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Beinschuss-Direkt: "Habe der Bank diese Grätsche versprochen"

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Markus Wallner (links) bekommt von Beinschuss-Chefreporter seinen ersten Comeback-Ballkontakt auf Video gezeigt.
Markus Wallner (links) bekommt von Beinschuss-Chefreporter seinen ersten Comeback-Ballkontakt auf Video gezeigt. © beinschuss.de

beinschuss.de hat mit Markus Wallner vom TSV 1860 Rosenheim unmittelbar nach seinem Comeback nach über zweijähriger Verletzungspause gesprochen. Es entstand ein Gespräch über Leidenszeiten, Reality-Soaps und Verwirrspielchen.

Beinschuss hat mit Markus Wallner vom TSV 1860 Rosenheim unmittelbar nach seinem Comeback nach über zweijähriger Verletzungspause gesprochen. Es entstand ein Gespräch über Leidenszeiten, Reality-Soaps und verwandtschaftliche Verwirrspielchen.

beinschuss.de: Servus Markus, nach über zwei Jahren Verletzungspause das erste Mal auf dem Platz und nach keinen zwei Minuten bereits die erste Grätsche ausgepackt, dass der Schnee gerade so staube. Läuft bei dir oder?

Markus Wallner: Zu 100 Prozent schmerzfrei bin ich noch nicht, dachte mir aber, wenn die Grätsche wieder sitzt, kann es nicht mehr all zu weit fehlen. Außerdem hab ich der Bank versprochen, dass meine erste Comeback-Aktion so eine werden würde.

Beschreib doch mal für uns das Gefühl, dass dir durch den Kopf ging, also du nach mehrjähriger Verletzungspause wieder auf dem Platz gestanden bist?

Wallner: Geil! Nach so einer langen zeit ist es überragend, endlich wieder mit den Jungs auf dem Platz stehen zu dürfen. Ich bin froh wieder ins Training gehen zu können, anstatt zu dieser Zeit „Köln 50667“ und „Berlin Tag und Nacht“ schauen zu müssen (lacht).

Du hast dich lang mit deiner Verletzung rumgeschlagen, viele Ärzte besucht und bist operiert worden. Was hat dir letztendlich wirklich gefehlt?

Wallner: Zuerst wurde ja knapp eineinhalb Jahre nichts gefunden, laut den Ärzten war alles in Ordnung. Im Juni 2014 war ich dann bei Doktor Galewski in Bad Aibling, der die Diagnoe Leistenbruch feststellte. Ab dem Zeitpunkt und der benötigten OP ging es kontinuierlich aufwärts.

Dachtest du während dieser langen Leidenszeit auch daran, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen?

Wallner: Es gab immer wieder Momente, in denen du im Wartezimmer bei den ganzen Ärzten dachtest „Was mach ich eigentlich hier?“ Aber den Fußballschuh an den Nagel hängen, nein danke! Ich habe dann auch bei unserer B-Jugend als Trainer mitarbeiten dürfen. Das war eine super Erfahrung und hat mir auch richtig viel Spaß gemacht.

Wer oder was hat dir während dieser schwierigen Phase geholfen?

Wallner: An erster stelle natürlich meine Familie, wobei ich an dieser Stelle auch meine Chefs und Arbeitskollegen der Firma „N.T. Stumbeck“ hervorheben will! Was ich hier an Rückhalt bekommen habe und immer wieder bekomme ist einfach unglaublich. 

Lassen wir die Vergangenheit hinter uns. Was ist dein Ziel für die restliche Saison. Gibt es eine Kampfansage an die Stamm-Innenverteidiger von dir, vielleicht sogar in Richtung deines Cousins Christoph Wallner?

Wallner: Erstmal muss ich gestehen, dass Christoph nicht mein Cousin ist. Wir erzählen das zwar immer allen, machen uns aber nur einen Spaß daraus (lacht). Eine Kampfansage gibt es keine, ich will der jungen Truppe einfach helfen, in den restlichen zwölf Spielen die Klasse zu halten. Christ und ich reden mehr davon, gemeinsam auf dem Platz zu stehen. Er wäre für die spielerischen Elemente zuständig, ich fürs Grobe. Hat es dich überrascht, wie schnell er in seinen jungen Jahren in die Rolle des Kapitäns hineingewachsen ist und er die 1860-Defensive so stützt?

Wallner: Nein gar nicht! Wir beide sind auch privat ziemlich viel unterwegs. Ich kenne ihn auf dem Platz schon aus seiner Jugendzeit. Da hab ich keine Sekunde daran gezweifelt, dass ihm die Kapitänsbinde zu schwer werden könnte.

Du bist seit 15 Jahren beim TSV. In den letzten zwei Jahren hat sich im Herrenbereich viel verändert. Was ist anders im Vergleich zu früher?

Wallner: Wir müssen nicht mehr bis nach Nicklheim zum Training sondern nur noch nach Westerndorf (schmunzelt.) Spaß beiseite! Hans Klinger hat viel für diesen Verein getan und ihn geliebt wie gelebt! Der Wechsel zur neuen Vorstandschaft bringt neuen Wind und neue Ideen. Man merkt jetzt schon, dass hier einiges geht.

Deine langjährige Vereinstreue wird so manchen Teamkollegen beeindrucken oder?

Wallner: Ich habe mir kürzlich tatsächlich mit Florian Radlmair und Denis Knezevic unterhalten. Sie fragten mich, wie lange ich schon hier spiele. Als ich ihnen gesagt habe, ass es 15 Jahre sind, haben sie nur den Kopf geschüttelt und darüber gestaunt, dass ich seit ihrer gesamten Schulzeit schon im Verein bin, ohne dass sie sitzengeblieben sind.

Wo steht der TSV nach dem 36. Spieltag?

Wallner: Ich bin mir sicher, dass wenn wir die Leistung abrufen, die wir drauf haben, werden wir klar über beiden Strichen stehen und die Klasse halten.

Der Stadtrivale vom SBR kämpft ja ebenfalls ums Überleben in der Bayernliga. Wie siehst du eigentlich die Entwicklung, dass sich beide Vereine in letzter Zeit immer wieder Spieler der Konkurrenz verpflichtet haben?

Wallner: Das sehe ich als Zeichen, endlich zu fusionieren! Es bringt keinem etwas, sich gegenseitig die Spieler wegzunehmen. Wir nehmen dann das Jahnstadion als Spielstätte und den Campus als Trainingsgelände. Als „Rotes Ugestein“ bin ich überzeugt, dass eine Fusion für den Rosenheimer Fußball das richtige Zeichen wäre.

Vielen Dank für das Gespräch und bleib uns ja verletzungsfrei!

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