Aufsteiger mischt die Liga auf

TSV Tittmoning steht als Neuling ganz oben
14 von 26 Spieltagen sind (zumindest bei den meisten) absolviert, mehr als die Hälfte ist schon rum in der Kreisklasse 4. Wir blicken zurück auf eine Hinserie voller Überraschungen – die größte ist wohl gleich ganz oben zu finden:
Ehrung für den Aufsteiger
Zu dieser Leistung gratulierte sogar der Bürgermeister. Die Mannschaft des TSV Tittmoning ist vor Kurzem von Rathauschef Konrad Schupfner bei der Sportlerehrung ausgezeichnet worden. Die überragenden Leistungen, die im Frühjahr mit dem Aufstieg belohnt worden, fanden viel Beachtung.
Doch mit dem Wechsel in die höhere Klasse fand keineswegs ein Leistungseinbruch statt, der nicht gerade selten zu beobachten ist. Im Gegenteil: Der TSV zeigte auch in der Kreisklasse, wie guter Fußball gespielt wird. Die Konsequenz, Tittmoning grüßt von der Spitze der Tabelle.
35 Punkte, erst eine Niederlage – sehr beeindruckend die Ausbeute aus der Hinserie. Auch wenn es stets schwierig fällt eine Tendenz vorherzusagen, mindestens die Relegation ist für 1861 drin.
Fridolfing kann rankommen - gleich zum Auftakt
Streitig machen will den Platz an der Sonne sicher noch der TSV Fridolfing. Fünf Punkte fehlen zwar noch auf den ersten Rang, jedoch hat der TSV eine Partie weniger absolviert. Bestechend beim Verfolger ist die Abwehr: Erst zwölf Mal klingelte es im Kasten – der Topwert der Liga.
Zwar wäre ein Duell der beiden besten Mannschaften am Ende der Serie besonders reizvoll, doch so will es der Spielplan nicht. Dafür könnte die Kreisklasse 4 mit dieser Partie am 19. März kaum einen besseren Auftakt finden. Im Hinspiel behielt Tittmoning mit 1:0 die Oberhand.
Danach folgt im Klassement gleich ein ganzes Bündel an Teams, das nur auf einen Ausrutscher wartet: Berchtesgaden und Anger sammelten 24 Zähler in der Herbstrunde. Gerade der TSV legte im August keinen Traumstart hin: Die Pleiten gegen Vachendorf, Surheim und Otting sicher nicht eingeplant. Gerade Berchtesgaden ist zuzutrauen, dass es spannend bleibt vorne.
Torjäger ohne Konkurrenz
Aber auch Anger hat mindestens einen Trumpf im Ärmel: Der Anführer der Torschützenliste trägt nämlich die Farben des SCA: Stefan Plößl trifft wie er will, schon 15 Mal netzte er in der Hinserie. So einen Goalgetter hat keines der anderen Teams in den Reihen, der Zweitbeste Akteur (Grassaus Diokhane) traf gleich sechs Mal weniger.
Zwei Punkte hinter dem Duo rangieren die zweite Mannschaft des SV Kirchanschöring (22 Punkte), BSC Surheim und Vachendorf (jeweils 21). Auch der SCV wusste sich in der neuen Spielklasse schnell zu etablieren und klaute überraschend bei der ein oder anderen - eigentlich favorisierten - Mannschaft ein oder auch mehrere Zähler.
Kirchanschöring startete nach dem ersten Spieltag gleich mit einem 6:1 gegen Traunwalchen, die Bayernliga-Reserve also der erste Tabellenführer in der Spielzeit 2015/2016. Surheim holte in fast jedem zweiten ein Remis, sechs Unentschieden machen den Unterschied zwischen Topteams und Verfolger.
Die Abstiegszone
Spätestens jetzt beginnt in der Rangliste allmählich der Abstiegskampf. Während Piding mit 19 Punkten noch einigermaßen Luft nach unten hat, steht Inzell (16), der TSV Traunwalchen (15) und die DJK aus Otting nur knapp über dem Strich.
Der TSV startete mäßig in die neue Runde: Oft gingen nur knapp Spiele verloren, gegen Tittmoning holte man immerhin einen Zähler. Traunwalchen hat aber viel Potential, im letzten Jahr spielte die Truppe relativ lange vorne mit. Es ist nicht damit zu rechnen, dass der TSV sich ernsthaft Sorgen um den Klassenerhalt machen muss. Hier dürfte es bald wieder deutlich nach oben gehen.
Die Sorgen muss sich aber der ASV Grassau machen. Nur dreimal gingen die Achentaler als Gewinner vom Platz – viel zu wenig. Während im letzten Juni in der Relegation gegen Kay noch die Kreisliga möglich war, muss jetzt nach unten geblickt werden.
Vom Aufstiegs- zum Abstiegskandidaten
Nach dem Abgang vom Trainerduo Gruber und Torjäger Pajic steht Grassau auf einem Abstiegsrelegationsplatz. Mit Sam Diokhane hat man jedoch einen Spieler in den Reihen, der mit seinen Toren noch schlimmeres verhindern konnte.
Auf den beiden Plätzen, die sofort in Richtung A-Klasse weisen, stehen Laufen und der FC Bischofswiesen. Hier hapert es mit jeweils nur 15 geschossenen Tore nicht nur in der Offensive, der SVL ist nämlich zudem die Schießbude der Liga und kassierte bereits 39 Buden.
Der Abstand auf das rettende Ufer ist schon groß. Laufen mit erst acht Punkten, der FCB mit nochmal drei Zählern weniger. Bischofswiesen steht am Ende des Tabelle, doch noch keineswegs schon am Abgrund. Die Rettung ist nicht unmöglich: Dafür braucht es aber gleich zum Auftakt gleich mehrere (!) Erfolgserlebnisse. Sonst ist der bittere Gang in die A-Klasse nicht mehr zu vermeiden.