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Direkt: "In Rosenheim bist du ein Feierabendfußballer!"

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Für Einsiedler ist es bereits das zweite Duell gegen den Bundesligisten aus Leverkusen. Im Jahr 2011 gastierte die Werkself im Rahmen eines Testspiels in Rosenheim.
Für Einsiedler ist es bereits das zweite Duell gegen den Bundesligisten aus Leverkusen. Im Jahr 2011 gastierte die Werkself im Rahmen eines Testspiels in Rosenheim.

Wir haben vor dem Pokalkracher gegen Leverkusen mit dem Unterhachings's Pokal-Held Markus Einsiedler gesprochen

Markus Einsiedler wechselte vor der Saison vom Bayernligisten TSV 1860 Rosenheim zur Spielvereinigung Unterhaching in die Regionalliga. Der Stürmer hatte mit seinen beiden Treffern gegen den FC Ingolstadt und seinem Tor gegen RB Leipzig maßgeblichen Anteil am DFB-Pokal-Achtelfinaleinzug der Unterhachinger. Wir haben den 26-jährigen Studenten zu einem spannenden Interview getroffen.

beinschuss.de: Hallo Markus, beginnen wir mit dem Pokalkracher am kommenden Dienstag. Wie wollt ihr Bayer 04 Leverkusen knacken? Was ist euer Matchplan?

Einsiedler: Der Trainer hat zwar noch keine genauen Angaben gemacht, aber ich gehe davon aus, dass wir tief stehen und dann über Konter unser Glück versuchen werden. Diese Spielweise kommt mir, denke ich, auch entgegen.

Mit drei Treffern im laufenden Wettbewerb hast du die Spielvereinigung fast im Alleingang ins Achtelfinale geschossen, du giltst somit auch gegen Leverkusen als Hoffnungsträger. Wie fühlt sich das für dich an?

Einsiedler: Das ist Motivation und Bürde zugleich. Man darf jedoch nicht den Fehler machen und zu große Erwartungen hegen. Ich werde das Ganze wie gewohnt locker angehen.

Du hast in den beiden Pokalspielen genauso viele Treffer erzielt wie in 16 Regionalligapartien und bist dafür bekannt, dass du vor allem in den wichtigen Spielen triffst. An was liegt das deiner Meinung nach?

Einsiedler: Das stimmt ja. Warum das so ist, weiß ich aber nicht! Wie schon gesagt, ich denke einfach, dass mir die Spielweise im Pokal etwas mehr liegt und ich davon in den bisherigen Spielen profitiert habe. Mir bist auch bewusst, dass die Quote in der Liga noch ausbaufähig ist, daran werde ich in der Rückrunde arbeiten. Ich bin mir sicher, dass ich mich hier noch verbessern werde.

Viele Fans waren überrascht, als vor der Saison dein Wechsel nach Unterhaching bekannt gegeben wurde. Wie kam der Wechsel zustande?

Einsiedler: Der Kontakt kam über Florian Heller zustande, mit dem ich beim TSV 1860 Rosenheim noch zusammengespielt habe. Flo hat noch vor einem Jahr ebenfalls für die Spielvereinigung gespielt und ist jetzt als Trainer für die U19 zuständig.

Wie gefällt es dir in Unterhaching?

Einsiedler: Bis jetzt sehr gut. Zwischenzeitlich lief es für mich nicht ganz so gut, ich bin nicht wirklich zum Zug gekommen und musste mich zurück in die Mannschaft kämpfen, aber das ist ja nichts Außergewöhnliches im Fußball. Die Mannschaft ist zwar sehr jung, aber die Jungs sind durch die Bank super.

Du hast bereits in Rosenheim Regionalliga-Erfahrung sammeln können, trotzdem kann man beide Stationen nicht miteinander vergleichen. Was sind die größten Unterschiede?

Einsiedler: Die beiden Vereine kann man überhaupt nicht miteinander vergleichen. Für Rosenheim ist die Regionalliga das höchste der Gefühle. In Unterhaching ist man über das Dasein in dieser Liga eher traurig. Außerdem bist du in Rosenheim ein Feierabendfußballer und in Unterhaching wird unter Profibedingungen trainiert. Es sind aber beides Vereine mit einem sehr familiären Umfeld, was ich auch sehr schätze.

Viele Spieler, wie zuletzt Florian Niederlechner oder Andreas Voglsammer, haben den Sprung über die Spielvereinigung in den Profifußball geschafft. Wäre das auch für dich eine Option?

Einsiedler: Ich denke, dass ich dafür bereits zu alt bin und mein Fokus liegt auch nicht mehr auf diesem Thema. Man soll jedoch niemals nie sagen.

Nach Maximilian Nicu bist du der zweitälteste Spieler im Kader der Hachinger und wurdest somit auch als Führungsspieler geholt. Wie kommst du mit dieser Rolle zurecht?

Einsiedler: Ich versuche diese Rolle so gut wie möglich auszufüllen und das ist mir denke ich bisher auch ganz gut gelungen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten habt ihr euch so langsam wieder gefangen und überwintert nun auf dem guten vierten Tabellenplatz. Was ist in dieser Saison noch möglich?

Einsiedler: Mit einer sehr guten Rückrunde können wie vielleicht doch noch ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden. Ansonsten wird es eine relativ entspannte Restrunde mit Planungssicherheit für den Verein.

Bei deinem Ex-Verein, dem TSV 1860 Rosenheim, bist du weiterhin ein gerngesehener Gast. Wie beurteilst du die aktuelle Situation?

Einsiedler: Im Umfeld hat zuletzt ein großer Wandel stattgefunden, was auch irgendwann notwendig war. Hans Klinger hat über die Jahre hinweg einen super Job gemacht, wurde von seinen Mitstreitern aber oft alleine gelassen. Die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen, so wie es jetzt der Fall ist, ist mit Sicherheit die bessere Variante. Die Mannschaft hat viel Potential, um ganz vorne anzugreifen, fehlt jedoch noch die nötige Konstanz. Das alte Problem, dass der Fußball in Rosenheim zu wenig von der Region und der Politik unterstützt wird, besteht immer noch. Das macht es für den Verein natürlich nicht einfacher.

DFB-Pokal mit der Spielvereinigung, Regionalligaaufstieg und Toto-Pokal-Sieg mit den Sechzigern - zum Abschluss, was war der bisher schönste Moment in deiner sportlichen Laufbahn?

Einsiedler: Das ist eine sehr schwierige Frage. Jeder Erfolg war im Moment des Erreichens super. Die jetzigen Spiele im DFB Pokal waren aufgrund der großen Resonanz schon etwas ganz Besonderes. Die Erfolge mit dem TSV 1860 Rosenheim sind schon allein wegen dem außergewöhnlichen Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und natürlich auch der niedrigen finanziellen Mittel eine super Sache gewesen.

Vielen Dank für das spannende Interview und viel Erfolg am kommenden Dienstag gegen Leverkusen!

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