Beinschuss-Direkt: Fehler wie 1860 München? Nicht mit Obermeier

Es gibt wenige im Spielkreis, die ihn nicht kennen, in dieser Woche ist er Gesprächspartner bei Beinschuss-Direkt. Andreas Obermeier ist seit dieser Saison Trainer beim SV Ostermünchen II und weiß genau, was er sich von seinem Herzensverein 1860 München so gar nicht abschaut.
Es gibt wenige im Spielkreis, die ihn nicht kennen, in dieser Woche ist er Gesprächspartner bei Beinschuss-Direkt. Andreas Obermeier ist seit dieser Saison Trainer beim SV Ostermünchen II und weiß genau, was er sich von seinem Herzensverein 1860 München so gar nicht abschaut.
Servus Andi, sag mal fühlst Du dich eigentlich als Samariter der A-Klasse? Immerhin hast du den Gegner schon zweimal seine Spiel verlegen lassen und musst zusammen mit deiner Mannschaft einen ungewöhnlichen Rhythmus hinnehmen?
Andreas Obermeier: Servus Manu, naja Samariter ist vielleicht ein bisschen zu viel des Guten, ich sag mal so, eine Hand wäscht die Andere und ich hoffe falls wir mal eine Verlegung haben, wird diese auch berücksichtigt. Wir werden die freie Zeit mit ein paar anderen Aktivitäten für die Mannschaft füllen im Gegenzug werden wir den Gegnern ein paar Punkte wegnehmen (lacht).Hättest Du im Nachhinein die Spiele (0:1-Pleite gegen Tattenausen, 0:2-Pleite gegen Schechen) lieber nicht verlegen lassen?
Obermeier: Es waren sogar drei Verlegungen, auf die Tattenhausen-Spielverlegung hätte ich gerne verzichtet, da ich zu dieser Zeit im Kurzurlaub weilte und ich fleißig durch meinen Kapitän Hansi Kuchler (verletzt) per Whattsapp mit einem Live Ticker versorgt wurde, das gute 5 Gänge Menü war dann leider auch nicht mehr so gut…Du trainierst ja jetzt schon einige Wochen in Ostermünchen - Wie sind deine Eindrücke?
Obermeier: Ich bin immer noch mehr als begeistert von meinen Jungs, ein klasse Zusammenhalt, super Trainingsbeteiligung (über 80 Prozent), jeder hilft dem anderen und ich wurde super aufgenommen. Wirklich ein Verein der Kameradschaft.Was hat dich zu dem Schritt bewegt, deine Wohlfühl-Oase Happing zu verlassen und den Schritt beim SVO zu machen?
Obermeier: Ich hatte eine wirklich mehr als schöne Zeit in Happing und konnte sehr viel vom meinem Coach und Freund „Marc Wolf“ lernen, aber dieser Schritt zeichnete sich leider ein wenig ab. Im Winter 2014 wurde der Entschluss gefasst, wieder eine 2. Mannschaft zu gründen. Wir starteten auch einen Facebook Aufruf der Regen Zuspruch hatte, leider blieben nicht viele Spieler übrig und von den damaligen Spielern ließen sich auch nur sehr wenige blicken. Für mich war klar: wenn ich es mache, mache ich es „gscheid“ oder gar nicht. Daher habe ich auch meine C-Lizenz an der Sportschule in Oberhaching erworben, nun stand ich da mit meiner Ausbildung aber ohne Mannschaft. Durch meine Aufgabe als Teammanager hatte ich einen guten Draht zum Teamsport Zentrum von Markus Ratschmeier, wir kamen beim Beflocken der neuen Teambekleidung ins Gespräch und dann nahm alles recht schnell seinen Lauf und nun bin ich beim SVO II und freue mich sehr, ein Teil dieser großen Familie zu sein. Dein Saisonziel ist es, nichts mit dem Abstieg am Hut zu haben - Glaubst du nicht, dass auch noch mehr möglich ist? Immerhin profitiert ihr ja auch in der Reserve von Leuten wie Silvio Havic oder Serdar Cukadar und generell vom breiteren Kader im Vergleich zu den letzten Jahren.
Obermeier: Da hast du durchaus recht, dass wir einen mehr als breiten Kader haben und vor allem steckt auch sehr viel Qualität in diesem. Wir haben aber auch einige Dinge an der Mannschaft verändert, wie das Spielsystem oder einzelne Positionen. Wenn alles so ineinander greift wie ich mir das Vorstelle, sollte ein einstelliger Tabellenplatz schon drin sein. Ich will aber nicht den gleichen Fehler machen wie der 1. Trainer meines geliebten Chaosvereins 1860 München und sagen: "Wir müssen Meister werden oder gar aufsteigen". Und müssen dann am Schluss wie bei den Löwen über die Relegation die Klasse halten.Was ist der größte Unterschied zwischen einem Teammanager in Happing und einem Teamchef in Ostermünchen
Obermeier: In Happing habe ich das Training nur sporadisch bei Krankheit oder dergleichen geleitet, war daher viel mit Aufgaben außerhalb des Platzes beschäftigt. Nun liegt meine Aufgaben auf dem Feld bzw. an der Seitenlinie. Es ist doch schon ein gewisser Aufwand sich eine Taktik bzw. ein neues Spielsystem zu überlegen und vor allem dies auch zu trainieren bzw. wie trainiere ich überhaupt die einzelnen Punkte. Dazu gehört sehr viel Vorbereitung und Planung. Ich habe mal einen guten Satz gehört, den ich mir als Leitspruch auf meine Fahne geschrieben habe: „Wer nicht plant, plant den Misserfolg“. Ich glaube diesen Satz kann man auf sehr viele Bereiche im Leben anwenden.Wie schätzt du die diesjährige A-Klasse ein? Ist sie stärker als die letztjährige?
Obermeier: Ich glaube nicht. Durch die neue Einteilung würde ich behaupten, beide Gruppen 1 und 2 sind relativ gleich stark, in unserer Gruppe glaube ich kann jeder jeden schlagen.Wie sieht deine Zusammenarbeit mit Trainerfuchs Georg Schmelcher aus? Du kannst bestimmt viel von ihm lernen oder...
Obermeier: Schorsch ist einfach super, ich komme prima mit Ihm aus. Auch seine Personalie hat mich sehr gereizt, da er an der Sportschule lehrt und daher auch weiß was ich kann bzw. was ich nicht kann, er ist auch offen für andere Meinungen, einfach ein Klasse Typ. Eine zweite Mannschaft profitiert ja auch immer von guten Jugendspielern, die in den Herrenbereich kommen. Wie sind deine Eindrücke von den Nachwuchs-Kickern?
Obermeier: Mit Felix Schmid und Maxi Haas haben wir zwei klasse Spieler für den Herrenbereich dazu gewonnen, gerade beim Maxi merkt man seine jahrelange Ausbildung bei 60 Rosenheim. Felix hat das Herz am rechten Fleck und ist ein super Kämpfer, sowas mag ich. Es haben auch schon ein paar A-Jugend Spieler in der Vorbereitung bei uns mittrainiert, da können wir uns wirklich auf ein paar geile Kicker freuen. Und zum Abschluss vervollständigst du als Löwen-Fan bitte noch folgenden Satz: Der TSV 1860 München wird in dieser Saison...
Obermeier: …Tabellenplatz mäßig nicht so gut abschneiden wie beide Ostermünchner Herrenmannschaften.