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Wander-Tipp: Eine etwas anspruchsvollere Tour mit herrlichem Tiefblick 

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Von: Simon Schmalzgruber

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Mit etwas Fantasie erscheinen die Gipfel des Gföll- (1.627 Meter, links) und des Grubhörndls (1.747 Meter) als schlafender Mensch.
Mit etwas Fantasie erscheinen die Gipfel des Gföll- (1.627 Meter, links) und des Grubhörndls (1.747 Meter) als schlafender Mensch. © Simon Schmalzgruber

Lofer – Jeden Freitag lesen Sie hier unseren Wander-Tipp. Dieses Mal geht es vom Endpunkt der Höhenstraße Loferer Alm auf das Grubhörndl. 

Ein Berg, viele Facetten. Je nachdem, von wo man auf das Grubhörndl sieht, erscheint es als markanter Dorn oder sanfter Latschenbuckel. Doch wie es auch aussieht, eins ist sicher: Das Grubhörndl ist der höchste Berg der Berge um die Loferer Alm und verhältnismäßig wenig erschlossen. Deshalb ist der Anstieg anspruchsvoller – doch nicht zu unserem Nachteil, denn der Ausblick vom Gipfel entschädigt alle Mühen.   

Die Wanderung im Überblick  

Berg/Gipfel: Grubhörndl, 1.747 Meter, Chiemgauer Alpen 

Höhenmeter der Wanderung: Circa 350 Höhenmeter 

Wanderparkplatz/Adresse fürs Navi: Endpunkt der Höhenstraße Loferer Alm, mautpflichtig (10 Euro); Alternative: Bergstation der Seilbahn (etwas weiter unten) 

Gehzeit: Insgesamt zweieinhalb bis drei Stunden 

Schwierigkeit: mittelschwer (rot) 

Einkehrmöglichkeiten: Im Tourenbereich ein gutes halbes Dutzend Kaser und Hütten 

Benötigte Ausrüstung / Kenntnisse: Festes Schuhwerk, gegebenenfalls Stöcke, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit 

Wann sollte man aufpassen? Dadurch, dass das Gebiet der Loferer Alm stark frequentiert ist, muss man sich auf viel Gegenverkehr einstellen, außerdem besteht im Gipfelbereich Absturzgefahr. 

Ist die Wanderung für Anfänger geeignet? 4/5 Punkte: Technisch ist die Tour fordernder als seine grasigen Nachbarn, außerdem stürzt das Grubhörndl gen Osten über 1.000 Meter ins Saaalachtal ab. Dank der Kürze ist die Tour trotzdem für Anfänger empfehlenswert. 

Für Familien mit Kindern geeignet? 4/5: Familien sollten die Steilabstürze bedenken. Dennoch waren am Tourentag viele Familien mit ihren Kindern am Gipfel anwesend.

Für Hunde geeignet? 4/5: Hundebesitzern kann die Tour ebenfalls empfohlen werden, allerdings sollten sie in der Nähe von Kühen angeleint werden. 

Lohnt der Gipfel-Ausblick? 4/5: Der Blick auf die schnee- und gletscherbedeckten Gipfel der Zentralalpen bleibt größtenteils verwehrt, allerdings ist der Nahblick auf die Loferer Steinberge und der Berchtesgadener Alpen sowie der Tiefblick ins gut 1.000 Meter darunter liegende Saalachtal herrlich!

Drei Gründe, warum sich die Wanderung lohnt  

In der Kürze liegt die Würze: Durch die Kürze der Tour erscheint der technisch anspruchsvollere Weg auf das Grubhörndl gleich weniger anstrengend, sodass man viel Action für wenig Aufwand bekommt. 

Loferer Alm: Durch den weit oben gelegenen Startpunkt ist nicht nur ein Gipfel möglich, wer mehr im Tank hat, kann auch beispielsweise den benachbarten Schönbichl oder das Schwarzeck ansteuern. 

Aussicht: Hafner- und Ankogelgruppe, das sind lediglich die zwei Bergstöcke der Hohen Tauern, die man vom Gipfel aus bei schöner Sicht sehen kann. Doch auch wenn der Blick auf die ganz Großen verwehrt ist, so sind es die Berge der näheren Umgebung, die die Aussicht so sehenswert machen: Einerseits blickt man auf das über 1.000 Meter weiter unten liegende Saalachtal, andererseits rauben uns die gut 2.000 Meter abstürzenden Nordwände der Loferer Steinberge schier den Atem. 

Für wen die Tour nix ist  

Durch die massive Erschließung des Hochplateaus herrscht auf der Loferer Alm viel Betrieb, sodass man nie gänzlich alleine ist. Wen das stresst, sollte sein Glück lieber in den wenigen Kilometer entfernten Loferer Steinbergen versuchen! 

Auf geht’s! 

Wir starten unsere Tour am Endpunkt der Höhenstraße auf 1.419 Metern. Von dort aus geht an einer Schranke vorbei und eine gute Minute später gelangen wir an eine Weggabelung. Hier biegen wir links ab und gehen ein wenig auf der Route, die uns auch auf den Schönbichl führt. Beim Schneiderkaser biegen wir diesmal allerdings links ab. Bald gelangen wir an ein Weidetor, das wir an einem schmalen Durchlass passieren. Allmählich steilt die Forststraße an und in weitläufigen Serpentinen geht es dem latschigen Gipfelaufbau entgegen. Alleine sind wir hier bei weitem nicht: Einerseits durch die Heerscharen an Touristen, andererseits haben viele Kühe hier ihr Weidegebiet, die den Betrieb allerdings gewohnt sind. Vor einer weiteren Linkskurve biegen wir rechts ab und auf einem schmalen, schrofigen Steig geht es Lawinenfangzäunen entgegen. Jetzt sind es nur noch gut 20 Minuten bis zum Gipfel! Auf dem Steig tauchen wir bald in den Bergwald ein und durch Latschen und zuletzt über Schrofen ist der Gipfel schon erreicht. Berg Heil! 

Vom Gipfel des Grubhörndls haben wir einen herrlichen Tiefblick ins Salzburger Saalachtal!
Vom Gipfel des Grubhörndls haben wir einen herrlichen Tiefblick ins Salzburger Saalachtal! © Simon Schmalzgruber

Für den Abstieg nehmen wir uns eine andere Route vor, die relativ steil und schrofig die Nordseite hinabfährt. Hin und wieder helfen uns auch Treppen oder Trittbügel, die gefährlichere Passagen entschärfen. Nach spätestens einer halben Stunde ist dieser Part allerdings wieder überwunden und an den Fangzäunen entlang geht es bald an eine Weggabelung. Hier biegen wir links ab und sind kurze Zeit später wieder an der Aufstiegsroute. Wer noch ein wenig Abwechslung möchte, kann nach rechts abbiegen und an den Rindern vorbei auf einem schmalen Pfad in den Wald eintauchen, der uns in weiteren 30 Minuten an die Bergstation der Seilbahn bringt. Hier dann auf der Fahrstraße wieder nach oben und wir sind in gut 15 Minuten am Ausgangspunkt. 

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