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Auf den nördlichsten Tausender der Bayerischen Alpen 

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Von: Simon Schmalzgruber

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Vom Gipfel des 1.333 Meter hohen Teisenbergs hat man einen schönen Blick hinüber zu Untersberg und Staufen.
Vom Gipfel des 1.333 Meter hohen Teisenbergs hat man einen schönen Blick hinüber zu Untersberg und Staufen. © Simon Schmalzgruber

Teisendorf – Jeden Freitag lest Ihr hier unseren Wander-Tipp. Dieses Mal geht es vom Wanderparkplatz Seiberstadt auf den Teisenberg. 

Der Teisenberg: Ein unscheinbarer, sanfter Bergrücken vor der wilden Kulisse des Staufenmassivs mit bewegter Geschichte: Bereits seit der Römerzeit soll hier Eisenerz abgebaut worden sein. Eine Tradition, die bis 1925 andauern sollte. Doch nicht nur wegen seines wertvollen Bodenschatzes ist der Teisenberg bekannt: Der Teisenberg ist nämlich die nördlichste Erhebung über 1.000 Meter in den gesamten Bayerischen Alpen. 

Die Wanderung im Überblick  

Berg/Gipfel: Teisenberg, 1.333 Meter, Chiemgauer Alpen 

Höhenmeter der Wanderung: Circa 700 Höhenmeter 

Wanderparkplatz/Adresse fürs Navi: Wanderparkplatz Seiberstadt, Seiberstadt 2, 83317 Teisendorf, kostenlos

Gehzeit: Circa zwei Stunden 

Schwierigkeit: einfach 

Einkehrmöglichkeiten: Stoißer Alm, 1.270 Meter, ab 1. Mai geöffnet, circa fünf Minuten vom Aufstiegsweg 

Benötigte Ausrüstung / Kenntnisse: Festes Schuhwerk, gegebenenfalls Stöcke, ein wenig Trittsicherheit und Orientierungsvermögen 

Wann sollte man aufpassen? Eine Passage im Mittelteil kann bei Schneeresten etwas problematisch werden, ansonsten ist die Tour auf den Teisenberg wenig schwierig. 

Ist die Wanderung für Anfänger geeignet? 5/5 Punkte: Kurz, kaum ausgesetzt, technisch anspruchslos: Die Tour auf den Teisenberg ist perfekt für Einsteiger!  

Für Familien mit Kindern geeignet? 5/5: Durch die Kürze und die kaum vorhandenen Gefahren ist die Tour auch Familien mit Kindern wärmstens zu empfehlen! 

Für Hunde geeignet? 5/5: Für Hund und Herrchen gilt das Gleiche: Keine Gefahren, aufe auf’n Teisenberg! 

Lohnt der Gipfel-Ausblick? 3/5 Punkte: Dadurch, dass der Gipfel einerseits stark bewachsen ist, andererseits höhere Berge die Sicht in den Süden weitgehend einschränken, ist der Teisenberg nicht der Aussichtsberg schlechthin. Dennoch ergibt sich ein schöner Ausblick auf Salzburg, das nahe Staufenmassiv und einzelne Berge der Zentralalpen wie zum Großen Wiesbachhorn oder zum Olperer. 

Drei Gründe, warum sich die Wanderung lohnt

Als Feierabendtour geeignet: Durch die Kürze kann die Tour auf den Teisenberg auch nach Feierabend unternommen werden. 

Easy Peasy: Durch kaum vorhandene alpine Gefahren ist die Tour so einfach, dass sie im Grunde für jeden machbar ist. 

Stoißer Alm: Einfach erreichbar, Treffpunkt für Jung und Alt. Neben süffigem Bier ist vor allem der Kaiserschmarrn sehr beliebt. 

Für wen die Tour nix ist  

Wer am Berg die Einsamkeit sucht, findet sie am Teisenberg nicht, denn durch seine leichte Erreichbarkeit tummeln sich immer Menschen am Gipfel. 

Und Marsch! 

Wir starten unsere Tour am Wanderparkplatz Seiberstadt unmittelbar neben der Autobahn. Von dieser entfernen wir uns gleich und folgen dem Wegweiser in Richtung Teisenberg. Noch müssen wir uns an Häusern vorbeischlängeln, doch keine zehn Minuten später verlassen wir die Zivilisation und tauchen in den Wald ein. Von dort aus geht es mäßig steil und nicht ausgesetzt nach oben. Je mehr wir an Höhe gewinnen, desto höher ist auch im Frühjahr die Chance, noch auf Altschnee und Alteis zu treffen. Hier sei geraten, Grödel mit einzupacken, denn besonders das Alteis kann garstig werden. Wenig ereignisreich geht es über den Steig nach oben, der mal schmäler, mal breiter wird. Eine halbe bis Dreiviertelstunde nach Beginn unserer Tour müssen wir ein bisserl aufpassen: Der Weg gabelt sich. Hier halten wir uns links und steigen über den steileren Abschnitt nach oben. 

Diese Traverse ist besonders bei Altschnee knifflig.
Diese Traverse ist besonders bei Altschnee knifflig. © Simon Schmalzgruber

Wir haben schon viel an Höhe gewonnen und erste Ausblicke ins Alpenvorland ergeben sich. Eine gute Stunde nach Beginn unserer Tour kommt die schwierigste Stelle: Eine etwas abschüssige Traverse, die besonders bei Altschnee knifflig ist. Doch ist diese überwunden, steht dem Gipfelsturm nichts mehr entgegen. Außer einer Stunde Aufstiegszeit, versteht sich. Ein Verlaufen am Teisenberg ist schwierig, denn immer wieder helfen uns Beschilderungen an Weggabelung bei der Orientierung. So stehen wir nicht mit Fragezeichen über dem Kopf an der oder der Gabelung, sondern folgen den Schildern nach links, nochmal links und dann rechts. Schon sind wir auf dem Gipfelgrat! Sofern man es als Gipfelgrat bezeichnen kann, denn auch dieser ist nicht ausgesetzt. Zugegebenermaßen, ein wenig steil wird’s jetzt, allerdings hat dieses Aufsteigen durch eine Allee auch was. Eine Viertelstunde nach dem letzten Wegweiser lichtet sich der Wald und wir hätten die Möglichkeit, nach links zur Stoißer Alm abzubiegen. Geradeaus dauert es keine fünf Minuten mehr und wir sind auf dem Gipfel angelangt. Berg Heil! 

Abstieg wie Aufstieg. 

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