wuhrsteinalm wegen Renovierungsarbeiten bis 2022 geschlossen), in Österreich Karalm, 1.268 Meter (wenige Minuten vom Aufstiegsweg entfernt) 

Benötigte Ausrüstung / Kenntnisse: Festes Schuhwerk, gegebenenfalls Stöcke und Trittsicherheit und etwas Orientierungsvermögen. 

Wann sollte man aufpassen? Bei Nässe sollte die Tour nicht angegangen werden, außerdem besteht im Gipfelbereich Absturzgefahr. Zudem durchquert man Weidegebiet, wo man besonders auf die Rinder aufpassen muss! 

Ist die Wanderung für Anfänger geeignet? 4/5 Punkte: Nicht zu lang, nicht zu kurz, allerdings ist etwas Orientierungsvermögen und Vorsicht auf der Almweide gefordert. Eine solide Tour für Einsteiger! 

Für Familien mit Kindern geeignet? 3/5: Familien mit Kindern sollten die Absturzgefahr im Gipfelbereich und das Weidegebiet bedenken, ansonsten ist die Tour auch diesen zu empfehlen! 

Für Hunde geeignet? 3/5: Hundebesitzer sollten auf jeden Fall Wasser mitnehmen, da es ab circa 1.200 Metern nahezu keine Quellen mehr gibt, außerdem muss man bedenken, dass sich der Weg durch das Naturschutzgebiet zieht und somit Hunde angeleint werden müssen! 

Lohnt der Gipfel-Ausblick? 4/5: Lediglich der Chiemsee und die Zentralalpen zwischen Großvenediger und den Zillertaler Alpen sind nicht zu sehen, ansonsten gibt es eine tolle Aussicht über die Chiemgauer Alpen, das Inntal, das Kaisergebirge, die Berchtesgadener Alpen bis hin zur Glocknergruppe! 

Drei Gründe, warum sich die Wanderung lohnt  

Naturschutzgebiet Geigelstein: Auf dem Weg zum Gipfel bewegt man sich über große Strecken durch das Naturschutzgebiet Geigelstein, das für seinen Pflanzen- und Tierreichtum bekannt ist. Mit etwas Glück können sogar Murmeltiere beobachtet werden! 

Ruhe und Einsamkeit: Während auf den benachbarten Gipfeln des Breiten- und des Geigelsteins der Bär steppt, hat man am ehesten auf der Rudersburg seine Ruhe und kann das Gipfelglück genießen, ohne es sich mit Hundertschaften teilen zu müssen. 

Aussicht: Für die vergleichsweise geringe Höhe von 1.434 Metern ist die Aussicht auf der Rudersburg beeindruckend: So sind nicht nur die Tiefblicke auf Achen- und Inntal eine Schau, auch der weitere Blick zu den Steinbergen, den Berchtesgadener Alpen und den Zentralalpen ist beeindruckend! 

Für wen die Tour nix ist  

Wer keine Trittsicherheit besitzt, sollte von der Tour absehen. 

Auf geht’s! 

Wir starten unsere Tour auf dem Parkplatz Geigelstein, für den wir (leider) Parkgebühren abdrücken müssen. Die ersten Meter gehen wir den Weg, der uns auch auf Breiten- und Geigelstein führt. Nach fünf Minuten gelangen wir an eine Weggabelung: links geht der Normalweg auf die Rudersburg hoch, rechts geht es aber auch. Wir nehmen dieses Mal den rechten Weg. Dieser führt uns in gut eineinhalb Stunden über eine moderat steigende Forststraße in das Gebiet der Wuhrsteinalm, in die wir leider momentan nicht einkehren können, da sie voraussichtlich bis April/Mai 2022 renoviert wird. Sei’s drum! Im Almgebiet halten wir uns links und gehen links am Fuß des Breitensteins vorbei. Der Weg schmälert sich, wird steiler und etwas schroff. Wir gelangen auf ein Hochplateau, in dem der Weg sich hochschlängelt: Hier halten wir uns wiederum links und über einen schmalen Pfad geht es steil den Bergwald hoch. Ist diese Passage überwunden, befinden wir uns auf dem Gebiet der Karalm auf 1.424 Metern.

Etwas knifflig zu finden: Die Markierungen auf dem Weg zur Rudersburg.
Etwas knifflig zu finden: Die Markierungen auf dem Weg zur Rudersburg. © Simon Schmalzgruber

Nur noch zehn Höhenmeter bis zum Gipfel, also nicht mehr weit – meint man! Denn erst müssen wir wieder einige Höhenmeter absteigen, der Weidezaun gibt uns Orientierung. Mittlerweile sind wir schon in Österreich, insofern ist es kein Wunder, wenn die Wegweiser etwa anders aussehen. Wir gelangen an eine Asphaltstraße, der wir weiter nach unten folgen und plötzlich taucht der kegelförmige Gipfel der Rudersburg auf! Wir folgen der Straße ein wenig, ehe wir nach links ins Weidegebiet abbiegen. Dort überqueren wir den Weidezaun und linksseitig eines kleinen Vorgipfels gelangen wir nach etwas unübersichtlicher Steigerei (Markierungen sind etwas knifflig zu finden) auf ein nächstes kleines Hochplateau. Dort folgen wir den Wegweisern und endlich geht es an den Schlussspurt. Wieder einmal tauchen wir in den Wald ein und letztlich geht es in einer halben Stunde recht steil, erst über Treppen, dann über Schrofen zum Gipfel. Berg Heil! 

Abstieg wie Aufstieg. 

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