Direkt: Weihnachtsmann und Rentier im besinnlichen Gespräch

Beinschuss-Direkt kommt heute mit einer Sonderausgabe daher. Dabei lassen Beinschuss-Chefredakteur Tobias Ruf (Rentier) und Chefreporter Mano Bonke (Weihnachtsmann) ein bewegendes Jahr revuepassieren. Die nächste Direkt-Ausgabe nach der Winterpause gibt es am 20. Januar.
Beinschuss-Direkt kommt heute mit einer Sonderausgabe daher. Dabei lassen Beinschuss-Chefredakteur Tobias Ruf (Rentier) und Chefreporter Mano Bonke (Weihnachtsmann) ein bewegendes Jahr revuepassieren und erinnern an so manches Highlight.
Weihnachtsmann: Rentier, ein langes Fußballjahr geht dem Ende entgegen. Was ist dir besonders positiv in Erinnerung geblieben?
Rentier: Auch 2015 war für beinschuss.de wieder ein erfolgreiches Jahr. Wir haben die 10.000-Freunde-Schallmauer bei Facebook durchbrechen können, das macht einen schon stolz. Die Resonanz der Vereine ist weiterhin überragend. Es wird an vielen Stellen wahnsinnig gute Arbeit geleistet, viele Menschen investieren einen beträchtlichen Teil ihrer Freizeit, um das Vereinsleben zu gestalten und am Laufen zu halten.
Weihnachtsmann: Was waren deine sportlichen Highlights im ablaufenden Jahr?
Rentier: Da muss ich nicht lange nachdenken. Dass gleich zwei Mannschaften aus unserem Spielkreis in die Bayernliga aufgestiegen sind, ist mehr als bemerkenswert. Ich habe den SV Kirchanschöring und den SV Erlbach hautnah auf dem Weg in die Bayernliga begleitet und kriege heute noch Gänsehaut, wenn ich an die Jubelbilder denke. Das sind einfach zwei ganz besondere Vereine, nicht nur im sportlichen Bereich.
Weihnachtsmann: Wie beurteilst du unsere beiden Regionalliga-Vertreter?
Rentier: Durchweg positiv. In Burghausen hat sich innerhalb eines Jahres alles auf den Kopf gestellt. Im letzten Jahr kämpfte Wacker noch um den Klassenerhalt, jetzt ist der SVW Tabellenführer. Trainer Uwe Wolf hat die Mannschaft wieder auf Kurs gebracht, zudem bin ich von den SVW-Fans wirklich begeistert. Die negativen Vorfälle aus Regensburg haben den Kreis der wirklichen Fans noch einmal zusammengeschweißt, mit dieser Unterstützung ist der Aufstieg in die 3. Liga möglich. Um Buchbach musste ich mir zu Saisonbeginn Sorgen machen, aber der TSV ist ein echtes Stehaufmännchen. Mit der traditionellen Buchbacher Geschlossenheit hat sich der Kultverein aus dem Tabellenkeller gearbeitet und wird am Ende der Saison auch den Klassenerhalt schaffen. Außerdem sind die Rot-Weißen noch im Pokal dabei, auch hier traue ich dem Bobenstetter-Team einiges zu.
Weihnachtsmann: Und wie ist es um den höherklassigen Fußball in Rosenheim bestellt?
Rentier: 1860 Rosenheim hat sich zu einem stabilen Bayernligisten entwickelt, damit war vor noch einem Jahr nicht zu rechnen. Die Sechzger haben eine junge, hungrige und geschlossene Mannschaft, die in ihrer Entwicklung noch nicht am Ende ist. Bleibt abzuwarten, ob die Schlüsselspieler an Bord bleiben. Ob Spieler wie Josip Tomic oder Raphael Obermair gehalten werden können, wage ich zu bezweifeln. Dass dem Sportbund ein schwieriges Jahr bevorstehen würde, hatte ich erwartet. Dass die Grün-Weißen aber so schleppend in die Landesliga starten, damit habe ich nicht gerechnet. Ich rechne es den Verantwortlichen hoch an, dass sie Ruhe bewahrt haben und weiter auf Matthias Pongratz setzen. Der ist der richtige Mann für den SBR, die Ergebnisse seit dem Herbst bestätigen das.
Weihnachtsmann: Wie ist es um die anderen Landesligisten aus dem Spielkreis bestellt?
Rentier: Traunstein hat mit Jochen Reil den richtigen Mann zur richtigen Zeit geholt. Der SBC wird sich in der Landesliga halten, davon bin ich überzeugt. Erwähnenswert ist an dieser Stelle noch das Umfeld. Die Zuschauermassen im Jakob-Schaumaier-Sportpark sind eine Bereicherung für den ganzen Spielkreis. Von der Entwicklung beim FC Töging bin ich überrascht, allerdings nicht im positiven Sinne. Der FCT wollte oben mitspielen, das ist dem Kader eigentlich auch zuzutrauen. Nach 22 Spieltagen steht der FCT auf einem Abstiegsrelegationsplatz, hat bereits den dritten Trainer in dieser Saison und offensichtlich interne Probleme. Ich hoffe, dass der neue Coach Adam Gawron mit der entsprechenden Vorbereitungszeit den FCT wieder auf Kurs bringt. Das wird aber eine ganz schwere Aufgabe.
Rentier: Was ist dem Weihnachtsmann aufgefallen?
Weihnachtsmann: Auch ich habe einige Vereine in positiver Erinnerung. Die beiden Kreisliga-Aufsteiger aus Bruckmühl und Neumarkt wirbeln ihre neuen Ligen kräftig durcheinander und mischen ganz oben mit – das gilt auch für die Kreisklassisten Söllhuben und Wasserburg. Bei Bruckmühl hieß es anfangs immer, dass sie zwar eine gute Offensive hätten, aber in der Abwehr Probleme bekommen würden. Jetzt haben sie allerdings mit Abstand die wenigsten Gegentore bekommen und stehen verdient auf Platz zwei. Und die Dominanz von Söllhuben und Wasserburg in ihren Ligen ist einfach beeindruckend.
Rentier: Und dann war da noch der Überflieger aus Ostermünchen . . .
Weihnachtsmann: Da geht dem Weihnachtsmann natürlich das Herz auf. Julian Weigl oder einfach nur „Ju“, wie er in seinem Heimatverein SV Ostermünchen heißt, hat in der Bundesliga und beim BVB richtig Eindruck hinterlassen. Da steht der da mit seinen 20 Jahren und spielt so souverän und abgeklärt wie ein Xabi Alonso. Wahnsinn, wie er das Spiel von hinten raus dirigiert und was er für eine Präsenz auf dem Platz hat. Sogar Weltklasse-Spieler wie Marco Reus oder Ilkay Gündogan suchen Julian, wenn sie nicht wissen, wo sie den Ball hinspielen sollen. Hoffentlich geht’s für ihn nächstes Jahr so erfolgreich weiter.
Rentier: Gibts auch negative Beispiele?
Weihnachtsmann: Ich muss mich ärgern, wenn ich an die zahlreichen Trainerentlassungen in der Landes- und vor allem in der Bezirksliga denke. Die Vereinsverantwortlichen sprechen immer von Kontinuität und solchen Sachen. Wenn es aber dann mal nicht läuft, ist die Hemmschwelle deutlich niedriger als in den vergangenen Jahr, den Trainer rauszuschmeißen. Wie soll denn jemand ein Team formen, wenn er jede Saison einen komplett neuen Kader mit haufenweise unbekannten Spielern hat? Wir sind doch im Amateur- und nicht im Profigeschäft.
Weihnachtsmann: Fallen dem Rentier negative Beispiele ein?
Rentier: Negativ ist der falsche Ausdruck. Wir hatten in diesem Jahr auch traurige Nachrichten zu vermelden. Im März ist ein Nachwuchsspieler des ASV Au tödlich verunglückt, im Juli ist Winhöring-Trainer Hans Utz bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Im Oktober verstarb überraschend BFV-Vize Horst Winkler und vor kurzem ist der junge Schiedsrichter Robert Göhrs von uns gegangen. Das hat uns alle schwer getroffen.
Rentier: Gab es außergewöhnliche Momente, die dem Weihnachtsmann in Erinnerung bleiben werden?
Weihnachtsmann: Altötting vs. Neuötting. Zwei Flitzer und ein Blitzer. Pokalfinale in sechgs Minuten entschieden, Musikband als Sponsor
Rentier: Welche Wünsche hast du für das kommende Fußballjahr?
Weihnachtsmann: Ich wünsche allen Spielern und Vereinen der Region eine verletzungsfreie Winterpause. Ich freue mich auf eine spannende Rückrunde und hoffe, dass die Zusammenarbeit mit den Vereinen weiterhin so gut funktioniert. Nun wünsche ich allen Sportsfreunden aus der Region erstmal ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr. Danke für die tolle Unterstützung, macht weiter so!
Rentier: Dem kann sich das Rentier auch im Namen der gesamten Beinschuss-Redaktion nur anschließen! Ach ja, der Beinschuss geht keineswegs in die Winterferien. Wir versorgen euch auch zwischen den Jahren mit allen Infos und Neuigkeiten.