Häckl schließt sich Pleiskirchen an: „Hätte das nie im Leben für möglich gehalten“

Dem DJK-SV Pleiskirchen ist ein echter Transfer-Coup gelungen. Mit Felix Häckl, der zuletzt in der Jugend des TSV 1860 München kickte, konnte der Kreisklassist einen hochtalentierten Spieler für seine eigenen Reihen gewinnen. Nach über einem halben Jahr Fußball-Pause ist der 18-Jährige zurück. „Ich hab einfach wieder Bock“, sagte er im Gespräch mit beinschuss.de.
Pleiskirchen - Der DJK-SV Pleiskirchen hat auf dem Transfermarkt ordentlich zugeschlagen und mit Felix Häckl einen jungen, hochtalentierten und hungrigen Mann für sich und seine eigene Offensive gewinnen können. Der erst 18-Jährige machte zuletzt über ein halbes Jahr eine Fußball-Pause und kickte davor im Nachwuchsleistungszentrum des TSV 1860 München.
Häckl stieg mit den Löwen in die A-Junioren-Bundesliga auf
Über Pleiskirchen, Neumarkt St. Veit und Mühldorf landete Häckl im Sommer 2018 im NLZ des SV Wacker Burghausen. Nach drei erfolgreichen Jahren bei den „Salzachstädtern“ wagte er den Sprung zum TSV 1860 München, wo er auf Anhieb in der B-Junioren-Bundesliga Einsatzminuten sammeln durfte.
In der U19 der Löwen tat sich der 18-Jährige allerdings sehr schwer und kam nur zu Kurzeinsätzen. Trotzdem stieg er im vergangenen Jahr in die A-Junioren-Bundesliga auf. Im Sommer legte er dann eine Fußball-Pause ein, die bis vor kurzem anhielt. Doch nun hat Häckl wieder Lust auf Fußball und schloss sich deswegen mit sofortiger Wirkung dem Kreisklassisten Pleiskirchen an.
Bei Pleiskirchen geht es auch viel um das Miteinander.
beinschuss.de sprach mit dem Offensivmann über seine Zeit beim SV Wacker Burghausen und dem TSV 1860 München. Zudem verrät er, warum er eine Fußball-Pause eingelegt hat und wieso er sich für ein Engagement beim DJK-SV Pleiskirchen entschieden hat.
Hallo Felix, Glückwunsch zu deinem Engagement beim DJK-SV Pleiskirchen. Wie ist der Kontakt zu dem Kreisklassisten entstanden?
Felix Häckl: Wenn ich ehrlich bin, ist der Kontakt nie abgebrochen, weil ich ja bei Pleiskirchen das Fußball spielen angefangen habe. Trotzdem hätte ich nie im Leben dran gedacht, dass ich jemals wieder für meinen Heimatverein auflaufen werde (lacht). Aber ein Nachbar von mir spielt schon länger dort und hat mich immer wieder gefragt, ob ich es mir nicht mal anschauen möchte. Deswegen war ich dann mal bei einem Training und auch bei der Weihnachtsfeier war ich direkt mit dabei.
Warum hast du dich dann für diesen Schritt entschieden?
Häckl: Weil es eine super Mannschaft ist. Ich verstehe mich mit allen hervorragend und mich hat auch das ganze Drumherum beeindruckt. Wir sind seit gestern in der Vorbereitung und davor hatten wir immer einmal in der Woche eine Spinning-Einheit. Es ist einfach nur Wahnsinn, wie viel bei Pleiskirchen gesponsert und organisiert wird. Zudem herrscht dort eine lockere Atmosphäre vor und es geht nicht nur um Fußball, sondern auch um das Miteinander, was mir sehr wichtig ist.
Ich bin sehr dankbar für meine Zeit in den Nachwuchsleistungszentren.
Fußballerisch hast du ja eine Top-Ausbildung genossen. Du warst u.a. in den Nachwuchsleistungszentren von Wacker Burghausen und 1860 München aktiv. Wie bewertest du deine Zeit bei den Salzachstädtern?
Häckl: Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich meine drei Jahre bei Burghausen besser bewerten würde als meine Zeit bei den Löwen. Während ich bei Wacker war, wurde ich auch in die Regionalauswahl einberufen und dort wurde mir dann mitgeteilt, dass ich bei den Älteren mitspielen soll, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Das schönste Jahr war die U15, weil da haben wir in der Bayernliga oben mitgespielt und man konnte sich zeigen. Zudem hatten wir ein richtig cooles Mannschaftsgefüge. Überhaupt hatte ich bei Burghausen immer das Gefühl, dass ich sehr gut gefördert und unterstützt wurde.
Warum würdest du deine Zeit bei Burghausen besser bewerten als die beim TSV 1860 München?
Häckl: Weil bei Burghausen alles noch familiärer und mit weniger Druck verbunden war. Bei den Löwen war es wieder eine komplett andere Welt. Wir hatten viermal in der Woche Training, wobei dort echt gut auf die Belastungssteuerung geschaut wurde, was ich so davor nicht gekannt habe. Das würde ich auch auf keinen Fall negativ bewerten, im Gegenteil. Aber bei den Sechzgern musstest du einfach immer liefern und konntest dir praktisch keine Fehler erlauben. Also der Druck war schon hoch. Alles in allem bin ich aber sehr dankbar für diese Phase und bin auch stolz, dass ich es so weit geschafft habe.
Mir wurde einfach alles zu viel.
In deinem letzten Jahr bei den Löwen bist du in die U19-Bundesliga aufgestiegen. Was war das für ein Moment für dich?
Häckl: Definitiv der Schönste in meiner Zeit beim TSV 1860 München. Leider ist der Jahrgang vor uns aus der Bundesliga abgestiegen, weswegen wir in der Bayernliga ran mussten. Aber dort haben wir dann gezeigt, was wir als Mannschaft drauf haben. Wir haben uns phasenweise in einen Rausch gespielt und am Ende der Saison mit der Meisterschaft belohnt. Für mich als jüngeren Spieler war das schon eine extrem coole Erfahrung. Zudem wurde dann alles lockerer, als wir bereits als Meister feststanden. Im Training haben wir dann Fußball-Tennis gespielt und abends konnten wir länger raus. Das hat uns als Team nochmal enger zusammengeschweißt. Trotzdem habe ich mich dann im Sommer des vergangenen Jahres, trotz vieler Angebote, für eine Auszeit vom Fußball entschieden.
Warum hast du eine Fußball-Pause eingelegt?
Häckl: Ich kann ganz ehrlich sagen, dass mir alles zu viel wurde. Zum Einen dieser Druck, immer liefern und Leistung bringen zu müssen, zum Anderen die Distanz zu meiner Familie und meinen Freunden. Ich bin ein Dorfkind und ein sehr familienverbundener Mensch und das hat mir einfach in meiner Zeit in München gefehlt. Deswegen habe ich mich dann, nach reiflicher Überlegung, für eine halbjährige Pause entschieden.
Nun bist du aber zurück im Fußball. Was sind denn deine Ziele für die Rückserie mit Pleiskirchen?
Häckl: Ich möchte erstmal in die Mannschaft reinfinden und alle besser kennenlernen, wobei ich glaube, dass das kein Problem sein sollte. Auf dem Platz möchte ich mit den Jungs so viele Spiele wie möglich gewinnen, um weiterhin vorne mitreden und vor allem mitspielen zu können. Was dann im Endeffekt dabei rausspringt, werden wir sehen.
Würdest du nochmal oben angreifen wollen, wenn sich dir die Chance bietet?
Häckl: Das ist eine gute Frage (lacht). Ich würde es definitiv nicht ausschließen, aber im Moment ist mir meine Lehre wichtiger, weil ich erst etwas in der Hand halten möchte, bevor ich im Fußball den nächsten Schritt gehe. Aber wer weiß, wie es in drei Jahren aussieht.
Felix Häckl, vielen Dank für das Interview.
gz