Furiose Punkteteilung in Bad Aibling
Dass Heimspiele des TuS Bad Aibling immer wieder was besonderes sind, erwies sich am Freitag Abend beim Spiel gegen den ASV Großholzhausen mal wieder eindrucksvoll. Auch auf Grund der zahlreichen Verletzten und Urlauber ging das Heimteam aus klarer Außenseiter ins Spiel gegen den selbsternannten Aufstiegskandidaten, konnte aber dank eines großartigen Kampfes einen Punkt in Aibling behalten. Aber der Reihe nach.
Der TuS ging mit einer extrem defensiven Ausrichtung ins Spiel, so hatte Großholzhausen von Beginn an ein optisches Übergewicht und deutlich mehr Ballbesitz. Aibling agierte aus einer geschlossenen Abwehr heraus und lauerte auf Konter. Genau aus einem dieser Konter entwickelte sich auch die erste Chance des Spieles. Kapitän Florian Helldobler wurde in der 12. Minute steil geschickt, schlug einen Haken und kam aus 14 m zum Abschluss, dieser war allerdings zu unplatziert und deswegen hatte ASV-Keeper Marcel Mundo keine Mühe den Ball zu entschärfen.
Von der Führung zu sehr euphorisiert
In der 27. Minute kam dann auch der Gast zu seiner ersten Torchance, doch Marinus Grill setzte einen Kopfball aus 6m neben den Pfoseten und leitete damit die stärkste Phase der Kleeblätter ein. In der 31. Minute erzielte Maximilian Danzer das 1:0, als er einen Freistoß aus 35 m flach ins rechte Eck setzte. Nur zwei Zeigerumdrehungen später bejubelten die Aiblinger das 2:0. Wieder ging dem Tor ein Freistoß von Danzer voraus, dieses mal kam Helldobler allerdings an den Kopfball, legte auf Simon Stadler ab, der den Ball aus 6m kompromisslos unter die Latte jagte. Die Riedl-Elf war von der Führung so euphorisiert, dass sie nun aber die bis dahin sehr gute defensive Ordnung verlor.
So dauerte es nur weitere drei Minuten bis das nächste Tor fiel, in diesem Fall aber für den ASV Großholzhausen. Die Hintermannschaft des TuS konnte einige Flanken nicht richtig klären bis Maxi Schober keine Mühe hatte den Ball aus 7 Metern einzuschieben. In der 41. Minute war es dann wieder Schober der den Ausgleich für die Gäste erzielte. Nach einem Foul von Wengert an Seebacher, hatte Schober keine Mühe den fälligen Elfmeter zu verwandeln. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Halbzeit.
Psychologischer Knick? Nope!
Wer nun dachte, dass sich der TuS nun einen psychologischen Knick erlitten hatte, wurde gleich nach der Pause eines Besseren belehrt. Danzer setzte einen Freistoß aus 23m nur knapp über die Latte und die Gastgeber fanden anschließend ihre Ordnung wieder. So dauerte es bis zur 59. Minute bis Bad Aibling erneut in Führung gehen konnte. Einen langen Einwurf von Danzer, verlängerte Helldobler an den zweiten Pfosten wo Florijan Kotarac lauerte und zum 3:2 einschob. Die Gäste aus Großholzhausen wirkten ein wenig geschockt und fanden kaum eine Lösung gegen die tiefstehende Aiblinger Mannschaft.
Lediglich durch Weitschüsse konnte der ASV wirklich Gefahr ausstrahlen, diese waren aber sichere Beute für Torwart Kunze. Aibling hingegen setzte gelegentliche Konter und wurde speziell mit Freistößen von Danzer gefährlich, einen dieser Schüsse konnte Mundo gerade noch um den Pfosten lenken. Die beste Chance in der regulären Spielzeit hatte aber Großholzhausen in Person von Martin Stadler der aus fast 25m an der Latte scheiterte. Bis zur Nachspielzeit passierte dann nicht mehr viel, in dieser überschlugen sich allerdings nochmals die Ereignisse. Die Gäste warfen alles nach vorne und wurden belohnt.
Engelberger gleicht in der Nachspielzeit aus
Nachdem zuerst zwei Schussversuche geblockt wurden, kam Franz Englberger in der 92. Minute aus 12m zum Schuss und ließ Torwart Kunze keine Chance. Für Holzhausen war der Punkt allerdings zu wenig und so versuchten sie in den letzten Minuten nochmal alles. Die Chance zum Sieg hatte aber Bad Aibling, in Person des an diesem Abend überragenden Maxi Danzer. Er bekam den Ball in der eigenen Hälfte, sah dass Torwart Mundo zu weit vor seinem Tor stand und zog aus 60 Metern ab. Der Ball flog über Mundo hinweg direkt auf das Tor zu, sprang ca. 7 m vor dem Tor auf und ging, zum entsetzen der TuS-Anhänger, an die Latte. Endstand 3:3.
Hätte dem TuS vor dem Spiel jemand einen Punkt geboten wäre wahrscheinlich jeder froh darüber gewesen, auf Grund des Spielverlaufes dauerte es allerdings seine Zeit bis sich Mannschaft und Fans darüber freuen konnten. Großholzhausen hatte sich sicher mehr ausgerechnet, musste aber am Ende froh sein, überhaupt einen Punkt gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Aiblinger ergattert zu haben. (kun)