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Löwen-Coach Wiedmann: „War von Anfang an klar, dass es eine schwere Saison wird“

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Von: Markus Altmann

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Der Wasserburger Niki Wiedmann zählt zur Generation der jungen Trainer.
Der Wasserburger Niki Wiedmann zählt zur Generation der jungen Trainer. © Michael Buchholz

Die Wasserburger Löwen fielen nach der Derby-Niederlage gegen den SV Kirchanschöring auf einen Abstiegs-Relegationsplatz zurück. beinschuss.de hat vor dem Heimspiel am Freitag mit Cheftrainer Niki Wiedmann über die angespannte Personallage, die Gründe für den Fehlstart und seine Ansatzpunkte für die Trendwende gesprochen.

Wasserburg am Inn - Der Saisonauftakt in die Bayernliga Süd mit drei Siegen in Folge war für den TSV 1880 Wasseburg vielversprechend, doch seit sieben Partien wartet die Mannschaft von Cheftrainer Niki Wiedmann auf den nächsten Dreier. Zuletzt verloren die Wasserburger sogar vier Spiele in Serie. Ein Grund dafür ist unter anderem auch die angespannte Personallage. Mit Michael Denz, Matthias Heiß, Marko Dukic und Markus Grübl fehlen wichtige Spieler.

Kommender Gegner ist der SSV Jahn Regensburg II

Solch eine Serie erlebten die Löwen, die nach den fünf Aufstiege in Folge und eine starken ersten Saison in der Bayernliga vom Erfolg verwöhnt waren, schon lange nicht mehr. Am Freitagabend gastiert mit der U23 des SSV Jahn Regensburg ein direkter Konkurrent in der Altstadt, denn die Domstädter haben nur einen Punkt mehr auf dem Konto.

Vor dem Heimspiel hat beinschuss.de mit Cheftrainer Wiedmann über die angespannte Personallage, die Gründe für den Fehlstart, seine Ansatzpunkte für die Trendwende und über den kommenden Gegner gesprochen.

Hallo Niki, wie ist der aktuelle Stand bei euren Verletzten?

Niki Wiedmann: Michael Denz ist in dieser Woche wieder ins Training eingestiegen. Ob er am Freitag bereits sein Comeback geben kann, wird sich aber erst noch herausstellen. Matthias Heiß ist leider weiterhin kein Thema. Markus Grübl wird uns mit Sicherheit noch sechs Wochen mit seiner Schulterverletzung fehlen und Sebastian Weber wird noch etwa vier Wochen brauchen. Bitter ist zudem, dass Marko Dukic für das komplette Jahr raus ist.

Vor dem Derby gegen Kirchanschöring verletzte sich auch noch Stammtorwart Dominic Zmugg, jetzt habt ihr sogar Ex-Keeper Georg Haas wieder aktiviert. Heißt das, dass Zmugg länger fehlen wird?

Wiedmann: Am Anfang dachten wir, dass es keine schlimme Verletzung bei Dominic ist. Doch nun schaut es nicht gut aus, er hat Schmerzen und wird sich jetzt am Knie einer MRT-Untersuchung unterziehen. Dann wissen wir mehr. Alexander Boschner ist zum Glück wieder einsatzfähig. Aber wir haben jetzt trotzdem Georg dazu genommen, auch weil wir in der kommenden Woche um 17.30 Uhr ein Auswärtsspiel in Augsburg haben. Da müssen wir um 13 Uhr aus Wasserburg losfahren und bislang steht uns kein Torwart zur Verfügung.

Uns ist eine erfahrene Achse des Teams weggebrochen.

Trainer Niki Wiedmann über die Verletztenmisere

Wie gehst du mit Situation um? Verzweifelt man da nicht als Trainer bei so vielen Verletzten?

Wiedmann: Ich muss zugeben, dass ich selber so eine Verletzungswelle noch nicht erlebt habe. Es keine coole Situation momentan ist, denn es kommt alles zusammen. Bis kurz vor dem Spiel hat man Angst, wenn das Telefon klingelt, dass sich nochmal jemand verletzt abmelden muss. Als Trainer können wir derzeit nur von Woche zu Woche schauen und leider wird es immer schlimmer. Wir haben sehr viel Pech, ich würde das nicht auf die hohe Belastung schieben.

Warum wiegen diese Verletzung so schwer, dass ihr seitdem nicht mehr gewinnen konntet?

Wiedmann: Man muss ganz klar betonen, dass es sich hierbei um absolute Stammspieler und teilweise auch Führungsspieler handelt. Uns ist eine erfahrene Achse des Teams, welches wir vor der Saison eingeplant haben, weggebrochen. Für die jungen Spieler ist das schwierig, in solch einer Situation die Verantwortung zu übernehmen. Die fühlen sich wohler, wenn erfahrene Spieler neben ihnen stehen.

Wo liegen für dich - neben den Verletzten - die Gründe, dass es aktuell nicht läuft?

Wiedmann: Die Spieler, die aktuell auflaufen können, haben sehr viele Einsatzzeiten und müssen oft durchspielen. Da ist es neben der Qualitäts- auch eine Kraftfrage. Zudem ist das Selbstvertrauen in solch einer Phase nicht groß. Die Jungs die spielen, machen das aber wirklich ordentlich bislang. Wir müssen jetzt nach vorne schauen und Gas geben.

Jetzt heißt er erstmal Punkte holen und da hinten rauskommen.

Wiedmann will mit seinem Team die Trenwende einleiten.

Ihr steht derzeit auf einem Abstiegs-Relegationsplatz. War das so zu erwarten?

Wiedmann: Uns war von Anfang an bewusst, dass es eine schwere Saison wird. Wir haben mit Robin Ungerath, Dominik und Matthias Haas drei ganz wichtige Spieler verloren. Vor allem die beiden Haas-Brüder waren in den letzten Jahren die prägenden Gesichter des Vereins. Beide waren ganz besondere Spieler und haben auch auf und neben dem Platz die Verantwortung übernommen. Das kann man nicht von heute auf morgen kompensieren.

Dabei war der Saisonstart mit drei Siegen in Folge richtig gut.

Wiedmann: Das stimmt. Aber wenn man ehrlich ist, hatten wir auch in diesen Spielen etwas Glück, auch wenn man erstmal gewinne muss. Trotzdem konnten wir diesen Auftakt gut einschätzen und wussten was auf uns zukommt.

Der Verein war in der vergangenen Jahren vom Erfolg verwöhnt. Wird es langsam unruhig?

Wiedmann: Natürlich ist die Erwartungshaltung aufgrund der Vergangenheit hoch und wir sind es nicht mehr gewohnt, solch eine negative Phase zu haben. Trotzdem bleiben wir als Verantwortliche ruhig, vor allem unser Abteilungsleiter Kevin Klammer bringt ganz viel Ruhe rein. Uns nervt die Situation ja selber. Wir sollten uns aber auch bewusst sein, dass es nicht selbstverständlich ist, sich in der Bayernliga zu etablieren.

Was stimmt dich optimistisch, dass ihr die Wende einleiten könnt? 

Wiedmann: Jetzt heißt er erstmal Punkte holen und da hinten rauskommen, damit wir am Ende über den Strich stehen und in der Liga bleiben. Ich bin davon überzeugt, dass wenn der ein oder andere Verletzte wieder zurückkommt, dann haben wir sehr viel Qualität auf dem Platz. Da mache ich mir keine Sorgen.

Wir müssen weiter an Details arbeiten.

Wasserburgs Cheftrainer Niki Wiedmann

Wo liegen für dich die Ansatzpunkte, um den Bock wieder umzustoßen?

Wiedmann: Wir müssen weiterarbeiten und die individuellen Fehler abstellen. Gefühlt müssen wir viel mehr Aufwand betreiben, um uns eine Torchance zu erarbeiten als unsere Gegner. Und wenn wir dann eine gute Möglichkeit haben, dann fehlt uns aktuell das Selbstvertrauen, um diese dann konsequent zu nutzen. Wir müssen weiter an Details arbeiten und die mannschaftliche Geschlossenheit, die uns über Jahre ausgezeichnet hat, wieder reinbringen. Und dann ist es wichtig Erfolgserlebnisse zu sammeln.

Am Freitagabend geht es gegen den SSV Jahn Regensburg II. Wie schätzt du den kommenden Gegner ein?

Wiedmann: Wie alle U23-Teams von Profimannschaften sind die Spieler technisch und taktisch sehr stark. Sie haben eine gute Spielanlage, weshalb das keine einfache Aufgabe wird. Wir müssen aber auf uns schauen, das heißt wir müssen kompakt und aggressiv spielen und unsere Chancen nutzen. Damit wir endlich zu Hause in der Altstadt wieder punkten.

Niki Wiedmann, vielen Dank für das Interview und viel Glück am Freitag.


ma

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